Lokales Roaming kann helfen, Funklöcher zu schließen. Das sollte das einzige Ziel sein – denn viele Bürger sind die Diskussion darum leid und wollen nicht mehr warten, kommentiert Yannik Buhl.

Stuttgart - Momentan diskutieren Politiker im Land und im Bund die Idee, die Betreiber von Mobilfunknetzen stärker zur Zusammenarbeit zu zwingen. Das Stichwort lautet lokales Roaming: Wo nur ein Anbieter ein Netz hat, können sich die Kunden der anderen aufschalten – und stecken nicht im Funkloch. Die Netzbetreiber wehren sich heftig und entgegnen, dass damit kein einziger Ort versorgt wird, an dem es gar kein Netz gibt.

 

Netz muss besser werden

Sie vermischen dabei aus reinem Egoismus zwei verschiedene Dinge. Niemand behauptet, dass lokales Roaming diese Löcher schließt. Vielmehr ist lokales Roaming ein schnelles Mittel, um das im Vergleich mit dem Ausland hinterherhinkende deutsche Netz für alle besser zu machen. Es nutzt die teure, ohnehin vorhandene Infrastruktur effizient. Eigentlich sollten Vodafone und Co. wissen, dass ihre Kunden für wirtschaftliche Argumente nicht mehr empfänglich sind – sie wünschen sich einfach stets guten Handyempfang und schnelles mobiles Internet.

Staat muss eingreifen

Die Netzbetreiber argumentieren, das Problem sei mit freiwilliger Zusammenarbeit zu lösen – und kooperieren würden sie ohnehin. Das funktioniert aber nicht. Der Staat muss also eingreifen und im Notfall die Betreiber dazu zwingen, endlich Funklöcher zu schließen. Es geht nicht um ihre Interessen, sondern die der Nutzer.