Borussia Dortmund muss um den Einzug in das Viertelfinale der Champions League bangen. Im Achtefinal-Hinspiel bei Benfica Lissabon unterlag der BVB trotz drückender Überlegenheit mit 0:1. Vor allem ein Profi schob mächtig Frust.

Lissabon - Borussia Dortmund bestimmte das Geschehen, unterlag Benfica Lissabon aber mit 0:1. Der paradoxe Fußball-Abend im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League schlug allen Dortmunder mächtig aufs Gemüt. Doch die Chancen auf den Einzug in die nächste Runde sind noch nicht verspielt. Die wesentlichen Aspekte der Partie.

 

Die Spieldaten sprachen eindeutig für den BVB. Sowohl beim Ballbesitz (65:35) als auch bei der Zahl der angekommenen Pässe (590:212) lag der Revierclub deutlich vorn. „Obwohl ich sehr enttäuscht bin, bin ich sehr stolz darauf, wie wir hier aufgetreten sind. Wir haben überragend gut gespielt“, kommentierte Trainer Thomas Tuchel den starken, aber unglücklichen Auftritt seiner Mannschaft. Nach Einschätzung von Torhüter Roman Bürki war es gar „eine der besten Saisonleistungen.“

„Im Hinspiel auswärts mit 0:1 zu verlieren, ist immer ein gefährliches Ergebnis. Macht der Gegner im Rückspiel ein Tor, musst du drei machen“, klagte Sportdirektor Michael Zorc. Ähnlich urteilte Trainer Thomas Tuchel: „Es ist ein kompliziertes Ergebnis für das Rückspiel.“ Dennoch überwog bei Beiden die Zuversicht, im zweiten Duell mit Benfica am 8. März in Dortmund den Sprung in das Viertelfinale schaffen zu können.

Ausgerechnet der zurzeit beste Bundesliga-Torschütze wurde zur Symbolfigur des Unvermögens. Erst ließ Pierre-Emerick Aubameyang drei gute Möglichkeiten ungenutzt, dann verschoss er in der 59. Minute in kläglicher Manier einen Elfmeter. Vorwürfe aus der Mannschaft gab es dennoch keine. „Er hat uns schon so oft den Arsch gerettet“, sagte Keeper Bürki. Nach Einschätzung von Weltmeister André Schürrle ist Aubameyang schon bald wieder der alte: „Er war heute ein bisschen niedergeschlagen. Aber spätestens ab morgen wird er wieder sein Lächeln draufhaben - und am Wochenende wahrscheinlich ein, zwei Tore machen.“

Massive Probleme bei der Einlasskontrolle sorgten vor dem Stadion für bedenkliche Zustände. Ein Teil der rund 3500 BVB-Fans kam erst verspätet in das Stadion. Die Fanabteilung der Borussia berichtete von rigorosem Vorgehen der Polizei, bei dem ein Fanvertreter verletzt worden sei. Zuvor waren fünf BVB-Anhäger festgenommen werden, die Pyros bei sich trugen. Sie sollen am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt werden. „Der Ordnungsdienst von Benfica ist nach unseren Infos akut unterbesetzt“, teilte der Fußball-Bundesligist mit. Die Verantwortung für die Verzögerungen liege deshalb allein bei den Gastgebern.