Sindelfingen
Auf dem Wettbachplatz in der Altstadt werden von den dortigen Wirten drei Großmonitore aufgebaut. Alle Abendspiele werden übertragen.

 

Ludwigsburg
Im Biergarten des Ratskellers Ludwigsburg werden alle Spiele auf einer großen LED-Leinwand gezeigt; zwei Großbildfernseher stehen auf der Terrasse. Es gibt 950 Sitz- sowie diverse Stehplätze (www.ratskeller-ludwigsburg.de).

Wernau
Auf dem Wernauer Stadtplatz wird eine Großbildleinwand aufgebaut, außerdem stehen Bildschirme vor der Metzgerei Stetter. Gezeigt werden nur die Spiele mit deutscher Beteiligung, außerdem die beiden Halbfinals und das Endspiel am 1. Juli.

Göppingen
In der EWS-Arena werden die Spiele der deutschen Nationalmannschaft gezeigt – Ausnahme: das Vorrundenspiel gegen Dänemark am 17. Juni. Wegen des Maientags hat die Stadt die Erlaubnis verwehrt. Platz ist für 5000 Fans, mehr unter www.ews-arena.de.

Gerlingen
In der Stadthalle an der Hauptstraße werden alle Spiele mit deutscher Beteiligung übertragen. 800 Sitzplätze stehen den Fans zur Verfügung.

„Die EM ist extrem wichtig für uns“, sagt auch Lutz Metzger von der Szenebar Suite 212, seit Monaten ist er mit den Vorbereitungen beschäftigt. Bis zu 1000 Fans erwartet er in seiner „Nordkurve“ an der Theodor-Heuss-Straße. Fünf Leinwände wird er aufstellen, zwei davon drinnen in der Suite. Ein Drittel der Tribüne draußen lässt Metzger reservieren, gekoppelt an einen Mindestumsatz und an die Auflage, eine Dreiviertelstunde vor dem Spiel da zu sein. Der Gastronom ist sich sicher, dass die Stuttgarter bereits im EM-Fieber sind: Vor fünf Wochen hätten die Leute schon bei ihm angerufen, um zu reservieren. „Das ist früher als sonst“, berichtet Metzger. Fast alle Plätze seien inzwischen weg.Auch in der Suite 212 wird darauf gehofft, dass Deutschland möglichst ins Halbfinale kommt. „Ein Ausscheiden in der Vorrunde wäre ein wirtschaftlicher Misserfolg“, sagt der Szenegastronom. Er stockt sein Personal für die drei Wochen auf, auch die Getränkeausgabe hat er auf Hartplastikbecher umstellen lassen, um gerüstet zu sein, falls die Stadt ein Glasflaschenverbot für die Theodor-Heuss-Straße erlässt.

Tatsächlich kündigt der Leiter der Gaststättenbehörde, Martin Treutler, an, dass entlang der üblichen Autokorso-Route für das Eröffnungsspiel am Freitag und das Deutschlandspiel am Samstag ein Glasflaschenverbot gilt, um der Verletzungsgefahr vorzubeugen. „Es geht dabei um die Sicherheit“, sagt Treutler.

Trotzdem werde seine Behörde während der EM die Kontrollen nicht verschärfen. Dabei befinde man sich während dieser Zeit „in einem Spagat“ – nicht nur bei der Flaschenproblematik. Eigentlich gilt ein Beschallungsverbot für die Außenbewirtschaftung. Das wird jedoch quasi kollektiv ignoriert. Von sich aus werde die Stadt hier nicht aktiv, so Treutler. Gebe es aber Beschwerden von Anwohnern, so werde man einschreiten, erklärt der Behördenchef die Vorgehensweise. Er appelliert vor allem an die Wirte in Wohngebieten, ihrer Eigenverantwortung gerecht zu werden.

Das Nachsehen hat die evangelische Gemeinde in Sillenbuch, die ihr Public Viewing verlegen muss. Dabei wollte Markus Pflugfelder vom Kirchengemeinderat alles richtig machen. Wie bei den großen Fußballturnieren in den vergangenen Jahren wollte er wieder eine Leinwand im Garten des Äckerwaldzentrums aufstellen und beantragte dies beim Ordnungsamt. „Ich habe keine Genehmigung für das Public Viewing bekommen“, sagt Pflugfelder. Der Grund dafür ist eine Entscheidung der Bundesregierung, die so gravierende Auswirkungen hat, dass sie bis in die Stuttgarter Kirchengemeinden hineinreicht. Im Gegensatz zu den Weltmeisterschaften 2006 und 2010 sowie der EM 2008 hat die Bundesregierung zur EM in diesem Jahr keine Ausnahmeregelung für den Lärmschutz erlassen.

Von 22 Uhr an muss leise gefeiert werden

Die machte es bisher möglich, dass Fußballfans auch spätabends im Freien laut jubeln und feiern durften. Nicht so dieses Mal. „Die Landesregierungen haben keinen Bedarf angemeldet, also hat die Bundesregierung keine entsprechende Regelung beschlossen“, sagt eine Sprecherin des Bundesumweltministeriums.Für das städtische Ordnungsamt bedeutet das, „dass wir die übliche Freizeitlärmrichtlinie anwenden müssen“, sagt Regina Berndt, die bei der Behörde für Großveranstaltungen zuständig ist. Diese Richtlinie sieht in den Nachtstunden von 22 Uhr an rigorose Einschränkungen für Feierlichkeiten vor. In Wohngebieten gilt eine Obergrenze von 40 Dezibel. „Das entspricht etwa der Lautstärke eines Gesprächs zwischen Erwachsenen“, erklärt Berndt. Weil in Pflugfelders Fall das Public Viewing mitten im Wohngebiet stattfinden würde, wären diese Werte schnell überschritten. Deshalb hat das Ordnungsamt die Genehmigung verweigert – wenn auch mit Bedauern, wie Berndt versichert: „Wir sind ja auch daran interessiert, dass Stuttgart sich als lebendige Stadt präsentiert.“

Wer trotzdem ein Public Viewing veranstalten wolle, müsse streng genommen sogar eine sogenannte Immissionsprognose von einem Fachingenieurbüro erstellen lassen, sagt Berndt. Das kommt für Markus Pflugfelder nicht infrage. Der Sillenbucher ist enttäuscht: „Wir wollten etwas abseits vom Kommerz anbieten und uns als Kirche der Gesellschaft öffnen. Und dann bekommen wir solche Steine in den Weg gelegt.“ In der Konsequenz bleibt ihm nur eines: sein Public Viewing wird im Saal des Gemeindezentrums stattfinden.

Public Viewing und mehr: Fußball in der Region

Sindelfingen
Auf dem Wettbachplatz in der Altstadt werden von den dortigen Wirten drei Großmonitore aufgebaut. Alle Abendspiele werden übertragen.

Ludwigsburg
Im Biergarten des Ratskellers Ludwigsburg werden alle Spiele auf einer großen LED-Leinwand gezeigt; zwei Großbildfernseher stehen auf der Terrasse. Es gibt 950 Sitz- sowie diverse Stehplätze (www.ratskeller-ludwigsburg.de).

Wernau
Auf dem Wernauer Stadtplatz wird eine Großbildleinwand aufgebaut, außerdem stehen Bildschirme vor der Metzgerei Stetter. Gezeigt werden nur die Spiele mit deutscher Beteiligung, außerdem die beiden Halbfinals und das Endspiel am 1. Juli.

Göppingen
In der EWS-Arena werden die Spiele der deutschen Nationalmannschaft gezeigt – Ausnahme: das Vorrundenspiel gegen Dänemark am 17. Juni. Wegen des Maientags hat die Stadt die Erlaubnis verwehrt. Platz ist für 5000 Fans, mehr unter www.ews-arena.de.

Gerlingen
In der Stadthalle an der Hauptstraße werden alle Spiele mit deutscher Beteiligung übertragen. 800 Sitzplätze stehen den Fans zur Verfügung.

Marbach
Im Biergarten des Bootshauses finden rund 1000 Fans Platz, alle Spiele werden gezeigt (www.bootshaus-marbach.de.vu)

Heilbronn
Das größte Public Viewing in der Metropolregion findet auf dem Festplatz Theresienwiese in Heilbronn statt. Dort können bis zu 28 000 Fußballfans die Spiele verfolgen. Es werden alle Spiele übertragen (www.fandorf-heilbronn.de).

Mühlacker
Rund 400 Sitz- und 600 Stehplätze sowie 100 VIP-Plätze gibt es beim Public Viewing auf dem Kelterplatz; alle Spiele werden auf LED-Leinwand übertragen.