Fußball-EM 2024 Besser spät als nie
Der Streit um den Schlossplatz ist beigelegt. Aber es braucht künftig eine bessere Absprache der Termine und klare Kriterien, wer den Schlossplatz nutzen darf, findet unser Redakteur Frank Rothfuß
Der Streit um den Schlossplatz ist beigelegt. Aber es braucht künftig eine bessere Absprache der Termine und klare Kriterien, wer den Schlossplatz nutzen darf, findet unser Redakteur Frank Rothfuß
Der Klügere gibt nach. Oder war der Druck zu hoch? Oder das Angebot der finanziellen Kompensation gut genug? Letztlich zählt: Die Jazz Open haben ihren Termin einige Tage nach hinten verschoben, nun können das Fanfest der Fußball-EM 2024 und die Konzerte stattfinden, ungestört voneinander.
Doch kann man nun nicht zur Tagesordnung übergehen. Das Hickhack war peinlich für Stadt und Land und hat das Organisationskomitee der Fußball-EM 2024 dazu bewegt, sich an Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu wenden. Und es war nervenzerrüttend für Opus, den Veranstalter der Jazz Open. Wer welche Schuld an den Verschiebungen und Überschneidungen der Termine hatte, lässt sich kaum klären. Da gibt es so viele unterschiedliche Wahrheiten wie Beteiligte. Dennoch bleibt es unfassbar, wie man sich so ineinander verhaken konnte, dass es persönlich wurde und man am Ende allen Ernstes darüber stritt, ob der Ehrenhof nun zum Schlossplatz gehört oder nicht.
Klar ist, so kann es nicht weitergehen. Der Schlossplatz ist der schönste Platz der Stadt. Und entsprechend begehrt. Weil er jede Veranstaltung aufwertet. Deshalb wollten weder Stadt noch Opus vom Schlossplatz lassen. Die Stadt will mit den Bildern werben, Opus will mit der Kulisse Karten verkaufen. Und viele andere würden auch gerne vom Ort profitieren. Nun ist das Land Eigentümer des Platzes im Herzen der Stadt. Was zwangsläufig dazu führt, dass Stadt und Land einen Prozess finden müssen, wie man die Nutzung des Schlossplatzes regelt, nicht nach Gutdünken und hemdsärmelig, sondern nach klaren Kriterien und eindeutig.
Dazu gehören grundsätzliche Fragen geklärt: Wie viel Nutzung verträgt der Platz? Wer darf ihn wie lange absperren und bespielen, um Gewinn zu erzielen? An wie vielen Tagen darf der Platz still ruhen und einfach den Bürgern dienen, zum Flanieren, zum Gucken, zum Ausruhen? Darüber muss man reden. Zügig.