Die 18-jährige Noemi Gentile aus Fellbach kehrt nach einem halben Jahr bei den Frauen des VfL Wolfsburg zum SC Freiburg zurück, bei dem sie ebenfalls wieder im Zweitliga-Team Fußball spielen wird.

Fellbach - Noemi Gentile packt wieder ihre Koffer. Nach nur einem halben Jahr bei den Fußball-Frauen des VfL Wolfsburg kehrt die 18-Jährige, die beim SV Fellbach den Umgang mit dem Ball gelernt hat, zum SC Freiburg zurück. „Ich hab’ den Kontakt nach Freiburg nie abbrechen lassen. Es war von Anfang an klar, dass ich mich melde, wenn ich mich in Wolfsburg nicht wohlfühle“, sagt Noemi Gentile zu ihrem Wechsel in der Winterpause. Am nächsten Montag wird sie ihre Ausbildung zur Bürokauffrau bei einem der Freiburger Sponsoren, einer Großdruckerei, fortsetzen, eine Woche später starten die Spielerinnen wieder in den Trainingsalltag.

 

Noemi Gentile wechselt von einem Zweitliga-Team ins andere

Der Schritt zurück soll ein Schritt nach vorn sein. Etwas mehr als ein halbes Jahr ist es her, dass Noemi Gentile vom SC Freiburg, zu dessen B-Juniorinnen sie im Sommer 2016 gewechselt war, zum VfL Wolfsburg ging. Nun hat sie die Autostadt im Nordosten Niedersachsens bereits wieder verlassen. „Ich habe es mir anders vorgestellt“, sagt die Verteidigerin, die für die Zweitvertretung der Wolfsburger Frauen, die in der zweiten Bundesliga Tabellenführer sind, gespielt und im September eine Ausbildung begonnen hatte. Denn nur oberflächlich betrachtet lief es für Noemi Gentile rund. Zwar absolvierte die Fellbacherin, die zwischenzeitlich ein Hexenschuss geplagt hatte, acht Spiele für ihren neuen Verein und erzielte zwei Tore. Doch ihr Ziel, möglichst bald in den ersten Verbund zu wechseln, der mit fünf Punkten Vorsprung auf den FC Bayern München die Erstliga-Tabelle anführt, schien unerreichbar. Der VfL sammelt für die erste Formation von überall her gute Spielerinnen ein. Für sich sah Noemi Gentile kaum eine Chance, den Sprung von der Wolfsburger Zweitvertretung nach oben zu schaffen. „Beim SC Freiburg ist das anders, da setzt man auf den eigenen Nachwuchs“, sagt die 18-Jährige, die mit 13 Jahren erstmals in der U-15-Auswahl das Trikot mit dem Adler auf der Brust trug und jetzt zum Kader des deutschen U-19-Teams gehört.

Die Fellbacherin erhält in Freiburg einen Ausbildungsplatz

Den SC Freiburg hatte Noemi Gentile im Sommer des Vorjahres verlassen, weil die damalige Spielertrainerin Myriam Krüger die gleiche Defensivposition innerhalb des Teams beanspruchte. Myriam Krüger trainiert die zweite Freiburger Garnitur noch immer, doch sie spielt nicht mehr mit. Als sich Noemi Gentile bei ihrem alten Verein gemeldet hat, fackelte Birgit Bauer, die SC-Managerin, nicht lange. „Sie stand sofort hinter mir. Der Verein hat mir ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft organisiert, ich ziehe zu zwei Biathletinnen und einer Ringerin“, sagt die Fellbacherin. Auch einen Ausbildungsplatz hat ihr der SC Freiburg beschafft. „Und ich werde bei den Bundesliga-Frauen mittrainieren, aber in der zweiten Formation spielen. Ich will mich jetzt erst einmal auf meine Ausbildung konzentrieren.“ Beim VfL Wolfsburg ist sie trotz des abrupten Abschieds nicht im Streit geschieden. „Die Verantwortlichen waren natürlich enttäuscht, aber sie wollten mir den Weg zurück nicht versperren“, sagt Noemi Gentile.