Wie sich eine Niederlage anfühlt, das haben die Landesliga-Fußballer des TSV Münchingen schon fast ein halbes Jahr nicht mehr am eigenen Leib erlebt. Jetzt ist der SV Fellbach das bemitleidenswerte Opfer des Tabellenfünften gewesen, das mit einem 4:0 noch sehr gut bedient war.

Münchingen -

 

Wie sich eine Niederlage anfühlt, das haben die Landesliga-Fußballer des TSV Münchingen schon fast ein halbes Jahr nicht mehr am eigenen Leib erlebt. Ende Oktober vergangenen Jahres war es, als die Blau-Weißen beim TSV Crailsheim ein 0:5 kassierten und letztmals als Verlierer vom Platz gingen. Seit der zu Saisonbeginn durch zahlreiche Verletzungen dezimierte Kader wieder komplett ist, hat das Strohgäu-Team eine beeindruckende Erfolgsbilanz von 25 von 27 möglichen Punkten aus den vergangenen neun Spielen aufzuweisen.

Jetzt war der SV Fellbach das bemitleidenswerte Opfer des Tabellenfünften, das mit einem 4:0 noch sehr gut bedient war. Hätten die Münchinger ihre zahlreichen Großchancen besser genutzt, hätten sich die Remstäler mit einer zweistelligen Niederlage im Gepäck auf den Heimweg machen müssen. „Abgesehen von der Chancenverwertung war das eine absolut souveräne Vorstellung“, fand TSV-Trainer Dietmar Seethaler lobende Worte für sein Team.

Bereits nach neun Minuten war den wenigen treuen TSV-Anhängern, die der Kälte trotzten, klar, welche Richtung das Spiel nehmen würde: Roberto Ancona schlug eine Flanke von rechts, Markus Steib wuchtete den Ball aus sieben Metern per Kopf ins linke obere Toreck zum 1:0. Nach 26 Minuten verlagerte Michele Ancona das Spiel mit einem weiten Pass auf die linke Seite, Salvatore Pellegrino passte vor das gegnerische Tor und Christian Buck vollendete gegen die überforderte Fellbacher Defensive aus kurzer Distanz zum 2:0. Lange Bälle waren ein probates Mittel gegen die in der Defensive zu langsamen Gäste: Acht Minuten später erzielte Buck seinen zehnten Saisontreffer, als er nach einer zu kurzen Abwehr der Gäste SV-Torspieler Yusaburo Matsuoka zum 3:0 überwand. „Die Fellbacher sind weit von uns weggestanden, diese Räume haben wir ausgenutzt“, freute sich Seethaler.

In der zweiten Hälfte zeigte der Tabellenelfte, der aus den vergangenen acht Begegnungen gerade einmal zwei Punkte geholt hat, mit zwei frischen Kräften zwar etwas mehr Gegenwehr, hatte aber Glück, dass Buck (49., 60.) und Roberto Ancona (61., 68.) weitere Möglichkeiten vergaben. So blieb es Philipp Futterknecht vorbehalten, in der 72. Minute mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze für den 4:0-Endstand zu sorgen. „Es passt natürlich zu unserem Lauf, dass ich Markus Steib statt Mohran Hussein in die Anfangsformation genommen und Futterknecht eingewechselt habe, und beide machen ein Tor“, erklärte Seethaler nach dem Schlusspfiff. Fellbach kam nur zu wenigen Chancen, die beste vergab Robin Binder, der in der siebten Minute aus kurzer Distanz an TSV-Schlussmann Michael Quattlender scheiterte. Mit ihrer Erfolgsserie haben sich die Münchinger bis auf Rang fünf hochgearbeitet und haben nun auf einmal gute Chancen auf den nur zwei Zähler entfernten Relegationsplatz. In den letzten fünf Partien kassierten die Blau-Weißen nicht einmal ein Gegentor. Man darf gespannt sein, ob diese Serie am kommenden Wochenende beim Tabellenschlusslicht SV Leingarten endet – deren Stürmer Yannick Titzmann führt mit 19 Treffern immerhin die Torjägerliste der Landesliga an. TSV Münchingen: Quattlender, Wemmer (75. Hübner), Sparka, Schäffler, Di Clemente, Pellegrino, Klenk, M. Ancona, R. Ancona (82. Antl), Buck, Steib (61. Futterknecht).