Die Vorstadtfrau von heute ärgert Drogenbosse oder sitzt im Knast. Journalistinnen, Ex-Eishockeyspieler und der Teufel höchstpersönlich eifern derweil der Polizei nach – von „Orange Is The New Black“ über „Sharp Objects“ bis „Good Girls“: Welche Serien Sie im Juli bei Netflix, Amazon und Co. nicht verpassen sollten.

Freizeit & Unterhaltung : Gunther Reinhardt (gun)

Stuttgart - Abseits des Programms der traditionellen TV-Sender tummeln sich oft die interessanteren Fernsehstoffe. Streamingdienste wie Amazon oder Netflix und Bezahlsender wie Sky haben eine kaum übersehbare Menge an hochwertigen TV-Serien im Angebot. Wir stellen fünf Neuerscheinung im Juli vor.

 

Orange Is The New Black, Staffel 6

Es gab schon vor „Orange Is The New Black“ gute Knastserien. Zum Beispiel Tom Fontanas Gefängnisdrama „Oz – Hölle hinter Gittern“ (1997–2003) oder den Ausbrecher-Thriller „Prison Break“ (2005–2009). Wenn sich früher Serien oder Filme in den Frauenknast verirrten, ging es aber eigentlich immer schlüpfrig-trashig zu.

Jenji Kohan, die schon in „Weeds“ eine in den Vorstädten angesiedelte kuriose Good-Girl-Gone-Bad-Story erzählte, macht die Geschichte von Piper Chapman (Taylor Schilling) und ihren Mithäftlingen stattdessen zum Spiegel der US-Gesellschaft. Man darf gespannt sein, was jetzt passiert, wenn die Frauen nach einem Knastaufstand in ein Hochsicherheitsgefängnis verlegt werden.

ab 27. Juli bei Netflix

Good Girls

Noch mehr kriminelle Frauen: Drei Vorstadtmütter in Detroit sind so unzufrieden mit ihren tristen Leben, so sehr von Finanzsorgen geplagt, dass sie einen Supermarkt überfallen. Zunächst scheinen sie sogar den Jackpot geknackt zu haben, denn im Tresor finden sie sehr viel mehr Geld, als sie je zu träumen gewagt hätten.

Doch weil es sich dabei um Drogengeld handelt, sind Beth, Ruby und Annie bald in erheblich mehr Schwierigkeiten als zuvor. „Goods Girls“ ist ein bösartiger Mix aus Drama und Krimikomödie, eine weibliches Pendant zu „Breaking Bad“, das sich Jenna Bans ausgedacht hat, die zuvor unter anderem Drehbücher für die TV-Serie „Desperate Housewives“ geschrieben hat. In den Hauptrollen: Christina Hendricks aus „Mad Men“, die Komikerin Retta aus „Parks and Recreation“ und Mae Whitman aus „Parenthood“

ab 3. Juli bei Netflix

Sharp Objects

Camille ist Polizeireporterin, kürzlich aus der Psychiatrie entlassen worden und immer noch ziemlich labil. Aausgerechnet in der Kleinstadt Wind Gap in Missouri, in der sie aufgewachsen ist, soll sie nun dem Verschwinden zweier Mädchen nachspüren. Dabei muss sie sich mit den Traumata ihrer eigenen Kindheit auseinandersetzen.

Die Mini-Serie nach dem Debütroman von Gillian Flynn, der in Deutschland unter dem Titel „Cry Baby“ erschienen ist, stammt von dem „Big Little Lies“-Macher Jean-Marc Vallée. Amy Adams spielt die Hauptrolle.

ab 9. Juli in der Originalfassung, ab 30. August auch in der deutschen Synchronisation bei Sky

Private Eyes

Obwohl Jason Priestley ein äußerst eifriger Schauspieler und inzwischen auch Regisseur ist, wird er immer noch fast ausschließlich mit der Seifenoper „Beverly Hills, 90210“ in Verbindung gebracht.

In der kanadischen Serie „Private Eye“ versucht er einmal mehr einen Imageweschsel: Er spielt den Ex-Eishockeyprofi Matt „Shadow“ Shade, der sich an der Seite von Angie Everett (Cindy Sampson) als Privatdetektiv versucht.

ab 16. Juli bei Sky

Lucifer, Staffel 3

Wer viele US-Krimiserien schaut, könnte glauben, dass Polizisten ohne skurrilen, als Berater angeheuerten Typen aufgeschmissen wären. Infrage kommen selbstverliebte Bestsellerautoren („Castle“), vermeintliche Gedankenleser („Mentalist“) und Hellseher („Psych“), Mathematiker („Numbers“), Autisten („Monk“) und Kriminelle („White Collar“).

Dass in „Lucifer“ der Teufel höchstpersönlich für das LAPD die Ermittlungsarbeit macht, ist da doch nur konsequent. Obwohl die Serie wunderbar lakonisch-sarkastisch ist, wurde sie nach Staffel drei vom Sender Fox abgesetzt. Doch der Streamingdienst Netflix plant, ab der vierten Staffel einzuspringen.

ab 20. Juli, Amazon