Der Verbandsligist Calcio Leinfelden-Echterdingen ist in der Planung für die nächste Saison. Bleibt ein erneuter Umbruch erspart?

Lokalsport : Franz Stettmer (frs)

Echterdingen - Acht Ligaeinsätze, fünf Tore. Das ist die persönliche Bilanz aus diesem Spieljahr. Mehr verhinderten die Coronakrise, der Lockdown und letztlich der erneute Saisonabbruch. Inzwischen ist aber auch klar: das war’s dann überhaupt im Fall Shkemb Miftari und Calcio Leinfelden-Echterdingen. Denn der Ex-Profi und Torjäger, mithin der Mann mit der erwähnten Statistik, steht beim Fußball-Verbandsligisten als erster Abgang dieser Wechselperiode fest. Nach Januar 2018 bricht er in den Goldäckern zum zweiten Mal seine Zelte ab. Alles Weitere in Sachen Kaderplanung will man beim Filderclub nun in den nächsten Wochen klären – und damit auch die Frage, ob heuer, anders als in den vergangenen Jahren, ein größerer Umbruch erspart bleibt.

 

Nur vier Verträge laufen weiter

„Das Ziel ist es, den Großteil der Mannschaft zu behalten“, sagt der Co-Trainer Marijo Marinovic, der im Verein zudem Teammanagement-Aufgaben übernimmt. Nach ersten Gesprächen mit den Spielern ist er optimistisch, dass das Vorhaben gelingen wird. Fast alle hätten grundsätzlich signalisiert, bleiben zu wollen. Freilich, auch Marinovic weiß: eine mündliche Absichtsbekundung ist noch keine Vertragsunterschrift. Ob es dann auch tatsächlich so kommt, gilt es abzuwarten. Lediglich vier Kicker haben Kontrakte, die über diese Saison hinaus gültig sind: die beiden Torhüter Bleron Berisha und Marko Gavric sowie Andre Sirianni und Valon Dodaj. Beim Rest laufen die Papiere in diesem Sommer aus.

Einstweilen haben nur zwei Akteure von sich aus den Daumen gesenkt. Zum einen eben Miftari. Er hat sich entschieden, das Angebot eines anderen Vereins anzunehmen, auf dessen Vermittlung hin er seine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann weiterführen kann. Der Name ist noch nicht offiziell, doch dürfte es sich dabei um den Landesligisten SV Böblingen handeln. In jedem Fall hat Miftaris zweites Calcio-Engagement damit gerade einmal die eingangs angeführten acht Punktspiele lang gewährt. Im vergangenen Juli erst war der 27-Jährige vom SV Fellbach auf die Filder zurückgekehrt – nach vorigen Zwischenstationen bei der zweiten Mannschaft von Schalke 04 und den Stuttgarter Kickers. In Echterdingen ist er seither als zentrale Spitze oder Linksaußen zum Einsatz gekommen.

Auch Bahm will gehen

Zum anderen schwebt Marcel Bahm ein Ausstieg vor. Der Youngster hofft auf einen Karrieresprung und möchte sich bei höherklassigen Clubs über Probetrainingseinheiten anbieten. Der relevante Kreis dürfte aus dem Regionalligisten SG Sonnenhof Großaspach sowie den Oberligisten SSV Reutlingen und Stuttgarter Kickers bestehen. „Er ist ein guter Junge. Wir helfen ihm da gern, wenn er den nächsten Schritt machen möchte“, sagt Marinovic – und lässt zugleich die eigene Tür offen stehen: „Sollte es für ihn nicht klappen“, kündigt er an, „dann ist weiter ein Platz bei uns.“

Insgesamt sähe Marinovic mit dem bisherigen Personal gute Perspektiven. Zuletzt habe man sich in einer Findungsphase befunden, mit vielen neuen und vielen jungen Spielern, die sich inzwischen weiterentwickelt hätten. Für die nächste Punkterunde, die nach jetzigem Stand am Wochenende 7./8. August beginnen soll, traute er der Generation Sirianni, Cardinale, Juric, Schick oder Gerber nun noch prägendere Rollen zu.

Fragezeichen um den Trainer

Vorausgesetzt wie gesagt, sie schlüpfen auch wirklich weiter ins Calcio-Trikot. Auf finale Ergebnisse hoffen die Echterdinger Verantwortlichen spätestens in der ersten Maihälfte. Wohl auch in der Trainerfrage. Auf diesem Posten ist sich Marinovic zwar „sicher“, dass der Amtsinhaber Francesco Di Frisco (seit Januar 2017) weitermacht, ebenso wie er selbst. Di Frisco allerdings will sich dazu bislang nicht äußern. Aktuell war er für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Auch in den vorigen Jahren hatte Di Frisco jeweils gezögert, am Ende dann aber doch ein jedes Mal erneut Ja gesagt.