Nur Olympia Laupheim hat der SKV Rutesheim in der Verbandsliga bislang eine Niederlage beigebracht.

Rutesheim - Wer vor der Saison auf einen Verbandsliga-Herbstmeister namens SKV Rutesheim gesetzt hat, der dürfte vor dem letzten Spieltag der Hinrunde an diesem Samstag einigermaßen feuchte Hände und einen erhöhten Blutdruck haben. Denn für diesen jetzt greifbar nahen Überraschungscoup hätte es sicherlich eine ordentliche Quote und damit ein erkleckliches Sümmchen gegeben. Der Spitzenreiter hat alles in eigener Hand und kann sich schon mit einem Punkt beim VfL Nagold (Anstoß 14.30 Uhr) den inoffiziellen Titel sichern.

 

Was der Trainer Rolf Kramer von der möglichen Herbstmeisterschaft hält? Eigentlich gar nichts. „Wir können uns davon nichts kaufen.“ Allerdings: sollte die SKV Rutesheim auch nach dem 15. Spieltag noch auf dem Platz an der Sonne stehen, dann hieße das, dass die Mannschaft auch in Nagold zumindest einen Punkt mitgenommen hat. Und damit könnte der Übungsleiter ganz gut leben, auch wenn das Ziel lautet, möglichst drei Zähler in der Partie bei dem Aufsteiger mitzunehmen.

SKV nur schwer zu knacken

Herbstmeister hin, Herbstmeister her – was hinter dem Titel steckt, ist die eigentliche Auszeichnung für die bisherigen Auftritte der Mannschaft. Nach dem Fast-Abstieg in der vergangenen Saison hat sich die Mannschaft zu einem Gegner gemausert, der – mit Ausnahme der Partie gegen den FV Löchgau in der Vorwoche, die am Ende aber auch mit 1:0 gewonnen wurde – seine Leistung auf einem konstant hohen Niveau abrufen kann und deshalb derzeit nur schwer zu knacken ist. Nur Olympia Laupheim ist es bislang gelungen, die SKV Rutesheim mit 1:0 zu bezwingen.

Die Erwartungshaltung von außen steigt. „Ich weiß, dass ich jetzt keinem mehr erzählen muss, dass wir noch zwölf Punkte zum Nichtabstieg brauchen“, sagt der Trainer. Aber auch intern ist der Anspruch gestiegen. Deshalb gilt es, die richtige Balance zwischen der Einordnung der eigenen Leistung und dem Selbstverständnis zu finden. Auch wenn 13 Punkte und zehn Plätze zwischen den beiden Mannschaften liegen, der Gang nach Nagold wird für die Rutesheimer Elf erneut zu einer ganz harten Bewährungsprobe. Obwohl die Gastgeber verletzungsbedingt schwer gebeutelt sind – unter anderem fehlen die drittligaerfahrenen Pascal Reinhardt und Raphael Schaschko wegen Kreuzbandriss –, punkten sie zu Hause regelmäßig. Nur eine von sieben Begegnungen wurde verloren (0:3 gegen Neckarrems). Es gab dabei aber auch nur einen Sieg – den allerdings mit einem 2:1 gegen den Titelfavoriten TSV Essingen.

Das Rutesheimer Erfolgsteam (seit acht Spielen ungeschlagen) kann nahezu unverändert auflaufen. Für den noch verletzten Julian Bär geht wieder Dennis Mangold zwischen die Pfosten, Gianluca Crepaldi pausiert wegen neuerlichen Problemen an der Achillessehne.

Herbstmeister-Bilanz

In den vergangenen fünf Jahren hat der Herbstmeister der Verbandsliga in drei Fällen auch am Ende der Saison ganz oben gestanden.

Saison 2013/14

Nach 15 Spielen: 1. VfR Aalen II (30 Punkte)

Nach 30 Spielen: 1. VfR Aalen II (57 Punkte)

Saison 2014/15

Nach 15 Spielen: 1. FSV Bissingen (34 Punkte)

Nach 30 Spielen: 1. FSV Bissingen (66 Punkte)

Saison 2015/2016

Nach 15 Spielen: 1. Göppinger SV (30 Punkte)

Nach 30 Spielen: 1. Neckarsulmer SU (64 Punkte)

Saison 2016/2017

Nach 15 Spielen: 1. SGV Freiberg (37 Punkte)

Nach 30 Spielen: 1. SGV Freiberg (74 Punkte)

Saison 2017/2018

Nach 15 Spielen: 1. Spfr Dorfmerkingen (35 Punkte)

Nach 30 Spielen: 1. Normannia Gmünd (63 Punkte)