Auf Schalke herrscht vor der Top-Partie des 9. Spieltags Unruhe. Die Frage nach der Zukunft von Sportvorstand Heldt ist aktuell ungeklärt. Andernorts gibt es trotz sportlich schwieriger Zeiten Treuebekenntnisse für die Trainer Zorniger und Skripnik.

Düsseldorf/Stuttgart - Was passiert nach dem neunten Spieltag der Weltmeisterliga mit den Fußball-Lehrern Alexander Zorniger und Viktor Skripnik?

 

Nichts, wenn man den Worten der Verantwortlichen des VfB Stuttgart und von Werder Bremen glauben darf. Zorniger und Skripnik haben Jobgarantien, obwohl beide mit ihren Teams harte Zeiten durchmachen.

Zornigers VfB ist Tabellenletzter, seine Mannschaft ist im eigenen Stadion noch ohne Punkt. Und Gegner FC Ingolstadt ist auswärts bei drei Siegen und einem Remis ungeschlagen. Skripnik hat mit Werder die vier letzten Partien verloren - wahrlich keine guten Voraussetzungen vor der Begegnung mit dem Meister aus München. „Auch wenn wir 0:12 gegen die Bayern verlieren, wird Viktor unser Trainer bleiben“, vertraute Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin dem „kicker“ an.

Keine Deadline, zu der Zorniger Resultate liefern muss

Sein Kollege Robin Dutt, Sportvorstand der Stuttgarter, sprach seinem Coach vor dem Sonntags-Aufeinandertreffen mit dem kessen Neuling Ingolstadt ebenfalls das Vertrauen aus. Zorniger sei nicht das Problem, er - Dutt -, stehe „hinter dem Trainer und seinem Weg“.

Trotz der überaus misslichen Situation gibt es am Neckar angeblich keine Deadline, bis zu der Zorniger Resultate liefern muss, um nicht beurlaubt zu werden. Der Huub-Stevens-Nachfolger äußerte sich zuversichtlich: „Einsatz, Zweikämpfe und Körpersprache im Training haben gestimmt“, stellte er fest.

Für Skripnik & Co. kommen die in bislang allen acht Saisonspielen siegreichen Bayern zur falschen Zeit. Seit dem 0:0 am 11. September 2010 gab es in diesem einstigen Nord-Süd-Gipfel keinen Punktgewinn mehr für die Bremer. Zuletzt gab es an der Weser wie auch in Bayerns Hauptstadt heftige Klatschen: 0:4, 0:6, 2:5, 0:7, 1:6. Skripnik appelliert an den absoluten Willen seines Teams: „Wir haben die Chance, uns mit jedem Zweikampf, mit jeder Grätsche, mit jedem Kopfballduell Selbstvertrauen zu holen.“

Pokalsieger VfL Wolfsburg strauchelt ebenfalls

Dieses Selbstvertrauen ist bei Schalke 04 (16 Punkte) und Hertha BSC (14) längst vorhanden. Beide Clubs liegen in der Spitzengruppe - und dennoch herrscht vor dem Aufeinandertreffen der Traditionsvereine Unruhe in Gelsenkirchen, weil sich um die vertragliche Zukunft von Sportvorstand Horst Heldt heftige Spekulationen entwickelt haben. „Mein Fokus gilt momentan dem nächsten Spiel und den kommenden Aufgaben“, wiegelte Heldt vorerst ab.

Zwei Clubs stehen nach Durchgang acht keinesfalls dort, wo sie erwartet wurden. Pokalsieger VfL Wolfsburg holte vor dem Duell mit 1899 Hoffenheim aus drei Begegnungen lediglich einen Zähler. Und Bayer Leverkusen, das beim HSV antreten muss, mangelt es bei bislang erst acht Treffern offensiv an Effizienz - ganz im Gegenteil zu Erstliga-Rückkehrer SV Darmstadt 98: Die Hessen sind vor dem Auftritt bei Europa-League-Starter FC Augsburg auswärts unbesiegt.

Borussia Mönchengladbach plagen Personalsorgen

Mit erheblichen Personalproblemen reist Borussia Mönchengladbach zur Partie bei Eintracht Frankfurt an: Martin Stranzl, Patrick Herrmann und Nico Schulz fehlen verletzt, Marvin Schulz hat einen grippalen Infekt, die Einsätze von Granit Xhaka und Fabian Johnson sind fraglich. Immerhin kann Trainer André Schubert Torhüter Yann Sommer aufbieten: Der Schweizer Keeper wird trotz eines Nasenbeinbruchs mit Spezialmaske auflaufen.

Derweil will der 1. FC Köln seinen Nimbus im eigenen Stadion wahren. Seit 14 Heimspielen ist der FC saisonübergreifend ungeschlagen. Da kommt Sonntags-Gegner Hannover 96 gerade recht: Der Tabellenvorletzte gehört zu jenen drei Mannschaften, die in dieser Spielzeit auswärts noch sieglos sind.

Dennoch warnt Trainer Peter Stöger, der personell aus dem Vollen schöpfen kann, man dürfe den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen. Zugleich hofft er auf weitere Tore seines Neuzugangs Anthony Modeste, der mit sechs Treffern ein Garant des Kölner Höhenfluges ist. „Er hat viel von dem, was einen guten Spieler auszeichnet“, lobte der österreichische Coach den Franzosen.