Verbandsliga-Aufsteiger SKV Rutesheim gewinnt das erste Spiel in der noch jungen Saison. Der FC Wangen hat dem offensiven Spiel des Gastgebers, der sich in Hälfte zwei auf das Verwalten des Vorsprungs konzentriert, nicht viel entgegen zu setzen.

Rutesheim - Der kleine Neffe von Gianluca Crepaldi wurde kräftig belohnt. Bei mehr als 30 Grad am Samstag wäre er viel lieber ins Freibad gegangen, er harrte aber geduldig auf der Tribüne aus. Schließlich wurde ihm versprochen, dass der Onkel mit Sicherheit Tore schießen wird. Und das tat der – alle drei Treffer beim 3:1-Heimsieg (2:1) der SKV Rutesheim gegen die Verbandsliga-Konkurrenz des FC Wangen gingen auf sein Konto.

 

Vielleicht steckte den Gästen noch die 200 Kilometer lange Anreise nach Rutesheim in den Knochen. Sie standen nicht nur im Stau, sondern hatten auch eine Panne mit ihrem Mannschaftsbus, konnten die Fahrt dann in drei organisierten Kleinbussen fortsetzen. Wie eine Verbandsliga-Mannschaft präsentierten sie sich dann auf dem Rasenplatz der SKV Rutesheim nicht. Die mitgereiste kleine Delegation, die das Ganze von den Zuschauerrängen aus beobachtete, war sich jedenfalls einig: „Das ist Kreisliga-Niveau, was wir hier liefern.“ Mit all dem wollte sich Rolf Kramer, der Trainer der SKV Rutesheim, gar nicht beschäftigen. „Wir konzentrieren uns auf unser eigenes Spiel, was uns Wangen geboten hat, haben wir angenommen, und wir freuen uns über unsere gute Leistung“, sagte er nach dem Spiel. Viel mäkeln wollte er deshalb auch nicht – nur der eine Gegentreffer sei nicht notwendig gewesen.

Gleich von Beginn an dominierten die Gastgeber das Spiel, nach wenigen Minuten tauchte Steffen Hertenstein nach einem Pass von Patric Vaihinger gefährlich vor Wangens Torhüter Primin Barensteiner auf – zielte aber übers Tor. Dann eine Flanke von rechts von Dennis Schwenker auf Christopher Baake, der bediente Hertenstein, dessen satter Schuss am Pfosten vorbei ging (10.). In der 23. Minute wurde Rutesheim nach zahlreichen Möglichkeiten endlich belohnt. Christopher Baake flankte in die Mitte, wo sich zunächst keiner anbot. Dann tauchte von links Gianluca Crepaldi auf und platzierte den Ball zur 1:0-Führung ins lange Eck (23.). Fünf Minute später ein schönes Kombinationsspiel von Vaihinger und Baake auf Crepaldi, der abzog. Wangens Torhüter stand richtig, konnte den Ball aber nicht greifen. Jetzt versuchte es noch einmal Baake, doch er war zu hektisch im Abschluss und schoss übers Tor.

In der 33. Minute mussten die Gastgeber den 1:1-Ausgleichstreffer von Thomas Maas hinnehmen. In den folgenden Minuten knickte Rutesheim ein. „Als hätte jemand den Stecker gezogen“, meinte Kramer später. Doch noch vor dem Halbzeitpfiff sorgte erneut Gianluca Grepaldi für die 2:1-Führung. Er spielte sich auf der linken Seite schön frei, fand aber keinen Mitstreiter und zirkelte den Ball daher selbst ins Tor (44.). Nach dem Seitenwechsel machte der Aufsteiger Rutesheim da weiter, wie er die erste halbe Stunde gespielte hatte – mit Tempo nach vorne. Eine Minute nach dem Wiederanpfiff die verpasste Chance von Steffen Hertenstein, der nach einem Pass von rechts, frei stehend, zum Ball grätschte und diesen um Haaresbreite verpasste.

Das 3:1 (50.) für die Hausherren basierte auf einem Torwartfehler. Statt den Ball nach einem lockeren Schuss zu fangen, verlor Pirmin Barensteiner diesen. Gianluca Crepaldi war zur Stelle, schnappte sich das Spielgerät und erzielte seinen dritten Treffer des Tages. Danach konzentrierte sich Rutesheim vorwiegend auf die Defensive. „Wobei mir lieber gewesen wäre, wir hätten einige unserer vielen Chancen noch verwertet, dann wär’s zum Schluss entspannter gewesen“, sagte Rolf Kramer. Die Wangener hatten ab dem 3:1 nichts mehr entgegen zu setzen. Die Hitze machte allen zu schaffen, auch dem kleinen Neffen von Crepaldi, der dann mit der Leistung des Onkels richtig zufrieden war. Rutesheim: Milcic, Trefz, Wellert, Elfadli (82. Neils), Gebbert, Wemmer, Vaihinger, Hertenstein (65. Lubenskiy), Schwenker, Baake (60. Lenhardt), Crepaldi (56. Sivri).