Gelb-rot nach ausgelassenem Torjubel zwingt den Rutesheimer Kapitän Christopher Baake im Landesligaspiel in Backnang zum Zuschauen. Der TSV Münchingen fährt mit neuem Selbstvertrauen zum Favoriten nach Crailsheim.

Leonberg - Der Zweikampf der beiden Altkreisteams aus Heimerdingen und Rutesheim um Platz zwei geht in die nächste Runde. Beide Mannschaften müssen auswärts ran, beide machen Personalprobleme zu schaffen.

 

Viktoria Backnang (7.) – SKV Rutesheim (3.)

SKV-Trainer Rolf Kramer hatte schon daran gedacht das Traumtor von Christopher Baake zum 3:2 gegen den TSV Eltingen bei der Sportschau zum Tor des Monats vorzuschlagen. Irgendwie wusste er dann aber nicht so recht wie er das anstellen kann. Und auch wenn der Treffer nun nicht öffentlich-rechtlich in die deutschen Wohnzimmer gelangt, zu sehen ist er trotzdem – live und in Farbe. Das Amateurfußball-Portal unserer Zeitung hatte einen guten Riecher, war mit seinem FuPa.tv vor Ort und hat die wichtigsten Szenen der Partie eingefangen.

Wer sich im Internet unter fupa.net über Stuttgart Region auf Enz-Murr durchklickt, findet sie unter „Aktuelle Videos“ und kann sehen, wie Christopher Baake nach seinem Last-Minute-Tor vor lauter Freude zur Eckfahne läuft und sie mit dem Fuß aus ihrer Verankerung tritt. Eine Szene mit Folgen: der Rutesheimer Kapitän sah Gelb-rot (Kramer: „Regelgerecht, wie ich mir habe sagen lassen müssen“) und fehlt am Sonntag (15 Uhr) in Backnang. Da außer ihm auch noch Kai-Milan Liedtke und der verletzte Tobias Weiß nicht spielen können, wird es langsam eng auf der Position im zentralen Mittelfeld. Der Trainer wird deshalb Maurice Giray weiter nach hinten beordern und an die Seite von Tobias Gebbert stellen. „Wir werden jetzt einen Teufel tun und das Jammern anfangen“, sagt Rolf Kramer, „aber ich kann mich an kein Spieler erinnern, in dem Christopher Baake nicht da war. Von seiner Präsenz her ist er nicht eins zu eins zu ersetzen.“ Immerhin: Stamatis Sideris kehrt nach seiner einwöchigen Rot-Sperre wieder zurück und kann vorne die Giray-Position übernehmen.

SV Fellbach (10.) – TSV Heimerdingen (2.)

Langsam sollte er nach seiner Schulter-Operation wieder herangeführt werden. Kein Risiko eingehen bei Robin Rampp. Der löbliche Plan wurde von der Realität eingeholt. Mit Murat Öztürk und Dimitriy Lubenskiy – sie sollen an diesem Wochenende zumindest wieder mit auf die Bank – fielen zwei Offensivkräfte wegen Krankheit aus, und schon stand Rampp gegen Heilbronn von Beginn auf dem Platz. Nicht die schlechteste Lösung: der Youngster schoss beim 2:1 ein Tor selbst und bereitete das andere vor. Nach dem 0:1 gegen den FV Löchgau machte die Mannschaft vor allen Dingen im Spiel mit dem Ball einen Schritt nach vorne. In Fellbach (Samstag, 15.30 Uhr), glaubt TSV-Trainer Andreas Broß, wird in dieser Hinsicht eine weitere Steigerung vonnöten sein. „Für mich haben die eine gute Truppe. Ich habe keine Ahnung , warum die in der Hinrunde nicht besser gepunktet haben.“ Falls es noch einer Untermauerung dieser These bedarf, weist der Übungsleiter auf den Fellbacher Punktgewinn beim Spitzenreiter in Löchgau hin.

TSV Eltingen (13.) – Tura Untermünkheim (9.)

Er weiß, dass es schwer ist, nach außen zu vermitteln. Der Eltinger Trainer Lothar Mattner ist aber überzeugt davon, auch nach der 2:3-Derby-Niederlage in Rutesheim, dass seine Mannschaft auf dem Weg nach oben ist. „Wir hatten eine deutliche Leistungssteigerung, vor allen Dingen im Umschaltspiel nach vorne. Rutesheim ist eben eine Mannschaft, die eine enorme Qualität hat.“ Trete seine Elf aber am Sonntag (15 Uhr) genauso auf wie vor einer Woche, dann könne sie Tura Untermünkheim schlagen. Der zuletzt beruflich verhinderte Mario Klotz steht wieder zur Verfügung und soll in der Offensive für mehr Durchschlagskraft sorgen.

TSV Crailsheim (6.) – TSV Münchingen (15.)

Einen nennenswerten Geldbetrag hätte wohl kaum noch einer auf den TSV Münchingen gesetzt, als der mit 1:2 gegen den TV Oeffingen hinten lag. So wie Bayern München im Champions League-Spiel gegen Juventus Turin fiel scheinbar auch den Landesligakickern nicht mehr viel ein, wie sie den Gegner aus den Angeln heben könnten. Aber da war ja noch Michele Ancona. Der profitierte natürlich in erster Linie von der starken Vorarbeit Elian Hetzers, behielt aber auch, so wie beim Elfmeter, die Ruhe. Der Kapitän legte nach seinem 1:0 einen Hattrick nach – Münchingen gewann 4:2 und tankte Selbstvertrauen. So viel, dass Trainer Ömür Bozkurt trotz des beruflich bedingten Fehlens von Ancona am Sonntag in Crailsheim (15 Uhr) sagt: „Das ist keine einfache Aufgabe, aber sie ist lösbar.“ Zumal die eigene Mannschaft im Vergleich zu den letzten Vorbereitungsspielen noch einige Luft nach oben gelassen habe. Für Michele Ancona wird Marco Knittel in die Startelf rücken, ansonsten bleibt die Startelf vom Oeffingen-Spiel voraussichtlich unverändert.