Trotz einer diffizilen Gemengelage bleiben beim abstiegsbedrohten Bezirksligisten SV Perouse alle Spieler und Trainer Erkan Karaca an Bord. Das haben sie dem Vorstand versprochen.

Der Bericht in unserer Zeitung über die Turbulenzen beim SV Perouse nach der 0:3-Niederlage beim FC Marbach im ersten Rückrundenspiel hat im Verein und im Ort hohe Wellen geschlagen. Teilweise wurde der Artikel so verstanden, dass nach der Erkrankung des Vorsitzenden Reinhard Giek, der die Fußballabteilung immer wieder finanziell unterstützt hatte, die Existenz des gesamten Vereins auf dem Spiel stehe. „Ich habe in den vergangenen Tagen sehr viele Mails beantworten müssen“, erzählt der Kassier und zweite Vorsitzende, Roland Krebs.

 

Mannschaft und Trainer machen bis Saisonende weiter

Nach der Ausschusssitzung am Dienstagabend ist klar: Die Zukunft des Vereins und die der Fußballabteilung sind offenbar gesichert. Die der Kicker zumindest für diese Saison. Nach einer internen Mannschaftssitzung am Dienstagabend versicherten alle Spieler inklusive der sieben Neuzugänge, dass sie die Saison für den SV Perouse zu Ende spielen werden. Unter diesen Bedingungen ist auch Trainer Erkan Karaca bereit, zumindest bis Ende der Saison die Geschicke des Teams an der Seitenlinie weiter zu bestimmen. „Der Verein ist sehr stolz auf die Mannschaft, die in schwieriger Situation solchen Kampfgeist zeigt“, sagt Roland Krebs dazu.

Auslöser der Turbulenzen und der schlechten Leistung beim 0:3 in Marbach war der kurzfristige Rücktritt eines neuen Trainers, der dem SV Perouse eigentlich zugesagt hatte, es sich aber wenige Tage vor dem Rückrundenstart wieder anders überlegt hatte. „Der Vorstand hat davon nur über zwei Ecken erfahren. Er hat sich zwar von der Mannschaft, nicht aber von uns verabschiedet“, bemängelt Roland Krebs.

Hier dürfte die finanzielle Komponente durchaus eine Rolle gespielt haben: „Nach der Erkrankung von Reinhard Giek haben wir klar kommuniziert, dass die mit ihm getroffenen Vereinbarungen nicht zu halten sind“, berichtet der zweite Vorsitzende. Das habe auch damit zu tun gehabt, dass ein Betreuer für Giek gefunden werden musste und zeitweise kein Zugriff auf die Konten möglich war. „Wir hatten eine neue Vereinbarung mit dem neuen Trainer vorgeschlagen, doch dann folgte der plötzliche Abschied“, führt der Kassierer weiter aus.

Kellerduell am Sonntag gegen die Spvgg Warmbronn

Deshalb freut es Roland Krebs und seine Vorstandskollegen umso mehr, dass die Mannschaft dem Verein die Treue hält, einschließlich der sieben Neuzugänge – und das, obwohl der Verein den Spielern, die zum Teil weite Anfahrtswege haben, nicht einmal die Fahrtkosten erstattet. Dafür will sich der Vorstand am Sonntag (14.30 Uhr) nach dem ersten Heimspiel in diesem Jahr gegen die Spvgg Warmbronn beim Team erkenntlich zeigen und dieses zum Essen einladen.

„Wir sind wirklich sehr glücklich und sind es Reinhard Giek ein Stück weit auch schuldig, dass wir die Saison zu Ende spielen“, ergänzt Roland Krebs. Der Fußball sei ihm eine Herzensangelegenheit gewesen, es sei fatal, dass sein Engagement durch so einen Schicksalsschlag enden müsse. Die Erkrankung von Giek ist bereits der zweite schwere Schlag, den der SV Perouse verkraften muss. Im vergangenen Jahr hatte der langjährige Spielleiter Heinz Bündert aus gesundheitlichen Gründen das Amt abgeben.

Pläne für die nächste Saison laufen

Wie es mit der Bezirksligamannschaft nach der Saison weitergeht, ist jedoch noch unklar. „Falls vom Kader genug Spieler bleiben, könnte man erwägen, einige Alt-Perouser zu aktivieren und eine neue Mannschaft zu bilden – unter Umständen auch eine Klasse tiefer“, gibt Roland Krebs Überlegungen preis, um aber sogleich anzufügen: „Mit der jetzigen Mannschaft gehe ich nicht davon aus, dass der SV Perouse absteigen wird.“ Die Zukunft wird es zeigen.