Fußball Bezirksliga Ärger über Platzverweis für den Kapitän beim TSV Merklingen

Nach 2:0-Führung nur ein 2:2 für den TSV Merklingen gegen den FC Marbach: die TSV-Akteure Eugen Schön (am Ball) und Thomas Wogh (li.), der später Gelb-Rot sah. Foto: Andreas Gorr

Spitzenreiter SV Leonberg/Eltingen fertigt Dersim Sport Ludwigsburg mit 7:1 ab – im Tabellenkeller der Fußball-Bezirksliga treten der TSV Merklingen und die Spvgg Renningen auf der Stelle.

Drei Tage nach der ersten Rückrundenniederlage bei TASV Hessigheim (1:2) hat sich der SV Leonberg/Eltingen mit einem 7:1-Kantersieg beim überforderten FV Dersim Sport Ludwigsburg rehabilitiert. Die Gelb-Schwarzen konnten sich nicht nur über ein deutlich verbessertes Torverhältnis freuen, sondern auch über das 3:3 des Verfolgers TASV Hessigheim, der gegen den TSV Schwieberdingen trotz einer fast einstündigen Überzahl nicht über ein Remis hinauskam. Damit würde Hessigheim selbst bei einem Sieg im Wiederholungsspiel beim TV Aldingen nach Punkten nur mit dem SV gleichziehen können.

 

Allerdings musste der Tabellenführer auf dem Kunstrasen in Ludwigsburg erst einen Rückstand verkraften: Nach einem Eckball in der 3. Minute übersah die Defensive Dersim-Stürmer Nicola De Pilla im Rückraum, der von der Strafraumgrenze sein zehntes Saisontor erzielte. Doch die Gäste brauchten nur vier Minuten bis zum Ausgleich, dann nutzte Kapitän Marco Seufert eine Vorlage von Marco Gritsch zum 1:1. Gentian Lipaj (20.) und Julian Häusler (34.) sorgten für eine entspannte 3:1-Halbzeitführung.

In der zweiten Hälfte tat sich der SV gegen die tief stehenden Gastgeber lange schwer. Zum häufig zitierten Dosenöffner wurde ein Freistoß von Marco Gritsch, der aus 17 Metern in den Winkel zum 4:1 (64.) traf. Noch einmal Gritsch (70.) und ein Doppelschlag von Patrik Hofmann (82., 83.) stellten den 7:1-Erfolg sicher. „Dersim hat nicht mehr das Team aus der Hinrunde. Aber sieben Tore haben wir nur geschossen, weil wir geduldig den Ball haben laufen lassen“, zeigte sich SV-Trainer Robert Gitschier zufrieden.

TSV Merklingen: Ärger über Gelb-Rot

Den ersten Zähler im dritten Spiel unter Interims-Coach Thorsten Talmon holte der TSV Merklingen mit einem 2:2 gegen den FC Marbach. Allerdings wusste Talmon nach der Partie nicht so richtig, ob er sich über den Zähler freuen, oder zwei verlorenen Punkten hinterhertrauern sollte. „Einerseits haben wir 40 Minuten in Unterzahl gespielt, andererseits hatten wir zwei Minuten vor Schluss sogar noch eine Doppelchance zum 3:2“, erklärte der Coach seine Gemütslage.

Zum Knackpunkt wurde eine Gelb-Rote Karte gegen TSV-Kapitän Thomas Wogh (51.). Talmon hatte sich in der Halbzeit beim Schiedsrichter erkundigt, wie viel Spielraum der Gelb verwarnte Spielführer noch habe und war bereits drauf und dran, den 31-Jährigen nach einem Zweikampf auszuwechseln. Doch auf dem Weg zur Auslinie zückte der Unparteiische Gelb-Rot. „Nach dem Schlusspfiff hat mir der Schiedsrichter erklärt, dass das ein Fehler von ihm war. Das ehrt ihn, bringt uns nur nichts mehr“, haderte Talmon, der dem Unparteiischen ansonsten eine gute Leistung attestierte.

Gelb-Rot in der 51. Minute: TSV-Spielführer Thomas Wogh (vo.) Foto: Andreas Gorr

In Unterzahl gelang es den Merklingern nicht immer, alle Lücken zuzulaufen. Die Gäste nutzten dies geschickt über die Außenpositionen aus, und kamen zweimal über Hereingaben vors Tor zu Treffern (62., 83.) – beim ersten unglücklicherweise durch ein Eigentor von Ioannis Savvoulidis. Dieser hatte in der ersten Halbzeit für die 2:0-Führung nach 26 Minuten gesorgt, als er einen Querpass von Dzanan Mehicevic in die Maschen lenkte. Das 1:0 hatte drei Minuten zuvor Mehicevic per Strafstoß erzielt, nachdem Eugen Schön im Marbacher Strafraum gefoult worden war. „Ich bin sicher, ohne Unterzahl hätten wir die Begegnung für uns entschieden“, meinte Talmon.

Spvgg Renningen geht erneut leer aus

Vier Tage nach dem zweiten Rückrundensieg gegen den VfB Neckarrems musste die Spvgg Renningen bei Germania Bietigheim eine 1:3-Niederlage hinnehmen, obwohl das Schlusslicht nach langer Zeit wieder einmal in Führung gelegen war. Kaan Ekmen hatte nach sieben Minuten für das 1:0 gesorgt, als er eine Hereingabe von Lucas Perez von der rechten Seite veredelte. Aus fast identischer Situation hatte kurz zuvor Noa Geiger schon die mögliche Führung liegen lassen, als er aus zwölf Metern links am Tor vorbeischoss.

Dem Renninger Abwehrbollwerk gelang es nicht, die knappe Führung in die Pause zu retten. In der 39. Minute schalteten die Gastgeber nach einem Ballverlust der Spvgg schnell um und kamen durch einen Kopfballtreffer von Tim Kainz zum 1:1. Pech hatten die Gäste beim 2:1 für Germania, der Freistoß von Pascal Moses aus 18 Metern in der 63. Minute wurde für Renningens Keeper Giovanni D’Aiuto unhaltbar abgefälscht. Als die Spvgg in der Schlussphase immer mehr öffnete, schloss Germania einen Konter zum 3:1-Endstand (83.) ab. „Bietigheim hatte zwar mehr Spielanteile, aber wir haben eigentlich wenig zugelassen“, bedauerte Co-Trainer Kostas Mitroglou die Niederlage.

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