Für den kleinen Club ist der Aufstieg in das Bezirksoberhaus etwas ganz Großes. Zuletzt gehörte der SVG vor 17 Jahren dazu.

Leonberg - Die Szene gegen Ende des zweiten Durchgangs kurz vor dem 3:0 gegen den TSV Malmsheim sagt eigentlich schon alles über den SV Gebersheim: Von Krämpfen geplagt wälzte sich Elias Hartacis am Boden. Seine Mitspieler, allen voran der spielende Co-Trainer Kai Pettinelli fackelten nicht lange, schnappten sich den erschöpften Kollegen und trugen ihn gemeinsam zur Auslinie, wo er schließlich behandelt werden konnte. Da wo es klemmt und es etwas zu tun gibt, packen sie alle mit an – auf dem Feld und abseits des Rasens. „Das Team geht durch dick und dünn. Die Jungs sind alle für den anderen da“, sagt der Abteilungsleiter Jochen Walter.

 

Das Resultat ist die Meisterschaft in der Kreisliga A 2. Nachdem der erste Matchball mit dem 1:2 gegen den TSV Münchingen vergeben worden war, machten die Schützlinge von Trainer Marcel Pfeffer gegen den TSV Malmsheim in der letzten Saisonbegegnung – Gebersheim hat am kommenden Wochenende spielfrei – den Deckel drauf. Dass der Aufstieg in die Bezirksliga für den „Dorfclub“ (Jochen Walter) aus dem ländlich geprägten Stadtteil von Leonberg etwas ganz Besonderes ist, zeigt die Historie. Die zweijährige Zugehörigkeit zur Landesliga von 1999 bis 2001 waren das bislang höchste der Gefühle. Nach dem Abstieg wurde der Club gleich durchgereicht bis in die A-Liga. Zum letzten Mal um Bezirksligapunkte ging es vor 17 Jahren. Zwischenzeitlich verbrachte der SVG sogar zwei Spielzeiten in der B-Klasse.

Erste Trainerstation bei den Aktiven

Seit der Saison 2010/11 gehören die Gebersheimer zum festen Inventar der A-Liga. Dann übernahm zu Beginn der Vorsaison Marcel Pfeffer den Posten auf der Trainerbank – die erste Station im Aktivenbereich für den 37-Jährigen. Zuvor hatte er die A-Junioren der SKV Rutesheim gecoacht. Für Jochen Walter ist der Fall klar: „Er ist der Vater des Erfolgs.“

In der ersten Saison mit Pfeffer landete Gebersheim auf Rang sieben. Seine Lehren aus dieser Runde: „Wir haben zu viele Gegentore gekriegt.“ Also installierte er vor dem Saisonbeginn eine Fünferkette, in der sich Kai Pettinelli, Per-Timo Jeutter, Maximilian Schneider und Gökhan Utku auf den drei zentralen Positionen abwechselten. Die Umstellung ging zwar zu Lasten der Offensive. Mit Björn Wenninger (21 Tore) – der Kapitän führt die Torjägerliste der Liga an – und Karim Radhouani (12) konnte er sich aber auf zwei treffsichere Stürmer verlassen.