Der gebürtige Böblinger Konstantin Flemig ist Kriegsreporter. Für eine neue Reportagereihe reiste er in die Ukraine. Dort besuchte er unter anderem Butscha, den Ort, an dem russische Soldaten mutmaßlich schwere Kriegsverbrechen begangen haben.

Vadym blickt tapfer Richtung Kamera und zeigt dann auf die verrostete Tore des halbzerstörten Gebäudes: „In dieser haben die russischen Soldaten sechs Menschen in die Luft gesprengt. Einer davon war mein Vater.“ Nadiia muss schluchzen: „Ich weine jeden Tag.“ Und Halyna, eine energische ältere Dame, ergänzt wütend: „Mein Gehirn will nicht glauben, dass so etwas mit uns im 21. Jahrhundert passiert.“ Alle diese Szenen stammen aus der inzwischen weltbekannten Kleinstadt Butscha, kurz vor Kiew. Butscha steht heute nicht mehr für einen noblen Vorort, es steht sinnbildlich für eines der schwersten Kriegsverbrechen, das russische Soldaten in der Ukraine mutmaßlich verübt haben.