Österreich ist bisher die große Enttäuschung der EM. Was der frühere österreichische Nationalspieler und VfB-Profi Johann „Buffy“ Ettmayer über seine Nationalmannschaft denkt, was er von Marko Arnautovic und Martin Harnik hält und wie er über Mesut Özil denkt, erzählt er im Interview.

Stuttgart -

 
Die Frau von Hans „Buffy“ Ettmayer muss momentan Stallwache am Telefon halten. Jeden Anrufer darf sie nicht durchstellen, weil ihr Mann sonst überlastet wäre. Ettmayer ist während der EM gefragt – als Österreich-Experte.
Herr Ettmayer, bei welcher Tätigkeit stören wir Sie gerade?
Bei der Gartenarbeit.
Versuchen Sie auf diese Weise vielleicht mit dem Spaten, Ihren Frust über die bisher enttäuschenden Leistungen der österreichischen Mannschaft abzubauen?
Ach wissen Sie, so frustriert bin ich gar nicht – und ich bin auch nicht besonders überrascht über das, was wir gegen Ungarn und Portugal abgeliefert haben.
Obwohl Sie seit einer Ewigkeit in Deutschland leben, sprechen Sie im Zusammenhang mit Österreich immer noch von „wir“?
Ich habe einen österreichischen Pass und bin nach wie vor ein Edelweißapache. Das sagt man bei uns so – und das bleibt auch so.
Dann können Sie sich ja bestimmt hervorragend in andere Edelweißapachen hineinversetzen, die vor der EM euphorisch waren?
Das ist mir auch aufgefallen, aber die Ergebnisse in der Qualifikation wurden überschätzt. Manche machten uns ja sogar schon zu einem Geheimfavoriten auf den Titel – Träumereien waren das.