Von einer umweltfreundlichen Heizung über klimafreundliches Lüften bis hin zu der perfekten Temperatur im Schlafzimmer: Mit diesen praxisnahen Tipps können sowohl Eigentümer als auch Mieter nachhaltig heizen.

Stuttgart - Über zwei Drittel des gesamten Energiebedarfs eines deutschen Privathaushalts macht laut Umweltbundesamt das Heizen aus. Demnach lässt sich durch klimafreundliches Heizen besonders viel Energie einsparen. Wir geben lebensnahe Tipps zum klimabewussten Heizen für Eigentümer und Mieter.

 

Tipp 1: Erneuerbare Energien nutzen

Welche Heizung ist die klimafreundlichste? Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es wohl nicht; diese ist laut Viessmann Climate Solutions hingegen abhängig von einigen Faktoren: So beispielsweise von der Art der eingesetzten Rohstoffe sowie von der Menge an CO2 und Feinstaub, die bei der Verbrennung freigesetzt wird. Wichtig ist zudem die Effizienz der Heizungstechnik, der energetische Zustand des Gebäudes sowie das individuelle Nutzungsverhalten.

Grundsätzlich lässt sich allerdings sagen: Wer nachhaltig heizen möchte, sollte auf erneuerbare Energien setzen und demnach möglichst auf Heizöl und Erdgas verzichten. Klimafreundlicher seien laut Deutscher Umwelthilfe beispielsweise Wärmepumpen, die mit Ökostrom betrieben werden. Hierbei werden über zwei Drittel der Heizwärme direkt aus der Luft, der Erde oder dem Wasser gewonnen. Zudem empfiehlt die Umweltschutz-Organisation WWF solare Anlagen, Holzheizungen oder Fernwärme. Wichtig sei zudem, die Heizungen regelmäßig zu entlüften, da sonst sehr ineffizient geheizt werden würde.

Tipp 2: Die perfekte Temperatur

Neben baulichen Maßnahmen, die besonders für Eigentümer von Interesse sein könnten, können auch Mieter durch bewusstes Heizen den Energieverbrauch und damit den eigenen CO2-Fußabdruck senken.

Wer nachhaltig heizen möchte, kann beispielsweise darauf achten, die richtige Raumtemperatur zu finden. Wenn die Temperatur in der Wohnung beispielsweise nur um ein Grad Celsius gesenkt wird, spart das laut WWF zwischen fünf und zehn Prozent Energie. Für ein gutes Wohnklima empfiehlt die Umweltschutz-Organisation, die Temperatur im Schlafzimmer auf 16 bis 18 Grad zu stellen, in Wohn- und Kinderzimmern auf rund 20 Grad und in Fluren auf 15 Grad. Kälter sollte es allerdings nicht werden, sonst steigt das Schimmelrisiko.

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Auch wer für mehrere Tage verreist, soll die Heizung – ebenso wie in der Nacht – zwar zurückdrehen, allerdings nicht ganz abstellen, so Greenpeace. Ausgekühlte Zimmer später wieder neu beheizen zu müssen, würde unverhältnismäßig viel Energie kosten.

Tipp 3: Nachhaltig heizen durch Temperaturregelung

Ist eine Heizung mit einem Thermostatventil ausgerüstet, kann die Temperatur für jeden Raum individuell und auch während der eigenen Abwesenheit geregelt werden. Wenn beispielsweise viele Menschen im Raum sind oder die Sonne in den Raum hinein scheint, kann ein Thermostatventil die Temperatur drosseln. Je genauer ein solches Ventil die Raumtemperatur halten kann, desto geringer sei der Energieverbrauch, so das Umweltbundesamt.

Tipp 4: Wärme speichern

Um die Wärme auch über längere Zeit hinweg in der Wohnung speichern zu können, ist eine richtige Dämmung essenziell, so der Naturschutzbund. Darüber hinaus kann die Wärme aber auch durch geschlossene Vorhänge, Jalousien und Rollläden in der Wohnung gehalten werden – das verringere Wärmeverluste durch das Fenster laut Umweltbundesamt um rund 20 Prozent. Wichtig sei dabei allerdings, dass die Heizkörper nicht durch Vorhänge oder durch Möbel verdeckt und zugestellt werden, da sich so die Wärme nicht im Zimmer verteilen könne. Es empfiehlt sich zudem, die Türen zwischen unbeheizten und beheizten Räumen stets geschlossen zu halten.

Tipp 5: Effektives Lüften

Auch während der Heizsaison ist regelmäßiges Lüften für eine gute Luftqualität wichtig. Am effektivsten sei Stoß- statt Dauerlüften, so das Umweltbundesamt. Das bedeutet: Regelmäßig für vier bis sechs Minuten mit komplett geöffneten Fenstern zu lüften sei umweltfreundlicher, als das Fenster bei laufender Heizung ständig auf Kipp zu stellen.