Der SV Perouse gilt vor dem Saisonstart in der Kreisliga B 4 am kommenden Wochenende bei vielen als der Favorit. Auch Friolzheim und Enosis sehen sich in einer guten Rolle. Außerdem präsentiert sich Aufsteiger KSV Renningen selbstbewusst.

Ludwigsburg: Marius Venturini (mv)

Am kommenden Sonntag ertönt um 15 Uhr der Anpfiff zum ersten Spieltag der Kreisliga B 4 – einer reinen „Altkreis-Liga“. 13 Mannschaften kämpfen in der Saison 2012/13 um Auf- und Abstieg, die einen mit besseren, die anderen mit nicht ganz so guten Karten.

 

Ein Verein, dessen Chancen, oben mitzuspielen, zumindest auf dem Papier recht gut aussehen, ist der SV Perouse. Allerdings kam die Entlassung von Trainer Hardy Essig in der vergangenen Woche (wir berichteten) zur Unzeit, soll heißen, mitten in der Endphase der Vorbereitung. Sein Nachfolger ist Stevan Perc, ein Mann mit A-Lizenz und Verbandsliga-Erfahrung. Und auch die Neuzugänge lassen aufhorchen: Mit Vincenzo Carpanzano (TSV Heimsheim), Ibrahim Öztürk (TSV Heimerdingen) und Adnan Celik (SV Gebersheim) kamen Akteure, die bereits in der Landes- und in der Bezirksliga aktiv waren.

„Oben mitspielen“ lautet das Ziel auch beim SV Friolzheim. „Wir haben zwar mit Emre Aslan und Marius Herdes zwei Leistungsträger verloren“, sagt der neue Coach Mario Barletta, „aber wir haben uns auch gut verstärkt.“ Roberto Magro, Thomas Bündert und Rückkehrer Toni Evangelista kamen vom Bezirksliga-Absteiger TSV Heimsheim, Marvin Siegert vom TSV Heimerdingen. Außerdem gebe es durchaus zwei bis drei A-Jugendliche, die den Sprung in die Stammelf schaffen könnten, so Barletta. Aber aufzusteigen, das werde in dieser Saison angesichts der starken Liga schwierig.

Vorne dabei zu sein, das hat sich auch Enosis Leonberg vorgenommen. In der vergangenen Saison noch in der Kreisliga B 3 vertreten, war die Mannschaft von Trainer Alexander Krapf zu Beginn gut dabei, bevor ihr gegen Ende etwas die Luft ausging (Platz sechs). Einige Spieler, etwa Aniello Di Matteo oder Torhüter Florian Schlichthärle, kamen vom Stadtkonkurrenten TSG Leonberg. Dort tippt man auf den Lokalrivalen Enosis als Meister, möchte aber selbst möglichst im oberen Abschnitt der Tabelle mit dabei sein.

Die Spvgg Warmbronn hat nach dem Aufstieg im Jahr 2011 ihre erste Saison in der B-Liga gut hinter sich gebracht (Platz neun). Nun heißt das Ziel Platz fünf bis acht. Allerdings hat die Spvgg als Neuzugänge fast ausschließlich Spieler aus der eigenen Jugend zu verzeichnen. Man wird sehen, wohin der Weg des Teams von Trainer Valentino Grimaudo führt. Exakt die selbe Platzierung vorgenommen hat sich im übrigen der A-Liga-Absteiger TSV Malmsheim mit seinem neuen Trainer André Bauser (von der SpVgg Renningen).

Ähnlich wie in Warmbronn sieht es auch beim TSV Höfingen aus. Die Integration der zahlreichen Jugendspieler steht im Vordergrund. Große Investitionen kommen für den Club ohnehin nicht in Frage. „Wir wollen einen nachhaltigeren Weg einschlagen als andere Vereine“, so der Abteilungsleiter Olivier Einhäuser. Auf den Nachwuchs setzt außerdem der TSV Heimerdingen II mit sechs Neuzugängen aus dem eigenen A-Juniorenbereich. Positiv: im Bezirkspokal gelang die Generalprobe mit 2:1 gegen Enosis Leonberg. Der TSV Schafhausen unterlag hingegen mit 0:4 gegen den TSV Münchingen II (Kreisliga A 2). Darüber hinaus muss das Team von Eugenio Pellino den Abgang der Brüder Thomas und Nico Dreiocker zum VfL Ostelsheim kompensieren.

Der TSV Merklingen II gilt bei einigen Teams als geheimer Kandidat auf den Aufstieg. Kein Wunder, hat sich der Club doch in den vergangenen Jahren sukzessive in der Tabelle nach oben gearbeitet. Auf eine „positive Saison“ hofft der TSV Flacht II, nachdem das Team von Trainer Nico Lautenschlager erst in der Relegation den Klassenverbleib sicherte.

Bei den Aufsteigern existieren derweil komplett gegensätzliche Vorgaben für die Saison. Während der TSV Weissach II den Fokus auf den Klassenerhalt legt, gehen die Prioritäten beim KSV Renningen in eine komplett andere Richtung: nach oben. Der verlustpunktfreie Aufsteiger aus der C-Liga verkündete bereits nach der Meisterschaft Anspruch auf mehr. „Zu 98 Prozent bin ich überzeugt, dass uns der Durchmarsch gelingt“, hieß es da vom Vereins-Vorsitzenden Ümit Asik.