Die EZB greift tief in die Tasche und kauft für 22 Milliarden Euro Staatsanleihen der Krisenstaaten.

Frankfurt/Main - Im Kampf gegen die Euro-Krise schmeißt die Europäische Zentralbank (EZB) die Notenpresse an: Erstmals seit Februar haben die Währungshüter wieder Staatsanleihen von klammen Euro-Staaten gekauft, wie die Währungshüter am Montag in Frankfurt am Main mitteilten. Dafür griffen sie mit 22 Milliarden Euro ungewöhnlich tief in die Kasse.

 

Die EZB hat damit Staatsanleihen im Wert von 96 Milliarden Euro in ihren Büchern stehen, vor allem griechische, portugiesische und irische. Zuletzt dürfte sie aber insbesondere Papiere aus Spanien und Italien gekauft haben.

Die Zuspitzung der Euro-Schuldenkrise hatte die Währungshüter Anfang August zum Handeln gezwungen. Der EZB-Rat beschloss bei seiner turnusmäßigen Sitzung, wieder Staatsanleihen zu kaufen. Beobachtern zufolge erwarben die Währungshüter zunächst Papiere der Euro-Krisenländer Irland und Portugal.

Kurz darauf signalisierte die EZB, auch spanische und italienische Staatsanleihen zu kaufen, nachdem die Renditen der Papiere in die Höhe schossen und es für Madrid und Rom immer teurer wurde, sich frisches Geld zu besorgen.