Der SV HNK Slaven Stuttgart fällt mit einer umgekrempelten Mannschaft komplett auseinander. Der Hoffelder Giovanni Calvano spielt das Schlusslicht schwindelig. Und der Spitzenreiter Büsnau kommt in Plieningen nicht über ein 1:1 hinaus.
Rund drei Monate hat der Ball in der Staffel 2 der Kreisliga A geruht. Pünktlich mit dem Frühlingsbeginn gingen die Fußballteams nun wieder auf Punktejagd – mit einigen Überraschungen und engen Duellen.
TV 89 Zuffenhausen II – Spvgg Stetten 3:4
Beinahe wäre der Vorletzte für seinen Einsatz und Ehrgeiz belohnt worden, doch der Schuss von Maurizio Celico ging knapp vorbei. Es wäre kurz vor Schluss nach einer Aufholjagd des TV Zuffenhausen 89 II das 4:4 gewesen. „Wir hätten mindestens ein Unentschieden mitnehmen müssen“, sagt der Trainer Marc Bäuerle. So aber zitterten sich die Stettener zu ihrem Auftaktsieg, der sie aufgrund der anderen Ergebnisse zum Gewinner des Spieltags macht.
Der nun Tabellenvierte kam nur schwer in die Partie und ging dennoch mit seiner ersten guten Chance durch Tobias Hock in Führung. Zuffenhausen schaffte es jedoch, in einem intensiven Spiel auf Augenhöhe zu bleiben und den Ausgleich zu erzielen. „Wir haben uns dann aber gefangen“, berichtet der Stettener Trainer Erdinc Cakir. Innerhalb von zehn Minuten schraubte der Favorit das Ergebnis bis zur Pause auf 4:1.
Der Haken: das Vorhaben, das Spiel dann in der zweiten Hälfte zu kontrollieren, ging schief. Zuffenhausen kam gut aus der Pause und machte das Spiel durch ein schönes Volleytor von Nico Kolb und einen Treffer des eingewechselten Michel Pimpare noch einmal spannend. „Am Ende freuen wir uns über die wichtigen drei Punkte zum Auftakt und bereiten uns jetzt auf das Top-Spiel gegen Sillenbuch vor“, blickt Cakir voraus. Mit einem weiteren Sieg könnte das Filderteam auf den dritten Tabellenplatz springen.
Die Zuffenhausener wollen derweil ohne Druck weiter um Zähler kämpfen. „Wenn es am Ende nicht reicht, dann haben wir das Abenteuer mitgenommen“, sagt Bäuerle. Am kommenden Sonntag tritt der Aufsteiger beim KV Plieningen an.
Tore: 0:1 Tobias Hock (19.), 1:1 Nahn (21.), 1:2 Robin Hock (35.), 1:3 Grantsanlis (41., Eigentor), 1:4 Gruber (44.), 2:4 Kolb (61.), 3:4 Pimpare (86.).
Besonderes: –
TSV Heumaden – Spvgg Möhringen 1:1
Es dauerte lange, bis das Kellerduell in Fahrt kam. Erst in der 87. Minute traf Heumadens Torjäger Ardi Kryeziu zum 1:0. Da hatten die Platzherren bereits eine halbe Stunde in Überzahl gespielt – nach wiederholtem Foulspiel hatte Möhringens Hanns-Georg Wagner Gelb-Rot gesehen.
Schon zuvor lag der Fokus der Gäste auf der Verteidigung. Einige Verletzungen und Krankheiten hatten die Mannschaft durcheinander gewürfelt. Im Tor rückte Martin Brodbeck aus der zweiten Mannschaft auf. „Wir wollten so gut wie möglich die Null halten“, sagt der Möhringer Trainer Tobias Fuchs. Dies gelang auch gut, was zum einen an der leidenschaftlichen Verteidigung der Spvgg Möhringen lag, zum anderen an der Chancenverwertung des TSV Heumaden. „Wir haben einige hochkarätige Chancen vergeben“, sagte dessen Coach Adnan Shakir Mannan.
So wie nach dem Führungstor, als Kryeziu nach einem missglückten Rückpass der Möhringer alleine aufs Tor zulief, aber am aufmerksamen Brodbeck scheiterte. „Wie es dann halt so ist, bekommen wir noch den Ausgleich“, sagt Mannan. Möhringen warf noch einmal alles nach vorne, ein lang geschlagener Ball rutschte durch mehrere Spieler durch und landete fünf Meter vor dem Tor bei Ercan Cakir, der zum 1:1 einschob.
„Wir wollen das Momentum mitnehmen, dass wir wissen, dass wir immer zurückkommen können, und nächste Woche Slaven Stuttgart mit in den Abstiegskampf ziehen“, kündigt der Coach Fuchs mit Blick auf das nun für die Möhringer anstehende Spiel gegen den Tabellenneunten an. Der TSV Heumaden trifft nach dem hitzigen Abstiegskracher dann auf den Tabellenführer TSV Jahn Büsnau.
Tore: 1:0 Kryeziu (87.), 1:1 Cakir (90. +2).
Besonderes: Gelb-Rot für Hanns-Georg Wagner (Möhringen, 57.).
SV HNK Slaven Stuttgart – FV Germania Degerloch 0:6
Auch einen Tag danach war der Slaven-Coach Igor Kantar schockiert über die Leistung – oder besser die Nicht-Leistung seines Teams. „Es war ein kompletter Totalausfall, einfach unterirdisch“, sagt der Trainer über die heftige 0:6-Pleite gegen den im Abstiegskampf steckenden FV Germania Degerloch.
Aus seiner Kritik nimmt Kantar allein den Mann aus, der sechsmal hinter sich greifen musste: den Neuzugang Sami Fazliu. „Er hat noch die beste Leistung gezeigt“, sagt Kantar über den Keeper, der zuvor beim Ligakonkurrenten TSV Heumaden in der Hinrunde nur einmal zum Einsatz kam.
Los ging es für die in Fasanenhof beheimateten Gastgeber mit einem Eigentor durch Ilija Juric. Der Mittelfeldspieler köpfte ins eigene Tor. „Danach war es Arbeitsverweigerung. Wir waren chancenlos“, wütet Kantar. In der Winterpause musste der Club einen größeren Umbruch vornehmen. Einige Spieler verließen unzufrieden mit ihren Einsatzzeiten den Verein, dafür stießen 13 Spieler neu hinzu.„Wir müssen aufpassen, denn nach unten geht es schnell“, sagt der Trainer. Am kommenden Sonntag steht das „Sechs-Punkte-Derby“ gegen die Spvgg Möhringen an. Bei einem Sieg würden die aktuell auf dem Relegationsrang stehenden Möhringer auf drei Zähler heranrücken.
Tore: 0:1 Juric (10., Eigentor), 0:2 Kuhn (14.), 0:3 Bras Silveira (56.), 0:4 Mollo (63.), 0:4 Bras Silveira (83.), 0:6 Pereira (88.).
Besonderes: Gelb-Rot für Ibrahimbegovic (Slaven, 63.) und Lipjankic (Slaven, 77.).
GFV Ermis Metanastis Stuttgart – MK Makedonija Stuttgart 3:3
Die 40-Jahr-Feier des MK Makedonija Stuttgart am Abend zuvor steckte den Spielern noch in den Knochen, entsprechend mühevoll war das Fußballspielen über 90 Minuten. . „Wir sind mit dem 3:3 ganz zufrieden“, sagt der Abteilungsleiter Jan Dimitrovski.
Das unter Verbandsaufsicht stehende Spiel zwischen dem griechischstämmigen Verein und dem Club mit mazedonischen Wurzeln hatte alles in petto: frühe Tore, Platzverweise und Elfmeter. Los ging es mit dem schnellen Tor für die Gäste durch Nikola Tasev. „Wir hatten es in dieser Saison häufiger, dass wir früh in Rückstand geraten, viel wichtiger ist aber, wie wir darauf reagieren“, sagt der Ermis-Vorstandsvorsitzende Panagiotis Moutas. Und die Reaktion kam schnell, denn kaum war der Jubel des MK Makedonija Stuttgart verhallt, da glichen die Gastgeber durch Tugrul Yalman aus. Und trotz folgender Unterzahl nach Gelb-Rot für den Verteidiger Ahmed Al-Dosakee drehten die Gastgeber die Partie. Eine Flanke des Neuzugangs Firuz Mammadov (vom MTV Stuttgart II) wurde immer länger und landete im Tor.
Auch mit einem Mann weniger gelang es den Gastgebern immer wieder gut zu kontern – ehe der eingewechselte Torjäger Aleksandar Stoilov für Makedonija ausglich und schließlich zwei unstrittige Elfmeter, einer hüben, einer drüben, eine Punkteteilung bedeuteten. „Es war das erwartet schwere Spiel“, bilanziert Moutas. Kurz vor dem Abpfiff sah auch noch der Makedonija-Akteur Aleksander Kacarevic nach einem erneuten Foul Gelb-Rot.
Tore: 0:1 Tasev (4.), 1:1 Yalman (10.), 2:1 Mammadov (48.), 2:2 Stoilov (64.), 3:2 Koutsiofytis (65., Foulelfmeter), 3:3 Stoilov (73., Foulelfmeter).
Besonderes: Gelb-Rot für Al-Dosakee (Ermis, 35.) und Kacarevic (Makedonija, 90.+3).
Sportfreunde Stuttgart – FSV Waldebene Stuttgart-Ost 0:1
Mit einem glanzlosen 1:0-Sieg bei den Sportfreunden Stuttgart hält die Erfolgsserie des FSV Waldebene Stuttgart-Ost weiter an. Fünf Siege in Folge hat der Tabellensiebte mittlerweile gesammelt. Leandro Gagstätters „Hammer“ aus gut 20 Metern bedeutete aktuell den einzigen, dafür äußerst sehenswerten Treffer, den die rund 60 Waldebene-Anhänger zu sehen bekamen.
„Es gab keine klaren Vorteile, das werte ich als positiv für uns“, sagt der spielende Abteilungsleiter der Sportfreunde Stuttgart, Reinhard Bohne. Der Waldebene-Spielleiter Christos Goulis kreidet seiner Mannschaft derweil die Chancenverwertung an. „Wir hätten noch mehr Tore machen können, ansonsten war es ein erfreulicher Start für uns“, sagte er. Hingegen unerfreulich ist die Nachricht, dass Arjan Kuqi nach seiner frühen Auswechslung wegen einer Achillessehnenverletzung wohl länger ausfallen wird.
Tore: 0:1 Gagstätter (47.)
Besonderes: –
TSV Dagersheim II – SV Hoffeld 0:5
Eine kleine Überraschung erwartete den SV Hoffeld beim Blick auf die Aufstellung des Tabellenletzten: Drei Monate nach dem 8:1-Hinspielsieg der Hoffelder präsentierte sich der TSV Dagersheim II mit einem neuen Gesicht. Sieben andere Spieler als damals standen in der Startelf der Gastgeber, unter anderem in Görgis Bayrak und Philipp Mann zwei Verstärkungen aus der ersten Mannschaft.
„Es war deshalb vor allem in der ersten Hälfte ein sehr stressiges Spiel“, berichtet der Hoffelder Trainer Grigorios Dimoulatos. Dagersheim versuchte schnell die Offensivkräfte anzuspielen, um möglichst früh auf das erste Tor zu gehen. Doch das gehörte den Gästen: Aziz Issa stand in der Folge eines Freistoßes richtig und schob den Abpraller des Torhüters zum 0:1 über die Linie.
Dann zeigte Hoffelds italienischer Mittelfeldspieler Giovanni Calvano, dass er einen herausragenden Tag erwischt hatte. Beim 0:2 wurde der ehemalige Jugendspieler der SSC Neapel schön von Issa bedient und musste den Ball nur noch ins leere Tor lenken. Dann erkämpfte er sich nach der Pause abgezockt einen lang geschlagenen Ball, blieb stabil und traf aus spitzem Winkel zum 0:3. Und als die Puste der Gastgeber immer weiter nachließ, erzielte Calvano seine Treffer drei und vier. Beide Male war er völlig frei vor dem gegnerischen Tor.
Nur auf der Bank saß derweil der Spieler der Hinrunde, Peter Güth. Wegen seines Praktikums bei Sport1 in München ist der Torjäger – bislang 15 Saisontore – gerade nur sporadisch da. Zur 57. Minute eingewechselt, blieb er diesmal torlos. „Wenn er dann nicht ganz die Bindung zur Mannschaft und zum Spiel hat, vergibt auch er zwei, drei Dinger, die er sonst im Schlaf macht“, sagt Dimoulatos.
Bereits in der ersten Hälfte musste der Trainer zweimal wechseln: Für den gelb-rot-gefährdeten Rafael Mascio kam Nadyl Ibrocy. Zudem war für Michael Stoll in der 40. Spielminute mit einer wohl schwereren Knieverletzung Schluss.
Tore: 0:1 Issa (10.), 0:2 Calvano (22.), 0:3 Calvano (49.), 0:4 Calvano (53.), 0:5 Calvano (69.).
Besonderes: –
KV Plieningen – TSV Jahn Büsnau 1:1
Florian Horn hat einen Sahnetag erwischt. Der Torhüter des KV Plieningen ließ den Spitzenreiter TSV Jahn Büsnau ein ums andere Mal verzweifeln und parierte mehrfach stark. Unter anderem deshalb erkämpfte sich sein Team ein Unentschieden. „Auswärts bei Plieningen ist immer nicht so einfach. Mit dem Spielverlauf sind wir zufrieden, mit dem Ergebnis nicht so“, sagt Marc Molinus, der bei den Büsnauern mit Dominik Lenhardt ein Trainerduo bildet.
Eine Unachtsamkeit bei den defensiv eingestellten Gastgebern führte zur 1:0-Führung des Tabellenführers durch Sebastian Lenhardt. Büsnau machte weiter das Spiel, ein zweites Tor wollte jedoch nicht fallen. „Entweder lag es an unserem Unvermögen oder wenn wir uns mal gute Chancen erspielt haben, am Torhüter“, berichtet Molinus. Plieningen versuchte immer wieder, Nadelstiche zu setzen, und nutzte einen Freistoß zum Ausgleich. Die Büsnauer Verteidigung gelang es nicht, den Ball im Strafraum zu klären, sodass Ioannis Karas im Gewühl zum 1:1 traf.
Auch nach der Pause drängte der TSV Jahn Büsnau, bei dem in Elias Hartacis (vom SV Gebersheim) und Anton Kastler (per Zweitspielrecht vom SC Gottmadingen-Bietingen/Landesliga Südbaden) zwei Winterneuzugänge in der Startelf standen, in einem schnellen und intensiven Spiel auf die erneute Führung. Doch der entscheidende Treffer wollte auch mit zwei Sturmspitzen nicht fallen. „Wir sind froh, dass wir auch die Schlussphase, in der Büsnau noch einmal alles nach vorne geworfen hat, gut überstanden haben“, sagt der Plieninger Trainer David Gzim, der mit dem Unentschieden sehr zufrieden ist.
Tore: 0:1 Sebastian Lenhardt (11.), 1:1 Karas (37.)
Besonderes: –