Nahe der Schießhausstraße soll ein 20 Meter hoher Mobilfunkmast aufgestellt werden. Aber erst hat die Zufahrt Probleme gemacht. Nun ist zu klären, wie Strom zum Standort gelangt.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Stuttgart-Plieningen - Aus dem Wunschtermin wurde letztlich nichts. Eigentlich sollte vergangene Woche auf dem freien Feld in Plieningen, nahe der Schießhausstraße, ein 20 Meter hoher Mobilfunkmast aufgestellt werden. So hatte es Telefónica Germany vor drei Wochen mitgeteilt. Nun soll es im August so weit sein, wie von der Betreiberfirma zu erfahren ist.

 

„Es tut sich hier momentan nichts“, sagt Silvia Auwärter-Carstensen. Sie und ihr Mann wohnen an der Schießhausstraße und haben einen guten Blick auf die geplante Baustelle. Gemeinsam mit einigen Nachbarn kämpfen seit Jahren gegen die Funkantenne. Die Plieninger sorgen sich wegen gesundheitlicher Risiken. Und sie befürchten, dass der stattliche 20-Meter-Mast das Feld am Südwestrand Plieningens optisch verschandeln wird.

Der Weg muss genauso bleiben, wie er ist

Wie Mitte Juli berichtet, gab es Probleme, den Mast an die für ihn vorgesehene Stelle zu bringen. Zum künftigen Standort führt ein Feldweg. Der Unternehmer, der den Mobilfunkmast zu seinem Bestimmungsort bringen soll, hatte beantragt, mit einem Schwertransport über jenen Weg zu fahren. Dies ist nicht ohne Weiteres möglich. Ein schwerer Lastwagen würde den Schotterweg, der nur an seinem Anfang asphaltiert ist, ziemlich sicher wüst zerfurchen. Befestigen darf der Unternehmer die Route nicht. Der Weg gilt als ökologischer Ausgleich für den Messebau. Das heißt: Er muss genauso bleiben, wie er ist. Der Mastlieferant ist aber auf den Feldweg angewiesen; die Landwirte, denen angrenzende Grundstücke gehören, hatten dem Unternehmer eine Überfahrt verweigert.

Das Zufahrtsproblem hat sich mittlerweile anscheinend gelöst. Nach Informationen des städtischen Tiefbauamts war ursprünglich geplant, den Mast in einem einzigen Stück zu bringen. Davon ist man nun abgewichen. „Der Mast wird nicht im Ganzen zur Baustelle angeliefert“, sagt ein Sprecher der Betreiberfirma Telefónica Germany. Er äußert sich jedoch nicht dazu, wie viele Fuhren nötig sein werden. Nach Informationen von Hubert Bernhardt vom Tiefbauamt soll der Transport wohl in drei Etappen erfolgen. Um den Feldweg zu schützen, soll er mit Platten ausgelegt werden. Bernhardt wird sich vorher mit dem Unternehmer am Weg treffen – für die Beweissicherung.

Die neue Stromtrasse muss die Echterdinger Straße unterqueren

Doch bevor der Lastwagen anrollen kann, muss zunächst noch eine andere Frage geklärt werden: wie die Stromleitung von der Echterdinger Straße aus zu dem künftigen Maststandort verlegt werden soll. Der Weg muss dafür aufgegraben werden. Das Stromkabel soll in 80 Zentimetern Tiefe verlaufen. Dies sei mit den ökologischen Bestimmungen vereinbar, sagt Bernhardt. Unter dem Schotter liege bereits ein Kanal für die Entwässerung.

Zunächst muss die neue Stromtrasse allerdings die Echterdinger Straße unterqueren. Denn die Stromquelle, die angezapft werden soll, liegt auf der rechten Straßenseite ortsauswärts gesehen, der Weg auf der linken. Die Kabelverlegung wird kaum möglich sein, ohne vorbeifahrende Autos zu stören. Das Tiefbauamt hat bereits seine Zustimmung signalisiert. Die Genehmigung des Ordnungsamt stehe noch aus, sagt Bernhardt. Wird sich zeigen, ob der neue Wunschtermin der Betreiberfirma für den Mastbau im August einzuhalten ist.