Fußball-Bezirksliga: Saisonvorschau Sportvg Feuerbach Pfosten-Missgeschick endet im Krankenhaus

Der Feuerbacher Trainer Rocco Cesarano traut seiner Mannschaft viel zu. Foto: Günter Bergmann

Geht nach fünfmal Platz fünf diesmal mehr? Der Trainer Cesarano zeigt sich trotz des kuriosen Ausfalls seines Torjägers mutig – auch, weil sich zugleich einer der Neuzugänge als „Glücksfall“ erweist.

Lokalsport : Franz Stettmer (frs)

Autsch, das tut weh. Und zwar in doppelter Hinsicht, nämlich sowohl dem Spieler als auch seiner Mannschaft. Und schon jetzt scheint klar, dass die Sportvg Feuerbach damit ligaweit das Missgeschick schlechthin dieser Saisonvorbereitung widerfahren ist. Im Training war es. Der Torjäger Marin Pranjic ärgerte sich über eine vergebene Chance. Der Frust musste irgendwie raus. Also trat der Youngster energisch zu – allerdings nicht gegen den Ball, sondern gegen den Torpfosten. Das Ergebnis: eine Knochenabsplitterung im Fuß. Der Trainer Rocco Cesarano geht von „noch bis zu acht Wochen Pause“ aus.

 

Damit dann gleich einmal Prost, Mahlzeit. Freilich, so bitter und ärgerlich die Begebenheit ist, zugleich zeigt sie einen Aspekt, der Cesarano zuversichtlich stimmt: „Die Motivation ist hoch. Alle brennen“, hat er festgestellt. So sehr, dass bei den „Talkrabben“ ein, wenn auch vorsichtiges, Pflänzchen der Hoffnung wächst. Fünfmal Fünfter waren Cesarano und die Seinen in den vergangenen sechs Spieljahren. Quasi ein Abonnement auf diesen Abschlussplatz. Nun lautet die Frage, die die Beteiligten antreibt: Geht diesmal mehr?

Für die von der Abteilungsleitung formulierte Tiefstapelversion mit dem primären Ziel Klassenverbleib hat der Coach jedenfalls nur ein Lächeln übrig. Klar, die tatsächlichen Ansprüche sind andere. Cesarano hofft nicht nur auf den nächsten Entwicklungsschritt seines Jugend-forsch-Aufgebots, er selbst wagt auch einen mutigeren Ausblick. „Plattenhardt sollte das mit diesen Spielern, die sie haben, durchziehen, dahinter aber ist alles offen – auch für uns“, sagt er. Will heißen: Von Rang zwei bis sechs liegt aus seiner Sicht vieles drin. Nichts muss, einiges kann.

Zuversichtlich stimmt Cesarano neben der erwähnten Mentalität im Kader die Personalsituation, klammert man einmal die Pranjic-Nummer aus. Unter den vier Neuzugängen erkennt der Coach im Mittelfeldmann Kristian Benakovic schon jetzt „einen Glücksfall – er ist das Puzzleteil, das uns vielleicht noch gefehlt hat“. Der 27-Jährige soll im Zentrum als Lenker und Denker fungieren. Einer, der den Takt vorgibt und den bislang mitunter allzu ungestümen Offensivdrang der jungen Wilden, wenn nötig, auch einmal einzubremsen weiß.

Aber auch der per Zweitspielrecht verpflichtete Yusuf-Emre Pistafoglu, in seiner Heimat Westfalen Landesliga-Kicker, dürfte weiterhelfen. Ebenso einer der Gewinner der Vorbereitung. Gestatten: Aris Moissidis, Eigengewächs, unlängst noch A-Jugendlicher. Für sein Alter bereits erstaunlich stabil, hat er angedeutet, dass er in der Innenverteidigung die Lücke schließen kann, die der Aussteiger Durim Haklaj hinterlassen hat.

Bleibt fürs Erste nur noch zu klären, wer nun eigentlich die Tore schießt. Der dafür vor allem vorgesehene Pranjic ja bis auf Weiteres nicht. „Da müssen jetzt halt andere in die Bresche springen“, sagt Cesarano – und verkneift sich eine größere Kritik an seinem aktuellen Unglücksraben. Gestraft ist jener mit seiner Verletzung ja schon genug.

Eckdaten

Zugänge
Omar Srihi (Italien), Yunus-Emre Pistofoglu (ASV Botnang), Numan Sensoy (pausierte/zuvor Sportvg Feuerbach), Kristian Benakovic (Croatia Stuttgart).

Abgänge
Durim Haklaj, Arber Halitjaha (beide Reka Stuttgart).

Trainer
Rocco Cesarano (seit Juli 2017).

Spielstätte
Am Sportpark 1, 70469 Stuttgart.

Saisonziel
oberes Tabellendrittel (Platzierung in der vergangenen Saison: 5. Bezirksliga Stuttgart).

Meistertipp
TSV Plattenhardt.

Auftaktspiel
auswärts bei Türkischer SV Herrenberg (Sonntag, 18. August, 15 Uhr).

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