Jamie Miller entscheidet das Landesliga-Derby in der 91. Minute noch zugunsten des Gastgebers, dem damit sein erster Heimsieg in dieser Saison gelingt. Die Gäste des TV Oeffingen müssen ihre erste Niederlage hinnehmen nach zuletzt vier Erfolgen.
Fellbach - Vor einem Jahr hatte Tolunay Virit im Max-Graser-Stadion das entscheidende Tor gegen den TV Oeffingen erzielt. Der Angreifer ist in dieser Saison nicht mehr beim SV Fellbach. Aber das entscheidende Tor war am Freitagabend dennoch wieder dem Gastgeber vorbehalten. Jamie Miller brachte die Fußballer des SV Fellbach vor den 580 Zuschauern mit seinem späten Treffer in der 91. Spielminute nach vorne – und zum neuerlichen 1:0-Erfolg im Landesliga-Derby zum Fellbacher Herbst. Nach vier vergeblichen Anläufen hat damit das Team um den Trainer Marco Fischer den ersten Heimsieg feiern dürfen.
Der SV Fellbach startet besser in die Partie
Der TV Oeffingen hatte davor viermal nacheinander gewonnen. Mit der ganz bemerkenswerten Serie waren die Akteure um den Trainer Haris Krak bis auf Platz sechs vorgestürmt und dem SV Fellbach weit enteilt. Die Gäste zeigten zunächst, auf welcher Grundlage sie das erreicht hatten: Sie traten dem Stadtkonkurrenten gut organisiert entgegen. So geschah auf dem Spielfeld erst einmal wenig, was immerhin den Zuschauern zugutekam, die wegen des Andrangs auf den Straßen und Parkplätzen verspätet ins Max-Graser-Stadion strömten. Sie verpassten – nichts. Dann allerdings fanden die Fellbacher Wege durch das Oeffinger Dickicht. Mario Mutic wurde nach seinem Dribbling noch abgeblockt (22.), Robin Binder scheiterte nach sattem Schuss am Oeffinger Torsteher Mario Peric (24.), und Timo Marx traf couragiert die Latte (26.). Der SV Fellbach war besser, die Oeffinger gaben sich mit Schadensvermeidung zufrieden, was ihnen bis zur Halbzeit auch glückte. „Wenn wir mit 0:1 hinten liegen, müssen wir uns nicht wundern“, sagte Michael Bren, der Abteilungsleiter des TVOe, und fügte grummelnd hinzu: „Die Entlastung fehlt.“ Sein Fellbacher Pendant Mathias Fischer hätte sich zur Pause einen anderen Zwischenstand gewünscht: „Wir haben Chancen – und lassen sie liegen.“
Kaum vernünftige Aktionen nach der Halbzeit
Nach dem Wechsel ein ähnliches Bild wie zu Beginn der ersten Spielhälfte: Die SVF-Akteure um Philipp Röseke waren jetzt eher wieder vergebens auf der Suche nach gescheiten Ideen. Die Gäste, obschon zuletzt durchweg erfolgreich, hatten offenkundig gar kein Interesse an gescheiten Ideen in der Offensive. Sie kamen für gewöhnlich gar nicht erst in die Nähe des jungen Fellbacher Schlussmanns Philipp Gutsche. Einmal nur konnten sie die Fellbacher ein wenig aufschrecken: Piero Stampete setzte sich auf der rechten Außenbahn in Szene, flankte vor das Tor, Dort allerdings klärte Timo Marx vor den lauernden Oeffingern. In der Defensive gerieten die TVOe-Männer um den Kapitän Manuel Lösch allerdings nicht mehr in Schwierigkeiten – mit einer ganz entscheidenden Ausnahme ganz am Schluss: Nach Vorarbeit von Enrico Mosca und Robin Binder bekam der eingewechselte Jamie Miller in der 91. Minute den Ball und trat ihn tatsächlich zum 1:0-Erfolg des SV Fellbach ins Netz.
Jamie Miller war am Freitagabend quasi der Nachfolger des – vor einem Jahr ebenfalls eingewechselten – Tolunay Virit. SV Fellbach: Gutsche – Saltarelli, Doser, Marx, Mosca, Helmle, Röseke, Binder, Mutic (76. Reiser), Yalman, Schulz (69. Miller). TV Oeffingen: Peric – Fischer, Mailat, Schick, Beck, Stampete (86. Setka), Shammak (65. Skarlatidis), Lösch, Uhse (78. Cafaro), Russo, Kosuta (88. Longo).