Fußball Bezirksliga Der TSV Merklingen und die Eichhörnchen-Taktik

Voller Einsatz – kein Tor: Stürmer Felix Laure vom TSV Merklingen gegen den Kornwestheimer Torhüter Lukas Buchholz. Foto: Andreas Gorr

In der Fußball-Bezirksliga klettert der weiter ungeschlagene SV Leonberg/Eltingen auf Rang zwei – Spvgg Renningen und der TSV Merklingen treten im Tabellenkeller auf der Stelle.

Eine gelungene Generalprobe vor den beiden Spitzenspielen in der Bezirksliga gegen den Tabellendritten TASV Hessigheim und Spitzenreiter FV Dersim Sport Ludwigsburg hat der SV Leonberg/Eltingen gefeiert. Die Gelb-Schwarzen setzten sich gegen das Abwehr-Bollwerk des Kellerkindes Phönix Lomersheim erst in der Schlussphase deutlich mit 3:0 durch und eroberten wieder den zweiten Tabellenplatz, da der VfB Neckarrems überraschend bei der Spvgg Besigheim strauchelte (2:5).

 

„Der Sieg war hochverdient. Aber wir müssen gegen jeden Gegner an unser Limit gehen, zumal wir personell derzeit einige Engpässe haben“, bewertete SV-Trainer Robert Gitschier den fünften Sieg im achten Saisonspiel – sowie den Ausbau der Serie der Ungeschlagenheit.

Die Gastgeber waren gegen Lomersheim klar spielbestimmend und hätten schon früh in Führung gehen können, Patrik Hofmann traf bereits in der 2. Minute mit einem Fernschuss die Latte des Phönix-Gehäuses. Axel Weeber hatte in der 27. Minute die Chance zum 1:0, entschied sich aber aus spitzen Winkel zu schießen, anstatt noch einmal zurückzulegen und traf nur den Lomersheimer Schlussmann Yannik Jensen. So dauerte es bis kurz vor der Halbzeit, bis Marvin Boateng nach einem Einwurf und einer Kopfballverlängerung von Hofmann eine Vorlage von Marco Seufert zur 1:0-Halbzeitführung verwertete.

In der zweiten Hälfte hatte Finley Strahl zweimal die Chance zu erhöhen: Zunächst legte er sich den Ball in einer 1:1-Situation mit dem letzten Kontakt jedoch einen Tick zu weit vor, sodass Jensen den Ball aufnehmen konnte (53.). Gut zehn Minuten später entschied er sich, von der Strafraumgrenze abzuziehen, anstatt den freien Mitspieler mit einem Querpass in Szene zu setzen. Die Schlussviertelstunde mussten die Gastgeber in Unterzahl bestreiten, nachdem Fabian Hahlgans die Rote Karte gesehen hatte (76.). Nach einem Stellungsfehler der Defensive hielt er seinen Gegenspieler am Trikot fest.

Auch in Unterzahl ließ der SV jedoch keine gefährlichen Aktionen der Gäste zu. In der 89. Minute sorgte Hofmann nach einem Eckball per Kopf mit dem 2:0 für die Entscheidung. Der zwei Minuten zuvor eingewechselte A-Jugendliche Stergios Sidopoulos traf in der Nachspielzeit (94.) mit einem schönen Schuss aus 25 Metern zum 3:0-Endstand.

Punkt ist zu wenig für TSV Merklingen

Nur zu einem Zähler kam der TSV Merklingen im Kellerduell auf eigenem Platz gegen den punktgleichen Tabellennachbarn SV Salamander Kornwestheim. „Der eine Punkt ist in unserer Situation definitiv zu wenig, zumal wir an die 90 Prozent Ballbesitz hatten“, bedauerte TSV-Trainer Gianluca Crepaldi. Die Partie wurde kompliziert für die Gastgeber, da sie schon in der 6. Minute den 0:1-Rückstand nach einem Eckball per Kopf durch den ehemaligen Oberliga- und Verbandsligaakteur (VfB Neckarrems) Micha-Colin Läubin hinnehmen mussten. „Das war schwer zu verteidigen, aber der Eckball zuvor war unnötig“, haderte Crepaldi.

Der TSV hatte in der Folge viel Ballbesitz, nutzte aber die wenige aussichtsreichen Situationen nicht zum Ausgleich: Kai Woischiski gerieten zwei Abschlüsse zu harmlos, Thomas Babel zögerte frei vor dem Gäste-Keeper einen Tick zu lange. In der zweiten Hälfte erhöhten die Merklinger den Druck auf die Gäste nochmals. „Das war schon fast ein Scheibenschießen“, meinte Crepaldi. Torjäger Dzanan Mehicevic scheiterte in der 53. Minute zunächst nach einem genialen Steckpass von Mustafa Avci am stark reagierenden Schlussmann Lukas Buchholz. Beim folgenden Abstoß presste der TSV jedoch hoch und eroberte den Ball, Mehicevic glich mit seinem siebten Saisontor zum 1:1 aus. Der Siegtreffer wollte aber nicht mehr fallen. Am nächsten dran war noch einmal Mehicevic, der mit einem Fernschuss aber nur das Lattenkreuz traf.

Spvgg Renningen nicht zwingend genug

Ebenfalls nur einen Zähler holte die Spvgg Renningen im Heimspiel gegen den SV Pattonville. „Ich bin ein bisschen hin- und hergerissen“, kommentierte Spvgg-Coach Marcel Pfeffer das Ergebnis. Im ersten Durchgang hatte seine Elf kaum Zugriff auf das Spiel und geriet nach einer Viertelstunde durch Selvedin Shanmugarajah in Rückstand, der den Ball aus 20 Metern von rechts perfekt im langen Eck versenkte.

„In der zweiten Halbzeit haben wir immerhin das Herz in die Hände genommen und einen großen Kampf geboten“, meinte Coach Pfeffer. Zum Ausgleich führte ein von Muhammed Sivri verwandelter Foulelfmeter (56.), der zuvor an der Strafraumgrenze getroffen worden war. „Den Strafstoß kann man geben“, fand Pfeffer. In der Folge kam sein Team aber nur noch zu Halbchancen, der Siegtreffer wollte nicht mehr gelingen.

„Uns fehlt ein bisschen der Punch nach vorne“, analysierte der Coach das Hauptproblem seiner Elf. Positiv sei aber, dass man nun drei Spiele in Folge nicht verloren habe. Nun gelte es, bis zur Winterpause so viele Punkte wie möglich zu holen und den Kontakt zum Tabellenmittelfeld herzustellen.

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