Es war ein Auftakt nach Maß! Bei allem Jubel über den Sieg der Deutschen und die riesige Begeisterung auf dem Schlossplatz gab’s auch was zum Schmunzeln. OB Frank Nopper kam modisch nicht ganz perfekt auf die Bühne. Den Spott im Netz trägt er mit Humor.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Seine Verbundenheit mit der deutschen Mannschaft wollte OB Frank Nopper (CDU) am Freitagabend auf der Bühne der Fanzone so zeigen, wie das viele Fans in diesen Tagen tun: Er streifte sich ein Deutschland-Trikot über. Das musste wohl schnell gehen. Sein Outfit vor 30 000 Public-Viewing-Zuschauerinnen und Zuschauer sorgt seitdem für Spott im Netz. „Die Anziehhilfe für Herrn Nopper bitte auf die Bühne“, ist unter anderem zu lesen zu dem Foto vom schief sitzenden Shirt.

 

„Gibt’s da nicht den Doppelnamen Nopper-Stopfer?“

Um Scherze ist die Netzgemeinde nicht verlegen. „Wenn die Mama mal nicht dabei ist“, schreibt einer. Ein anderer User kommentiert: „Gab es da nicht so einen Doppelnamen, Nopper-Stopfer oder so ähnlich?“ Weiter ist zu lesen: „Die Nanny von Carl Alexander und Franz Ferdinand müsste sich vielleicht auch mal um ihn kümmern.“

Aber es wird auch Verständnis geäußert: „Ich kenne das Problem mit XL-Trikots. Reingestopft wirken sie wie Schnösel-Polos, offen getragen sieht es aus, als schaue man aus der Dachluke eines Zwei-Mann-Zeltes. Die Lösung ist, einen Zipfel reinzustopfen. Im Falle seiner modischen Nöte habe ich also ausnahmsweise mal Verständnis für den Schultes.“

Der Schreiber dieser Zeilen räumt ein, dass auch ihm das hätte passieren können. Die Frage eines Kommentators, ob „die bessere Hälfe“ des OB nicht dabei gewesen sei, die das hätte verhindern können, lässt sich mit einem Anruf bei Gudrun Nopper klären.

„Ja, ich war dabei“, sagt die Ehefrau des OB unserer Redaktion, „ja, und es war mein Fehler, dass er so auf die Bühne kam.“ Gudrun Nopper schildert, was geschah an diesem Abend. Ihr Mann sei direkt aus dem Rathaus gekommen. OB-Sprecher David Rau habe ihm ein Trikot der richtigen Größe L von der WM 2014 mitgebracht – das Weltmeister-Trikot als gutes Omen für einen Sieg. Das war also nicht in der aktuellen EM-Gestaltung von 2024. Die Veranstalter von in.Stuttgart gaben dem Redner vor seinem Auftritt deshalb ein aktuelles Trikot-Shirt, das allerdings nur in der Größe XL vorrätig war.

OB Frank Nopper jubelt bei einem Deutschland-Tor in der Fanzone. Foto: Lichtgut /Zophia Ewska

Gudrun Nopper berichtet: „Ich hab ihm gesagt, er solle lieber das offizielle, leider zu große EM-Trikot anziehen als ein veraltetes, und es dann seitlich in die Hose stopfen.“ So geschah es dann. „Hätte er das XL- Shirt über die Anzugshose getragen, hätte das noch viel schlimmer ausgesehen“, findet sie. Auf der Bühne ist das Shirt dann durch die Bewegungen verrutscht. Die Ehefrau des OB findet, es komme doch eher auf seine Botschaft des Abends an. Die Botschaft lautet: Stuttgart freut sich auf die EM und auf großartige Wochen mit vielen Gästen von auswärts!

Nopper zum Spott: „Hab ein XL-Shirt für einen XL-Sieg getragen“

Dass nun im Netz unter den Kritikern etliche aus dem „linken Lager“ sind, wundert Gudrun Nopper etwas: „Da sind auch nicht alle immer tip-top gekleidet.“ Ob das T-Shirt nun über der Hose hängt oder in diese reingestopft werde, sei doch völlig egal, findet ein User: „Hauptsache wir werden Europameister!“

OB Frank Nopper trägt den Spott im Netz mit Humor. Offensichtlich hat er sich mit der Übergröße was gedacht. Unserer Redaktion sagt er: „Ich hab’ ein XL-Shirt für einen XL-Sieg getragen.“