Sport: Carlos Ubina (cu)

In der Tat gibt es große Trainer mit kleiner Gestik und kleine Trainer mit großer Theatralik. Und wer Thomas Schneider in diesen Krisentagen erlebt, der merkt, dass er wesentlich energischer vorgeht, auch sauer auf die Spieler ist. „Acht Tore gegen zwei Gegner auf Augenhöhe – das war absolut ernüchternd“, sagt der Trainer.

 

Den 41-jährigen Fußballlehrer begleiten die (zu) vielen Gegentore schon seit seinem Amtsantritt vor sechs Monaten, die Fehlerketten in der Defensive reißen einfach nicht ab. Gegenmaßnahmen hat Schneider bereits einige ergriffen. Personell wie taktisch. Durchschlagend funktioniert hat nichts davon. Weshalb einem der Trainer immer noch wie ein Suchender vorkommt. Er sucht ein System, das der Mannschaft Halt gibt. Er sucht eine Elf, die auch in kritischen Phasen stabil bleibt. Und er sucht nun die Kerle, die sich nicht mehr zu Höherem berufen fühlen, sondern einen körperbetonten Krisenbewältigungsfußball praktizieren können.

Gefunden hat Schneider bisher nichts Beständiges. Auch weil ihm seine Mittelachse Ulreich-Gentner-Ibisevic weggebrochen ist. Der Torhüter Sven Ulreich ist nach einigen Unsicherheiten mit sich selbst beschäftigt, der Kapitän Christian Gentner fällt wohl auch gegen Berlin verletzt aus, und der Torjäger Vedad Ibisevic hat sich mit einer Tätlichkeit für fünf Partien selbst aus dem Spiel genommen.

Hoffnung auf ein kleines Erfolgserlebnis

Aber nicht nur das Mannschaftsgefüge ist zerbrechlich beim VfB, sondern auch das Vertrauen ins eigene Können. Schneider: „Wir können diese Negativserie nur mit kleinen Erfolgserlebnissen durchbrechen.“ Ein Glücksmoment, eine frühe Führung, ein später Siegtreffer – das ist die Hoffnung, die durch ein größeres Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt werden soll.

Doch Thomas Schneider will Thomas Schneider bleiben. Klar in der Ansprache, sachlich in der Analyse, dem Team einen Plan vermittelnd. Auch wenn er jetzt Fußball nicht mehr spielen lassen kann, sondern arbeiten lassen muss. Aber schafft er es auch, mit seiner ruhigen Art in der Mannschaft Emotionen zu schüren? „Sie können sich sicher sein, dass wir die Spieler auch pushen“, sagt Schneider. Er hat das in den vergangenen Tagen ziemlich oft erklären müssen – und es ärgert den Bundesliganovizen, dass aus ihm erst der coole und dann der emotionslose Typ an der Außenlinie gemacht wurde. Nur, weil er gelegentlich die Hände in die Hosentaschen steckt.

Der VfB bekommt zu viele Gegentore

In der Tat gibt es große Trainer mit kleiner Gestik und kleine Trainer mit großer Theatralik. Und wer Thomas Schneider in diesen Krisentagen erlebt, der merkt, dass er wesentlich energischer vorgeht, auch sauer auf die Spieler ist. „Acht Tore gegen zwei Gegner auf Augenhöhe – das war absolut ernüchternd“, sagt der Trainer.

Den 41-jährigen Fußballlehrer begleiten die (zu) vielen Gegentore schon seit seinem Amtsantritt vor sechs Monaten, die Fehlerketten in der Defensive reißen einfach nicht ab. Gegenmaßnahmen hat Schneider bereits einige ergriffen. Personell wie taktisch. Durchschlagend funktioniert hat nichts davon. Weshalb einem der Trainer immer noch wie ein Suchender vorkommt. Er sucht ein System, das der Mannschaft Halt gibt. Er sucht eine Elf, die auch in kritischen Phasen stabil bleibt. Und er sucht nun die Kerle, die sich nicht mehr zu Höherem berufen fühlen, sondern einen körperbetonten Krisenbewältigungsfußball praktizieren können.

Gefunden hat Schneider bisher nichts Beständiges. Auch weil ihm seine Mittelachse Ulreich-Gentner-Ibisevic weggebrochen ist. Der Torhüter Sven Ulreich ist nach einigen Unsicherheiten mit sich selbst beschäftigt, der Kapitän Christian Gentner fällt wohl auch gegen Berlin verletzt aus, und der Torjäger Vedad Ibisevic hat sich mit einer Tätlichkeit für fünf Partien selbst aus dem Spiel genommen.

Hoffnung auf ein kleines Erfolgserlebnis

Aber nicht nur das Mannschaftsgefüge ist zerbrechlich beim VfB, sondern auch das Vertrauen ins eigene Können. Schneider: „Wir können diese Negativserie nur mit kleinen Erfolgserlebnissen durchbrechen.“ Ein Glücksmoment, eine frühe Führung, ein später Siegtreffer – das ist die Hoffnung, die durch ein größeres Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt werden soll.

Zusammenhalten nennt sich das. „Wenn jemand nicht mitzieht“, sagt der Innenverteidiger Georg Niedermeier noch, „dann gibt’s auf die Socken.“ Das klingt schon mal nach Ata Lameck. Und der steckte bei seinen 518 Einsätzen für Bochum zwischen 1972 und 1988 fast nur im Abstiegssumpf. Aber untergegangen ist er nie.