Die ältesten entdeckten Dinosauriernester haben Forscher in Südafrika aufgespürt. Die Nester lassen überraschende Rückschlüsse auf das Sozialverhalten der Tiere zu.

New York - Die bislang ältesten entdeckten Dinosauriernester hat eine internationale Forschergruppe in Südafrika aufgespürt. Die Gelege seien 190 Millionen Jahre und damit fast doppelt so alt wie das bislang älteste bekannte Nest, teilte die University of Toronto Mississauga über den Fund mit, an dem ihr Paläontologe Robert Reisz beteiligt war. Die Gelege ließen faszinierende Rückschlüsse auf das Sozialverhalten früher Dinosaurier zu.

 

Die etwa zehn Nester wurden im Golden Gate Highlands National Park in Südafrika gefunden. Sie stammten von Sauriern der Gattung Massospondylus, die etwa fünf Meter groß wurden und sich auf den Hinterbeinen bewegten. Die Forscher fanden in den Nestern jeweils bis zu 36 runde Eier, viele davon mit Embryos. Auch winzige Saurierfußabdrücke waren zu sehen. Die Wissenschaftler schlussfolgern, dass die Tiere im Nest blieben, bis sie etwa das Doppelte ihrer Schlupfgröße erreicht hatten.

In Kolonien gebrütet

Die Tiere hätten vermutlich in Kolonien gebrütet - das wäre der früheste Zeitpunkt, für den solch ein Verhalten nachgewiesen worden sei, erläutern die Forscher. Die Eier der bis zu sechs Meter langen Muttertiere maßen zudem nur sechs oder sieben Zentimeter. Das spreche dafür, dass das Brutverhalten hochorganisiert war. Zudem hätten die Tiere ihre Eier mit großer Sorgfalt angeordnet.

Massospondylus-Saurier gelten als gut dokumentiert, weil schon dutzende Skelette gefunden wurden. Sie tauchten demnach vor knapp 200 Millionen Jahren auf und starben etwa 25 Millionen Jahre später aus. Hinweise auf das Brutverhalten habe es bisher aber kaum gegeben. „Interessanterweise hatten wir zuerst die Eier gefunden, nämlich schon 2005“, sagte Reisz der Nachrichtenagentur dpa. „Wir haben das Gebiet dann jahrelang genau erkundet und sind so auf die hochinteressanten Neststrukturen gestoßen, mit neuen Eiern, Embryos und sogar Fußabdrücken von, sagen wir, Babysauriern.“