Vom Psychowrack-Porträt „Patrick Melrose“ bis hin zum Endzeitdrama „The Rain“: Neue Serienstarts im Monat Mai, die Sie im Wust der Angebote von Netflix, Amazon und Co. keinesfalls verpassen sollten.
Stuttgart - Abseits des Programms traditioneller TV-Sender tummeln sich oft die interessanteren Fernsehstoffe. Streamingdienste wie Amazon und Netflix und Bezahlsender wie Sky haben – oft als deutsche Erstausstrahlung und als Eigenproduktion – eine kaum übersehbare Menge hochwertiger Serien und Filme im Angebot. Wir stellen die interessantesten Neuerscheinungen im Mai vor.
Patrick Melrose
Die Reichen leben anders als Normalverdiener, aber nicht notwendigerweise glücklicher. Wie Wohlstandsleben verlaufen können, hat der Brite Edward St Aubyn in fünf Romanen um das seelische Wrack Patrick Melrose erzählt, die zusammen einen herrlichen Fleischwolf der Luxusträume bilden. Die Miniserie „Patrick Melrose“ nutzt das komplette Quintett für ihre fünf Folgen. Der Geniestreich dabei: die Besetzung der Titelrolle mit Benedict Cumberbatch. Der spielt den drogenkranken, faszinierend unberechenbaren, an einem Kindheitstrauma leidenden Oberschichtenspross so, als wolle er seine allmählich doch in die Jahre gekommene Paraderolle in „Sherlock“ vergessen machen.
ab 29. Mai bei Sky
13 Reasons why – Tote Mädchen lügen nicht, Staffel 2
Keine andere Serie hat in jüngerer Zeit so heftige Debatten ausgelöst wie „13 Reasons why“, die in Deutschland „Tote Mädchen lügen nicht“ heißt. Die Geschichte um den Selbstmord einer 17-jährigen Schülerin galt den einen als ehrliches Bild der Jugend von heute, den anderen als verantwortungsloses Spiel mit psychischer Labilität. Die zweite Staffel dürfte nicht weniger polarisieren.
ab 18. Mai bei Netflix
Strike
Sogar besser als die „Harry Potter“-Bücher finden einige Kritiker die Krimis, die J. K. Rowling unter dem Pseudonym Robert Galbraith schreibt. So weit muss man nicht gehen, um die Serie „Strike“ zu mögen, die auf Rowlings Büchern basiert. Tom Burke spielt glaubhaft angenagt den Privatdetektiv Strike, Holliday Grainger dessen Assistentin Robin in einer altmodisch sorgfältigen, auf Atmosphäre, Psychologie und Milieus bedachten Inszenierung.
ab 17. Mai bei Sky
Trust
Die reale Geschichte des Milliardärs Jean Paul Getty, der sich einst weigerte, für seinen entführten Enkel Lösegeld zu bezahlen, ist von Ridley Scott („Alien“, „Gladiator“) unter dem Titel „Alles Geld der Welt“ gerade erst fürs Kino verfilmt worden. Bei der Serienvariante des Stoffs war ebenfalls ein Kinomann als Produzent und Regisseur aktiv: Danny Boyle („Trainspotting“, „Slumdog Millionär“). Donald Sutherland spielt den Krösus, Hilary Swank dessen Schwiegertochter. Für zwei weitere Staffeln hat Boyle schon einen Plan.
ab 9. Mai bei Sky
The Rain
Die erste dänische Netflix-Serie hält sich mit Kleinigkeiten gar nicht erst nicht auf: Es geht um das Ende der Welt, wie wir sie kennen. Ein Virus hat einen Großteil der Menschheit ausgelöscht. Sechs Jahre nach der Seuche kämpft sich ein kleines Häuflein junger Überlebender von Krise zu Krise. Zombies tauchen aber noch keine auf.
ab 4. Mai bei Netflix