Ein Kreuzbandriss stoppt die 16-jährige Fellbacherin Noemi Gentile in ihrer ersten Saison beim SC Freiburg.

Freiburg - Mittlerweile kann Noemi Gentile wieder lachen. Eine Zeit lang war ihr nicht danach zumute. Vor viereinhalb Monaten hatte sich die Fellbacherin, die seit Saisonbeginn bei den B-Juniorinnen des SC Freiburg Fußball spielt, das Kreuzband gerissen. „Bis jetzt verläuft der Heilungsprozess gut, ich bin auch völlig schmerzfrei. Aber ich setze mich nicht unter Druck. Wenn ich in dieser Saison nicht mehr auflaufen kann, ist es eben so“, sagt die 16-Jährige. Wichtig sei, in der neuen Runde wieder voll fit zu sein. „Denn dann bin ich aus der U17 raus und will bei den Freiburger Frauen einsteigen.“

 

Das linke Knie knickt nach außen weg

Es war der 24. September, der dritte Spieltag in der Staffel Süd der Bundesliga, und die Freiburger B-Juniorinnen spielten daheim gegen den 1. FC Nürnberg. In der 20. Spielminute habe sie eine Bewegung zum Ball hin gemacht, erzählt Noemi Gentile. „Beim Ausfallschritt bin ich nach außen weggeknickt. Es hat geknackt, und ich wusste sofort, dass etwas Schlimmes passiert ist.“

Die Partie endete mit einem ungefährdeten 3:0-Sieg der Badenerinnen, doch für Noemi Gentile war das Spielergebnis zweitrangig. Die Untersuchung im Universitätsklinikum Freiburg bestätigte den schlimmen Verdacht. Das Kreuzband im linken Knie war gerissen. „Zum Glück hat der Meniskus nichts abbekommen.“ Wenig später wurde Noemi Gentile in der orthopädischen Klinik in Markgröningen operiert. „Danach bin ich erst einmal drei Wochen daheim bei meinen Eltern gewesen und habe mich verwöhnen lassen.“

Im Kraftraum trainiert Noemi Gentile schon wieder voll mit

Viereinhalb Monate ist das jetzt her, und mittlerweile kann Noemi Gentile nicht nur wieder lachen, sondern seit zwei, drei Wochen auch schon wieder joggen. Am Dienstag ist die Mittelfeldspielerin erstmals wieder ins reguläre Frühtraining mit dem Freiburger Team eingestiegen. „Im Kraftraum kann ich schon wieder voll mitmachen, und in einem Monat werde ich hoffentlich mit Einzeltraining beginnen können.“ Aber Noemi Gentile weiß, dass sie geduldig sein muss. Ein Kreuzbandriss bedeute nun einmal mindestens sechs Monate Pause. „Und danach kann man auch nicht gleich wieder voll einsteigen, sondern muss erst langsam die Muskeln wieder aufbauen, sonst ist die erneute Verletzungsgefahr zu groß.“

Bisher war Noemi Gentile von schweren Verletzungen verschont geblieben. In der für sie ungewohnten Situation musste sie sich erst zurechtfinden. Zumal sie – vor ihrem Kreuzbandriss eine feste Größe im deutschen U-17-Nationalteam – auch die Weltmeisterschaft in Jordanien im Oktober verpasste. Umso froher ist sie, dass sie in Hasret Kayikci, die zu den erfolgreichsten Angreiferinnen der Freiburger Bundesliga-Frauen zählt, eine gute Freundin gefunden hat, die sie in jeder Phase mental unterstützt. „Ich hatte viele Hochs und Tiefs, da haben mir meine Freunde und die Familie beigestanden.“ In den vergangenen Monaten hat Papa Antonio seine Tochter fast jeden Freitag in Freiburg abgeholt. Auch an diesem Wochenende wird die 16-Jährige in Fellbach erwartet. „Aber diesmal fahre ich mit dem Zug, denn ich kann wieder fast normal laufen“, sagt Noemi Gentile.