Schon zum dritten Mal trafen Leipzig und Hoffenheim in dieser Saison aufeinander. Im Hinspiel und im DFB-Pokal setzte sich RB durch. Nun reichte es für Julian Nagelsmann gegen seinen künftigen Arbeitgeber nach langer Führung immerhin zu einem Remis.

Leipzig - Willi Orban hat RB Leipzig vor der ersten Niederlage in dieser Saison gegen den künftigen Trainer Julian Nagelsmann und die TSG Hoffenheim bewahrt. Der Kapitän traf am Montag eine Minute vor Schluss zum 1:1 (0:1)-Endstand. Die Gäste aus Hoffenheim waren in der 22. Minute durch Andrej Kramaric in Führung gegangen. „Es ist ein gerechtes Ergebnis“, sagte Nagelsmann bei Eurosport und räumte ein, dass es „keine ganz normale Situation“ war. „Aber jeder hat gesehen, dass ich dieses Spiel mit Hoffenheim unbedingt gewinnen wollte.“

 

Leipzig zeigte nur in der zweiten Hälfte phasenweise eine ansprechende Leistung in dem erneut von Taktik geprägten dritten Duell zwischen RB und 1899. „Unter dem Strich ist es ein gerechtes Unentschieden“, sagte Orban. „Es war verdient, dass wir die Bude noch machen.“ Auch Yussuf Poulsen gab zu, dass „wir erst in der zweiten Halbzeit zu unserem gewohnten Niveau gefunden haben“.

Hilfreich war das Remis nach dem Leipziger 2:1 im Meisterschafts-Hinspiel und dem 2:0 in der 2. Runde des DFB-Pokals für keines der beiden Teams zum Abschluss des 23. Spieltags der Fußball-Bundesliga. Die Leipziger sind zwar nun seit fünf Meisterschaftsspielen ungeschlagen, verpassten aber den Sprung auf Rang drei der Tabelle. Hoffenheim bleibt Achter - trotz eines Vereinsrekords von neun Auswärtsspielen nacheinander ohne Niederlage.

Werner verletzt

Für Leipzig begann der Abend mit einer schlechten Nachricht: Timo Werner, Doppeltorschütze beim 2:0-Heimsieg der Roten Bullen in der 2. DFB-Pokalrunde gegen die TSG, stand nicht einmal im Kader. Der 22 Jahre alte Nationalspieler musste wegen einer Erkältung passen.

Doch auf volle Attacke setzten die Gastgeber sowieso nicht. Wie schon gegen die Gala-Offensive von Eintracht Frankfurt ließ Rangnick in der Abwehr mit gleich drei Innenverteidigern spielen, dazu zwei Außenverteidiger. Zunächst konnten sich der spätere Torschütze Kramaric und sein Sturmpartner Ishak Belfodil gegen die massive Fünferkette nicht groß in Szene setzen. Dahinter ließ allerdings Joelinton mehr als einmal schon aufblitzen, warum angeblich Newcastle United und auch die Leipziger, die das jüngst allerdings nur mit einem amüsierten Schmunzeln abtaten, an ihm interessiert sein sollen.

Wie gefährlich er ist, zeigte der 22 Jahre alte Brasilianer beim Führungstreffer der Hoffenheimer. Den Schuss von Joelinton konnte RB-Keeper Peter Gulacsi zwar abwehren - allerdings vor die Füße von Kramaric, der locker seinen zehnten Saisontreffer erzielte.

Von der gefürchteten RB-Offensive war lange wenig zu sehen. Ein Schüsschen von Marcel Sabitzer in der 30. Minute war alles in Hälfte eins. Vieles spielte sich im Mittelfeld ab, und dort wirkten die Hoffenheimer wacher und gedanklich schneller. Und so dauerte es bis zur 45. Minute, bis die Leipziger zu ihrer ersten nennenswerte Chance kamen. Mittelfeldantreiber Konrad Laimer scheiterte aber mit seinem Schuss am Fuß von Hoffenheims Torwart und Kapitän Oliver Baumann.

Orban trifft zum 1:1

Rangnick reagierte auf die wenig erquickende Vorstellung, die vereinzelte Pfiffe provoziert hatte. Er nahm Stefan Ilsanker aus der Fünferkette und brachte Winterneuzugang Tyler Adams. Der quirlige US-Boy agierte vom defensiven Mittelfeld aus. Die nun drückenden Leipziger kamen nun zu Chancen. Einen Kopfball von Orban fischte Baumann noch von der Linie (54.). Die Gastgeber legten personell nach, brachten in Kevin Kampl einen für die kreativen Momente.

Dies zahlte sich aus. Gleich bei seiner ersten Aktion nach mehr als vier Wochen Verletzungspause legte Kampl den Ball auf Matheus Cunha. Der RB-Angreifer schoss aber viel zu überhastet (61.). Die Leipziger kamen nun besser ins Spiel und starteten eine Schluss-Offensive.

Hoffenheim verteidigte lange geschickt - und hatten durch einen Kopfball des eingewechselten Adam Szalai sogar die große Chance zum 2:0 (85.). Auf der Gegenseite war es dann der starke Orban, der in Mittelstürmer-Manier zum am Ende insgesamt gerechten 1:1 traf (89.).