Fußball-Bezirksliga Das Torjägerduell im Topspiel

Wer behält die Oberhand? Simon Lindner (links) vom TV Darmsheim steht bei 13 Toren, Marc Hetzel hat bisher siebenmal eingenetzt. Foto: Archivfotos: Eibner-Pressefoto/Edward Cheung, Günter Bergmann

Der Spitzenreiter TV Darmsheim trifft auf den Zweiten TSV Jahn Büsnau. Simon Lindner und Marc Hetzel sind die Torgaranten der beiden Teams.

Sport: Dominik Grill (grd)

Erster gegen Zweiter, Absteiger gegen Aufsteiger, dazu Derby – viele Facetten schüren die Erwartungen vor der Partie des TV Darmsheim gegen den TSV Jahn Büsnau an diesem Sonntag (15 Uhr) in der Fußball-Bezirksliga Stuttgart/Böblingen. Damit nicht genug. Auch in puncto Torjägerkrone beinhaltet das Duell einen interessanten Aspekt: auf der einen Seite Simon Lindner, mit überragenden 13 Treffern der aktuelle Toptorjäger der Staffel. Auf der anderen Seite Büsnaus Marc Hetzel, der bei bislang sieben Saisoneinsätzen sieben Tore erzielt hat und sich den zweiten Platz der Schützenliste mit Manuel Rath (TSV Musberg) und Flon Ajvazi (TV Echterdingen II) teilt.

 

Bei den Gästen aus Büsnau ist man somit gewarnt vor der gegnerischen Offensivwaffe. „So viele Tore sind natürlich eine Hausnummer, aber gegen unsere Abwehr wird er es schwer haben“, sagt Hetzel. Sein Gegenüber nimmt die Herausforderung an. „Die Gegner haben schon mit doppelter Manndeckung gegen mich gespielt und ich habe trotzdem getroffen“, entgegnet Lindner augenzwinkernd. Vor drei Jahren schoss er seine Darmsheimer, damals noch in der Bezirksliga Böblingen/Calw, mit 40 Toren in 30 Spielen zum direkten Wiederaufstieg in die Landesliga. Heuer ist das Team auf dem besten Weg, die Geschichte zu wiederholen. Doch mit Büsnau sitzt dem Spitzenreiter ein unerwarteter Gegner im Nacken.

Nur zwei Punkte weniger hat der Klassenneuling auf dem Konto, nachdem er sich in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag zum Meister in der Kreisliga-A-Staffel 2 gekürt hatte. „Im Team passt aktuell alles“, konstatiert der Torjäger Hetzel. Einzig die bisherige Auswärtsschwäche trübt das Bild etwas. Von vier Spielen in der Fremde konnte bislang nur eines gewonnen werden. Gibt es am Wochenende die Trendwende? „Wir arbeiten daran, aber wir müssen mit Demut in die Begegnung gehen“, sagt Hetzel. Für den Tempodribbler ist es das dritte Jahr in Büsnau, zuvor spielte er beim damaligen wie heutigen Landesligisten TSV Plattenhardt und sammelte mit dem VfL Sindelfingen auch bereits Verbandsliga-Erfahrung. Was den 26-Jährigen aktuell so torgefährlich wie noch nie macht: Er spielt wieder auf seiner Lieblingsposition im offensiven Zentrum, sei es als Zehner oder als klassischer Stürmer. Kickte er den Großteil seiner Aktivenkarriere auf dem Flügel, ist Hetzel damit zu seinen fußballerischen Wurzeln zurückgekehrt. Ausgebildet wurde er auf der neuen, alten Position einst bei seinem Jugendverein SV Vaihingen.

Jene Vaihinger sind es, die am vergangenen Wochenende den TV Darmsheim stolpern ließen und dadurch den Kampf an der Spitze neu angeheizt haben. Nicht nur die 3:6-Pleite, auch der vorige Abend hatte für Darmsheimer Kopfschmerzen gesorgt, wie der Angreifer Lindner zugibt: „Wir waren auf einer Hochzeit, und es wurde etwas später“, erzählt er. Klar ist für ihn: „Wir haben gegen Büsnau etwas gutzumachen.“ Auf ihn selbst, den Linksfuß, war indes auch am vergangenen Spieltag Verlass: Er erzielte zwei Tore, sein bereits sechster Doppelpack in der laufenden Runde. Umso verwunderlicher, spielt Lindner doch nicht als klassischer Stürmer sondern im rechten Mittelfeld. Seine Spezialitäten – Tiefenläufe, gutes Timing und eine ordentliche Geschwindigkeit – stellte auch er bereits höherklassig unter Beweis. Beim FSV 08 Bietigheim-Bissingen war er 2014/15 Teil des Aufstiegsteams, das die aktuelle Oberliga-Ära des Vereins begründete. Mit der Rückkehr zum TV Darmsheim, der auch sein Heimatverein ist, schloss sich vor fünf Jahren der Kreis.

Wie viele Treffer man von Lindner gegen Büsnau erwarten kann? „Ich bin auf jeden Fall guter Dinge“, verrät er. Und von seinem Kontrahenten? „So viele Tore, dass wir das Spiel gewinnen“, sagt Hetzel und lacht.

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