Der SV Friolzheim geht nach 25-jähriger Abstinenz in der kommenden Saison erstmals wieder in der Kreisliga A auf Punktejagd. Die Mannschaft feiert die Meisterschaft ausgiebig – die nötigen Fanartikel sind auch gleich da.

Friolzheim - Es kann keiner behaupten, der SV Friolzheim wäre nicht vorbereitet gewesen auf diese Meisterschaft. Die Verhältnisse in der Kreisliga B 4 waren ja auch schon vor dem letzten Spieltag so gut wie geklärt. Um rechnerisch ganz sicher zu gehen, musste gegen den KSV Renningen noch ein Punkt her. Am Ende gab’s ein 5:0. Und dann das volle Programm: Duschhandtuch, Schlüsselanhänger, Meister-Shirt und Kappe. Wer den Friolzheimer Triumph in die weite Welt tragen wollte, dem wurde das mit dem Erwerb dieser Fanartikel in weiß und rot leicht gemacht.

 

Für die Spieler gab es das Meister-T-Shirt natürlich umsonst. Beglückt wurden damit die Kader von erster und zweiter Mannschaft. Die Begründung liegt auf der Hand. „Wir haben ja auch die Unterstützung der zweiten Mannschaft gebraucht, wenn es bei uns mal eng wurde“, sagt Frank Claus, der zusammen mit Salvatore De Marco das Trainerduo für beide Teams gebildet hat. Alle sind enger zusammengerückt. Claus: „In dieser Saison sind wir wieder zu einem großen Team geworden. Das war vorher nicht ganz so der Fall.“

Vier Jahre lang hatten Mario Barletta, Uli Streicher und Toni Evangelista die sportlichen Geschicke des SVF gelenkt, der zuletzt vor 25 Jahren in der A-Liga auf Punktejagd gegangen ist. Salvatore De Marco und Frank Claus übernahmen und feierten in ihrer Premierensaison bei den Aktiven auf Anhieb die Meisterschaft. Kein Zufallstreffer. Denn das Trainer-Doppel ist mit der Friolzheimer Jugend quasi nach oben gewachsen. Mit den A-Junioren gelang der Aufstieg bis in die Bezirksstaffel, in der die Friolzheimer hinter den TSF Ditzingen und dem TSV Eltingen auf Platz drei landeten.

De Marco und Claus holten ihre teilweise verloren gegangenen Schäfchen vor dieser Saison wieder zurück. Spieler wie Silas Schüller, Christopher Welsch und Danny Claus traten auf, als wären sie nie weg gewesen. Eine Systemumstellung gleich nach den ersten Spielen tat ihr Übriges. Das Trainergespann entschied sich für eine Variante mit einer Dreierkette in der Defensive. „Wir haben uns gesagt, wir haben so viel Stürmerpotenzial auf der Bank. Da ist es doch zu schade, wenn wir das nicht nutzen“, sieht Frank Claus diese Änderung als einen Schlüssel zum Erfolg.

Nach zwei 1:1-Unentschieden gegen Weissach und Warmbronn II am dritten und vierten Spieltag fand sich der SV Friolzheim zunächst in der Verfolgerrolle wieder. Als dann aber der große Konkurrent und Meisterschaftsfavorit SpVgg Renningen mit 5:1 bezwungen wurde, rückte der SVF bis auf einen Punkt an den Gegner heran. Am 14. Spieltag übernahm das Team dann die Tabellenführung und gab sie bis zum Schluss nicht mehr ab. Der Spitzenreiter konnte sich sogar eine 2:4-Niederlage im Rückspiel in Renningen leisten – die einzige in der gesamten Punktspielrunde. Kein Wunder, sagt der Übungsleiter: „Wir haben so viele Typen dabei, die einfach nicht verlieren können. Die geben immer alles bis zum Schluss. Als ob die alle so ein Gen in sich tragen.“

Nicht verlieren wollen ist die eine Sache – Tore zu erzielen die andere. Benjamin Keck hat sich da als Torschützenkönig der Liga mit 33 Treffern besonders hervorgetan. Allerdings profitierte der 26-Jährige dabei maßgeblich von der guten Zuarbeit der beiden Außenspieler Silas Schüller und Keiji Reim. In Friolzheim ist man stolz auf den Erfolg der Fußballer. Das bekamen die Kicker immer wieder auf dem Pfingstmarkt zu spüren. Nach der Wimpelübergabe und den ersten kühlen Getränken auf dem Sportgelände wurden die Meisterfeierlichkeiten in den Zelten auf das gesamte Wochenende ausgedehnt. Und das in nahezu kompletter Stärke.

Komplett bleiben soll der Kader auch in der höheren Spielklasse. Dazu hofft der Coach auf Verstärkungen für jeden Mannschaftsbereich, um noch flexibler zu werden. Thomas Bündert, ehemaliger Coach des SV Perouse, stößt zum Trainerteam dazu. Über die Aufteilung der Kompetenzen soll noch gesprochen werden. In Sachen Klassenerhalt ist Frank Claus schon jetzt positiv gestimmt: „Die Mannschaft wächst mit ihren Aufgaben.“