Neben der Volkshochschule und dem Prisma Kollektiv ist auch die Kleiderkiste in die Cannstatter Schwabenbräu-Passage gezogen. Die Idee hinter dem Second-Hand-Laden ist so simpel wie gut: Wer zu viel Kleidung hat, gibt sie hier ab. Wer Kleidung zu günstigen Preisen benötigt, findet sie hier.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Stuttgart hat Ende Januar die Kleiderkiste in der Schwabenbräu-Passage eröffnet. Dabei besteht der Wunsch nach einem zweiten Standort schon länger, erklärt DRK-Projektkoordinatorin Carolin Götz. „Zum einen deshalb, weil der Bedarf recht groß ist, gerade durch aktuelle Krisen, wie zum Beispiel den Ukraine-Krieg sind viele ukrainische Geflüchtete zu unseren Kleiderausgaben gekommen. Zum anderen aber auch wegen der Lage“, ergänzt Carolin. Der erste Second-Hand-Kleiderladen des DRK befindet sich in Dürrlewang und das sei doch etwas außerhalb, so Carolin. Die Lage der Kleiderkiste in Bad Cannstatt ist deutlich zentraler und damit besser an die Stadt und ihre Menschen angebunden. 

 


Kooperationen fördern

Aber auch wegen der kreativen Nachbarn ist die Schwabenbräu-Passage ein attraktiver Standort für das DRK. „Wir haben ganz zufällig von der Zwischennutzung in der Passage erfahren - ich finde es total spannend zu sehen, was hier alles passiert und was für Kooperationen daraus entstehen können“, sagt die Projektleiterin. Zur Eröffnung gab es eine kleine interne Feier, für die der Foodsharing Verein Commons Kitchen das Essen bereitgestellt hat. Sogar das Logo der Kleiderkiste ist in Kooperation entstanden - die beiden Kommunikationsdesign-Studenten Nicholas Berner und Elias Kakos haben das Logo im Rahmen ihres Studiums entworfen und helfen nun auch vor Ort in der Kleiderkiste ehrenamtlich aus.

Aktiv werden und mitgestalten

Geführt wird die Kleiderkiste im Moment von sieben ehrenamtlichen Helfer:innen, die eine gemischte Gruppe aus jungen Studierenden, Berufstätigen sowie Rentner:innen bilden. Das sei mitunter der Charme dieses Orts, findet Carolin. "Ich finds einfach schön, dass wir einen Treffpunkt haben, an dem sich unterschiedliche Generationen und Menschen begegnen - sowohl die Mitarbeiter:innen untereinander als auch mit den Kund:innen.“ Das günstigste Kleidungsstück kostet einen und das teuerste 20 Euro. Die Einnahmen des sozialen Projekts kommen hauptsächlich der Kleiderkiste selbst zugute, zum Beispiel für Miete und Möbel. Der Rest wird in andere DRK Projekte wie zum Beispiel den Kältebus investiert. Die erste Aktion ist auch bereits in Planung: ein Winterschlussverkauf, um Platz für Sommerkleidung zu schaffen. Das Thema Nachhaltigkeit steht hier ebenfalls im Vordergrund. Schließlich landen allein in Stuttgart pro Woche rund zehn Tonnen Kleidung in den Containern des DRK. Wer daher als helfende Hand unterstützen und sich einbringen will, sei jederzeit herzlich willkommen, so Carolin. Zum Mithelfen aber auch zum Gestalten der Kleiderkiste und ihrer Rolle in der Schwabenbräu-Passage.

Du willst mithelfen? Dann schreibe eine E-Mail an sozialarbeit@drk-stuttgart.de

DRK Kleiderkiste, Bahnhofstr. 14-18, Stuttgart-Bad Cannstatt, Di+Fr 15-18 Uhr