Deutschland ist der Auftakt bei der Fußball-EM geglückt. Mit 2:0 gewann das Team von Jogi Löw gegen die Ukraine. Unsere Serie „Fünferkette“ analysiert das Spiel in Kürze.

 

Stuttgart - Mit einem 2:0-Arbeitssieg gegen die Ukraine ist die deutsche Nationalmannschaft in die Fußball-EM in Frankreich gestartet. Die „Fünferkette“ analysiert das Spiel in Kürze.

Spielidee: Mit der allseits erwarteten Aufstellung hatte Joachim Löwseine Elf aufs Feld geschickt. Also mit Höwedes hinten rechts und Mustafi in der Mitte sowie mit Götze im Angriff. Der wendige Techniker aus München schien dem Bundestrainer eher geeignet, die ukrainische Defensivreihe zu durchbrechen, als der lange Stoßstürmer. Mit schnellem Kurzpassspiel, variablen Offensivleuten und Pässen in die Zwischenräume wollte der Weltmeister den Außenseiter knacken – doch der Plan ging bestenfalls zum Teil auf. Zwar hatte Löws Mannschaft viel mehr Ballbesitz, Torchancen eröffneten sich aber kaum. Eine Standardsituation musste zur Führung herhalten. Danach öffneten sich dem Gegner ungewöhnlich viele Räume zum Kontern, weil Mittelfeld und Angriff die Defensivarbeit vernachlässigten.

Spielentscheidend: Große Sorgen musste man sich in den letzten 15 Minuten der ersten Hälfte machen, als der Ausgleich in der Luft lag und verdient gewesen wäre. Mit Glück und Manuel Neuer rettete sich das DFB-Team in die Pause – und zog dort die richtigen Schlüsse aus den vielen Problemen des ersten Abschnitts. Das Mittelfeld wurde kompakter gemacht, nun endlich kontrollierten die Deutschen das Spiel – natürlich auch, weil den Ukrainern allmählich die Puste ausging.

Spielentscheider: Toni Kroos war es, der an fast allen gefährlichen Situationen der deutschen Mannschaft beteiligt war – mit scharf getretenen Freistößen, genau getimten Pässen und Schüssen aus der Distanz. Die Entscheidung aber blieb an diesem Abend einem anderen vorbehalten, dem dies alle ganz besonders gönnten: dem lange verletzten Kapitän Bastian Schweinsteiger, der unmittelbar nach seiner Einwechslung zum 2:0 traf und einen ausgedehnten Jubelsprint folgen ließ. Ein Tor aus der Kategorie: Solche Geschichten schreibt nur der Fußball.

Wortspiel: „Gut, wenn man einen Jerome als Nachbarn in der Abwehr hat“, sagte Joachim Löw, als er zu Boatengs Rettungsaktion auf der eigenen Torlinie befragt wurde. Es war nicht das einzige Mal, dass der Münchner Fehler seiner Mitspieler ausbügeln und in höchster Not retten musste. Weltklasseleute wie ihn braucht es, um weit zu kommen, am besten bis ins Finale am 10. Juli in Paris.

Spielplan: In Paris geht es am Donnerstag gegen die Polen weiter – wie die deutsche Auswahl haben auch sie ihr Auftaktspiel gewonnen (1:0 gegen Nordirland). Heißt: wer gewinnt, hat allerbeste Aussichten, als Gruppensieger ins Achtelfinale einzuziehen. Genau das ist das Ziel der Deutschen – doch Robert Lewandoswski sollten sie besser nicht so viel Platz lassen wie der Ukraine, sonst sind irgendwann womöglich sogar Neuer und Boateng machtlos.

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