RB Leipzig ist einfach nicht zu stoppen. Mit rasanten Toren schießt sich der Neuling weiter in die Geschichtsbücher der Bundesliga. Einen über zwei Jahrzehnte alten Rekord haben sie eingestellt. Und sind nun punktgleich mit dem FC Bayern.

Leipzig - Unschlagbar-Aufsteiger RB Leipzig hat nun sogar den FC Bayern eingeholt und den nächsten Rekord in der Fußball-Bundesliga eingestellt. Der Neuling feierte am Sonntag einen überzeugenden 3:1 (3:0)-Erfolg gegen den FSV Mainz 05. Leipzig bleibt damit auch nach dem zehnten Spieltag ohne Niederlage und egalisierte die Aufsteiger-Bestmarke des MSV Duisburg von vor 23 Jahren.

 

Zudem zog RB mit dem FC Bayern nach Punkten gleich (24): Nur die Torbilanz trennt den erst 2009 gegründeten Verein auf Platz zwei noch vom deutschen Rekordmeister und Tabellenführer. „Für uns ist wichtig, dass wir unser Ding weiter durchziehen“, sagte Sportdirektor Ralf Rangnick.

Nach 120 Sekunden brachte Timo Werner die Leipziger in Führung, Emil Forsberg (21.) und erneut Werner (44.) sorgten schon vor der Halbzeit für die Vorentscheidung. Für Mainz traf der eingewechselte Stefan Bell (74.). „Wichtig war, dass wir mit einem Erfolgserlebnis in die Länderspiel-Pause gehen“, sagte Trainer Ralph Hasenhüttl.

Auch ein falscher Feueralarm kann RB nicht stoppen

Nicht mal ein fälschlich ausgelöster Feueralarm unmittelbar vor dem Anpfiff konnte die Gastgeber stoppen: Kurzzeitige Verwirrung löste er nur auf den Rängen aus. Nach einem leichtfertigen Ballverlust der Mainzer Sturmspitze Jhon Cordoba auf Höhe der Mittellinie landete der Ball blitzschnell im Strafraum der Gäste. Forsberg konnten die Mainzer am Torschuss noch hindern, Werner nicht mehr. „Wir harmonieren einfach gut und wir spielen super Fußball“, sagte Werner.

Drei Tage nach dem 1:6-Debakel im Europa-League-Spiel in Anderlecht drohte der FSV-Mannschaft von Trainer Martin Schmidt die nächste Klatsche. „Wir wussten, dass es schwierig wird, vor allem mit der Müdigkeit“, sagte Schmidt. „Man fühlt auch mit, man hat schon ein bisschen gehofft, dass kein frühes Tor fällt.“

Ein nicht erkanntes Handspiel von Giulio Donati im Strafraum bewahrte die Gäste noch vor dem möglichen zweiten Gegentreffer (13.). Aber es dauerte nicht lange, da nutzte Forsberg einen der mit Wucht und Zielstrebigkeit vorgetragenen Angriffe zum 2:0. „Die erste Halbzeit war eine totale Katastrophe, keine Zweikämpfe, keine Motivation“, sagte Donati.

Gäste aus Mainz weitgehend harmlos

Große Gefahr ging von den Gästen, die die Hälfte ihrer 14 Punkte in dieser Saison auswärts geholt hatten, wahrlich nicht aus. Die Abwehr der Leipziger, in die der doch rechtzeitig wieder genesene Marvin Compper gerückt war, wurde mit der FSV-Angriffsspitze Cordoba mehr als gut fertig. Der erstmals auf dem rechten Verteidigerposten eingesetzte Stefan Ilsanker bestätigte die große Flexibilität der Leipziger, die nach Werners zweitem Tor mit tosendem Applaus in die Pause verabschiedet wurden.

Und sie wollten sich auf ihre Weise bedanken nach dem Seitenwechsel. Yussuf Poulsen (58.), Werner (61.) und Forsberg (72.) scheiterten aber. „Wir haben es versäumt, das vierte nachzulegen“, kritisierte Hasenhüttl. Von Aufbäumen war bei den Mainzern nach der deprimierenden ersten Hälfte lange nichts zu sehen, selbst wenn Bell noch der Anschlusstreffer gelang. Mehr als Schadensbegrenzung gegen dieses RB-Ensemble war es nicht. Aktuell sehe er für seine Mannschaft keine Grenzen, hatte Hasenhüttl vor dem Spiel in einem Interview der „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ gesagt. „Und ich weiß auch nicht, wo im Moment dieses Limit liegen sollte.“