Zum fünfjährigen Bestehen präsentiert das Mercaden-Management einwandfreie Zahlen und den Fernseh-Tänzer Joachim Llambi. Die Geschäftsflächen sind zu 95 Prozent vermietet – und die Kundschaft ist jung und treu.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Böblingen - Das Urteil von Joachim Llambi fällt positiv aus: „Es sieht sehr frisch und sehr aufgeräumt aus“, lautet sein erster Eindruck vom Böblinger Einkaufszentrum Mercaden. Der Juror der TV-Show „Let’s Dance“ ist angeheuert worden, um mit der Kundschaft zu tanzen. Disco-Fox, Walzer und Cha-Cha-Cha bietet er zur Feier des fünften Geburtstags an, und Autogramme gibt es von ihm auch noch. Die Torte schneidet Center-Manager Edip Özerol selbst an. „Es ist eine Erfolgsgeschichte“, sagt er über das Einkaufszentrum direkt gegenüber vom Bahnhof. Vor allem den Standort sieht er dafür als ausschlaggebend an. Trotz der Nachbarschaft zum dominierenden Breuningerland in Sindelfingen hat das Mercaden offenbar seinen Platz gefunden.

 

Einwandfreie Zahlen zum Fünfjährigen

Zum fünfjährigen Bestehen präsentiert Edip Özerol jedenfalls einwandfreie Zahlen. Rund 95 Prozent der Ladenflächen sind vermietet. Jedes Jahr steigen die Besucherzahlen und der Umsatz. Im vergangenen Jahr waren acht Millionen Menschen in der Shoppinggalerie, dieses Jahr werden es wohl wieder ein paar mehr sein. Die Frequenz sei nicht nur samstags hoch, sondern die gesamte Woche über. „Durch die starken Ankermieter ziehen wir sehr viele Besucher an“, erklärt Edip Özerol. Dazu zählen unter anderem die Kleidermarke H&M, Drogerie Müller, Mediamarkt und der Supermarkt im Untergeschoss.

Und die Kunden sind auch noch treu: 67 Prozent von ihnen besuchen das Zentrum mindestens einmal die Woche, hat eine Umfrage im Mai ergeben. Mit einem Anteil von 39 Prozent wohnen die meisten davon in Böblingen, 27 Prozent kommen aus den Kommunen nördlich der Stadt und immerhin 30 Prozent aus Sindelfingen. „Wir sind darüber sehr glücklich“, sagt Edip Özerol. Zu 63 Prozent ist die Kundschaft weiblich und zu 41 Prozent zwischen 25 und 44 Jahre alt. Die meisten kommen wegen der gastronomischen Angebote, auf dem zweiten Platz steht die Mode gefolgt von den Lebensmitteln.

Der Nahversorger für Böblingen

„Wir sind der Nahversorger, der gute Nachbar“, interpretiert der Center-Manager die Zahlen. Vor acht Monaten hat sein Arbeitgeber Sonae Sierra das Mercaden übernommen, Besitzer ist nach wie vor die Versicherung Hanse Merkur. Für die Zukunft haben sich die Verwalter nicht wenig vorgenommen: Die Aufenthaltsqualität soll noch gesteigert werden, kleine Modernisierungen sind geplant, den Mietermix mochte Edip Özerol optimieren und das Marketing verstärken. „Wir wollen gut beobachten und zuhören, was die Böblinger sich wünschen“, sagt er.

Das Sindelfinger Breuningerland, das seit vergangenen November quasi die richterliche Genehmigung für seine Ausbaupläne hat, scheint für die weitere Entwicklung der Böblinger Shopping-Mall kein Problem darzustellen. „Damit darf man uns gar nicht vergleichen“, sagt Edip Özerol. Das Einkaufszentrum auf der anderen Seite der Autobahn 81 habe eine andere Ausrichtung, allein schon, weil es sich auf der grünen Wiese befinde. Während das Mercaden eher günstige Geschäfte wie die Sportkette Decathlon, den Discounter Tedi oder den Modehändler TK Maxx als Mieter hat, sind dort eher Markenshops vertreten. „Das Breuningerland deckt ein anderes Klientel ab“, erklärt er.

Mutiger Schritt von Verwaltung und Gemeinderat

Auch für Böblingen ist das Mercaden eine Erfolgsgeschichte. Der mutige Schritt von Verwaltung und Gemeinderat, den Busbahnhof zu verlegen und einen Investor für das Gelände zu suchen, habe die Stadt zukunftsweisend vorangebracht, erklärt der Wirtschaftsförderer Dominic Schaudt bei dem Fest. „Uns freut, dass sich das Einkaufszentrum als Teil der Innenstadt sieht“, lobt er und zählt den Stadtlauf unter dem Namen des Unternehmens als Beispiel auf. Der Umbau der Bahnhofstraße zur Fußgängerzone sei der erste Schritt gewesen zur Belebung von Böblingen. „Es tut sich noch einiges drumherum“, sagt Dominic Schaudt.