Frankreich freut sich auf die Fußball-EM. Doch vor dem Anpfiff des Eröffnungsspiels gibt es Ärger um Streiks in Paris. Müllberge säumen die Straßen und der Nahverkehr ist ausgebremst.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Paris - Das stinkt den städtischen Behörden in Paris gewaltig. In den Tagen vor dem Eröffnungsspiel der Fußball-EM an diesem Freitag (21 Uhr/ZDF) zwischen Frankreich und Rumänien türmten sich die Müllberge in den Vororten. Streik. Erst am Spieltag selbst ging es damit los, den Unrat wenigstens ein Stück weit zu beseitigen. Doch damit nicht genug. Auch die Zugführer haben die Arbeit niedergelegt.

 

Bei 80 000 erwarteten Besuchern droht die Anfahrt zum Stade de France in Saint-Denis nun zum Chaos zu werden. Gelassen verteilten die Protestler an den Bahnhöfen und Metrostationen aber ihre Flugblätter. „Das Bild, das Frankreich abgibt, ist nicht das, das wir zeigen wollten“, ärgerte sich der OK-Chef Jacques Lambert in einem Radiointerview. Deshalb haben die Organisatoren auch darauf hingewiesen, sich rechtzeitig auf den Weg ins Stadion zu machen. Trotz eines Notfallplans weiß man ja nie. Und schließlich gibt es noch die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen.

Das Stade de France gleicht einer Festung

Doch wenigstens in diesem Punkt gab es vor dem ersten Anpfiff eine Erfolgsmeldung: Die Eröffnung der größten Fanmeile des Turniers am Eiffelturm verlief am Donnerstag geordnet. 83 000 Menschen fanden Einlass und mussten dabei mehrere Kontrollen über sich ergehen lassen. Etwa 30 Minuten betrug die Wartezeit am Pariser Marsfeld, ehe es ans Feiern und Tanzen ging.

Ausgelassen soll es auch weiter gehen in Frankreich – und sicher. Dafür sollen Tausende von Polizisten sorgen, die in der Stadt und rund um das Stadion patrouillieren, das am 13. November 2015 zur Zielscheibe von Terroristen wurden. Nun gleicht das Stade de France einer Festung. Der Luftraum ist gesichert und am Boden zeigen schwer bewaffnete Einsatzkräfte starke Präsenz. Doch für einen Plausch oder ein Erinnerungsfoto im Innenbereich nehmen sich die Sicherheitsleute schon einmal Zeit: zum Beispiel, wenn der frühere französische Nationaltrainer Raymond Domenech vorbeischlendert. Die weniger wichtigen Besucher warteten derweil geduldig vor den Stadiontoren auf Einlass und belebten die Straßen rund um das Stade de France schon Stunden vor dem Anpfiff.