Fußball-Kreisliga A Stuttgart/Böblingen, Staffel 2 Fehlende Qualität, ein Pechbringer und ein abgesagtes Spiel

Stettens Trainer Erdinc Cakir fuhr direkt vom Flughafen zum Spiel in Plieningen. Mit seiner Ankunft fiel das 0:1. Foto: Archiv Günter Bergmann

Zuffenhausen wird mal wieder abgeschossen und hat ordentlich Anteil daran. Stettens Trainer eilt aus dem Urlaub zum Spiel gleichzeitig kassiert seine Mannschaft ein Gegentor. Der SV HNK Slaven Stuttgart erhält ohne zu spielen drei Punkte. Es war wieder einiges geboten am neunten Spieltag der Kreisliga A, Staffel 2.

Sport: Marius Gschwendtner (mgs)

Acht Spiele lang hielt die Serie der Spvgg Stetten, bis der KV Plieningen dem Tabellensiebten die erste Niederlage in der aktuellen Saison zufügen konnte. Der Tabellenführer GFV Ermis Metanastis Stuttgart kommt mit einem blauen Auge davon, weil die Verfolger sich die Punkte teilen. Der Blick auf die aktuellen Spiele in der Staffel 2 der Fußball-Kreisliga A Stuttgart/Böblingen.

 

Spvgg Möhringen – SV Hoffeld 0:4

Der SV Hoffeld bleibt aktuell das formstärkste Team der Staffel. Bereits den vierten Sieg in Folge konnte die Mannschaft von Trainer Grigorios Dimoulatos einfahren. „Ich bin sehr zufrieden, das war eins unserer besten Spiele“, sagt der Coach.

Das Klima im Degerlocher Stadtteil sei gut, berichtet Dimoulatos. Auf und neben dem Platz: An die 30 Hoffelder Unterstützer und Unterstützerinnen nahmen die kurze Fahrt auf sich, um die Mannschaft, die sich auf dem Platz als eine eingeschworene Einheit zeigt, anzufeuern. Das spiegelte sich dann auch bei den vier herausgespielten Toren wider. Wobei beim 2:0 vor der Halbzeit Möhringen erst mit einem Fehlpass im Spielaufbau gut mithalf und beim 3:0 direkt nach der Pause dann den Schuss von Thorsten Waldmüller zweimal unglücklich abfälschte.

Der Sieg ist dennoch ohne Frage verdient. Das sieht auch Möhringens Trainer Tobias Fuchs so: „Sie haben mehr Energie auf den Platz gebracht.“ Enttäuscht habe ihm, dass seine Mannschaft ohne Mut gespielt habe. Dass soll sich im „Sechs-Punkte-Spiel“ am kommenden Sonntag gegen den FSV Waldebene Stuttgart-Ost ändern.

Tore: 0:1 Janle (32.), 0:2 Güth (45.), 0:3 Waldmüller (46.), 0:4 Issa (90. +5)

Besonderes:

FV Germania Degerloch – FSV Waldebene Stuttgart-Ost 3:1

Der neue Trainer des FSV Waldebene Stuttgart-Ost, Yavuz-Semir Demir, muss weiter auf seinen ersten Sieg warten. Nach dem 2:2-Unentschieden gegen MK Makedonija Stuttgart setzte es am vergangenen Sonntag beim FV Germania Degerloch eine 1:3-Niederlage.

„Eine gute Hälfte reicht nicht aus“, sagt Spielleiter Christos Goulis. Im zweiten Abschnitt hätte das Team deutlich besser gespielt. Zu spät: Der FSV Waldebene Stuttgart-Ost verschlief die ersten Minuten komplett. Bereits nach 16 Minuten führte Degerloch mit 2:0. Hinzu kam aufseiten der bereits verletzungsgeplagten Stuttgart-Ostler, dass sich mit Kadir Demir und Leon Renner zwei weitere Spieler verletzten. „Wir bleiben aber positiv und hoffen, im nächsten Spiel den Schalter umlegen zu können“, sagt Goulis.

Insgesamt war es das vierte Spiel ohne Sieg für den FSV Waldebene Stuttgart-Ost, der damit auf den elften Platz abrutscht. In Folge der beiden Niederlagen gegen den GFV Ermis Metanastis Stuttgart (1:3) und Aufsteiger TV 89 Zuffenhausen II (2:3) war Christopher Eisenhardt als Trainer zurückgetreten. Den von ihm dadurch erhofften Impuls für die Mannschaft gab es jedoch bislang noch nicht.

Tore: 1:0 Mollo (3.), 2:0 Bras Silveira (16.), 2:1 Leon Renner (45. +1), 3:1 Bader (82.)

Besonderes:

MK Makedonija Stuttgart – TV 89 Zuffenhausen II 8:2

Jeder Fehler wird in dieser Liga hart bestraft. Das wurde Aufsteiger TV 89 Zuffenhausen IIbeim MK Makedonija Stuttgart erneut deutlich vor Augen geführt. Bereits zur Halbzeit führten die in Möhringen beheimateten Gastgeber mit 5:1. Nahezu alle Tore resultierten aus direkten Fehlern der Zuffenhausener. „Wir haben uns mal wieder selbst geschlagen und verdient verloren“, sagt der Zuffenhausener Trainer Marc Bäuerle. „Am Ende liegt es dann vermutlich auch an der fehlenden Qualität für die Liga“, sagt der Coach.

Ähnlich klingt es auch bei Jan Dimitrovski. „Sie haben es uns schon sehr einfach gemacht“, sagt Makedonijas Abteilungsleiter. „Wir konnten dadurch auch etwas probieren. Es war schon ein besseres Trainingsspiel dadurch.“ Zufrieden ist er vor allem mit den schönen Kombinationen, die das Team gezeigt habe.

Unzufrieden lässt ihn die Situation kurz vor Schlusspfiff zurück. Nach einem Zweikampf gerieten Zuffenhausens Franco Fleming und Ivan Mitrov aneinander. Beide erhielten für ihr unsportliches Verhalten und ausufernden Diskussionen in der gleichen Aktion Gelb sowie Gelb-Rot. „Das war völlig unnötig – von beiden Seiten. Das ärgert mich sehr“, sagt Dimitovski über die Aktion kurz vor Schluss des bis dahin zwischenfallfreien Spiels.

Tore: 0:1 Iatan (8.), 1:1 Ralevski (11.), 2:1 Mihajlovic (17.), 3:1 Bajrami (20.), 4:1 Mihajlovic (26., Foulelfmeter), 5:1 Ralevski (38.), 6:1 Vins (50.), 6:2 Eisen (59.), 7:2 Mitrov (64.), 8:2 Tasev (75.)

Besonderes: Gelb-Rot für Fleming (81./Zuffenhausen) und für Mitrov (81./Makedonija).

GFV Ermis Metanastis Stuttgart – Sportfreunde Stuttgart 2:2

Trotz des späten Gegentores blickte der Trainer der Sportfreunde Stuttgart, Fabio Criscuolo, in zufriedene Gesichter. Ein Punkt gegen den Tabellenführer erkämpft, dazu die Niederlagenserie von fünf Pleiten am Stück beendet, das konnte auch der Ausgleich in der 90. Minute vom Elfmeterpunkt nicht trüben. „Wir sind sehr zufrieden. Insgesamt war es eine sehr gute Leistung von den Spielern“, sagt Criscuolo.

Seine Mannschaft ging früh in Führung und war in der Folge hauptsächlich mit dem Verteidigen beschäftigt. Nach dem Ausgleich und der erneuten Führung durch einen Strafstoß drückten die Hausherren die Sportfreunde tief in die eigene Hälfte. „Irgendwann hat man gemerkt, dass wir das kaum halten können, weil auch die Kräfte weniger wurden“, sagt Criscuolo. Staviridis verwandelte in der 90. Minute den dritten Elfmeter des Tages. Zuvor hielt der an diesem Tag starke Christopher Schady einen von Panagiotis Karastergios schwach geschossenen Strafstoß.

Beim GFV Ermis Metanastis Stuttgart ist man alles andere als zufrieden über die gezeigte Leistung. „Die Bereitschaft war nicht so da wie sonst“, sagt der Vorstandsvorsitzende Panagiotis Moutas. „Wir müssen letztlich mit dem einen Punkt zufrieden sein“, sagt er. Weil die Verfolger ebenfalls Punkte liegen ließen, behaupten sich die auf dem Gelände des FSV Waldebene Stuttgart-Ost spielenden Griechen mit zwei Punkt Vorsprung vor Sillenbuch die Tabellenspitze.

Tore: 0:1 Darboe (14.), 1:1 Karastergios (70.), 1:2 Deters (83., Foulelfmeter), 2:2 Staviridis (90., Foulelfmeter)

Besonderes: Schady (Sportfreunde) hält Foulelfmeter von Karastergios (58.).

KV Plieningen – Spvgg Stetten 2:0

Jetzt ist es passiert: Die Spvgg Stetten hat zum ersten Mal in dieser Saison verloren. Damit ist auch die bis dahin letzte unbesiegte Mannschaft bezwungen worden. „Ich bin sogar froh, dass das Thema endlich vom Tisch ist“, sagt der Trainer der Stettener, Erdinc Cakir. „Niederlagen gehören zum Fußball dazu, damit müssen wir umgehen können.“ Zumal es nicht der einzige Rückschlag in dieser Saison sein wird, ist Cakir überzeugt.

Der Trainer brachte seiner Mannschaft am Wochenende eher Pech. Direkt aus dem Urlaub vom Flughafen geeilt, fiel bei seiner Ankunft am Plieninger Sportplatz das 0:1. Das späte 0:2 fiel dann nach einem Konter, als die in der ersten Hälfte dominanten Gäste alles nach vorne warfen. „Trotzdem hat man gesehen, dass die Mannschaft konkurrenzfähig ist. Deshalb heißt es Mund abwischen und am Sonntag gegen Heumaden weiter machen“, sagt Cakir.

Einen „riesen Respekt“ vor der „starken Mannschaft“ von Stetten hat David Gzim. Der Trainer des KV Plieningen ist sehr zufrieden mit dem Sieg. „Wir wussten, was auf uns zukommt, deshalb sind wir glücklich, dass der Matchplan so aufging“, sagt Gzim. Der Plan für das Spiel sah aufgrund von einigen fehlenden Offensivkräften vor, die Räume in der Defensive möglichst eng zu gestalten – mit Erfolg. „Das sind keine drei Punkte, mit denen man fest rechnet, deshalb bin ich hochzufrieden“, sagt Gzim.

Tore: 1:0 Gawecki (71.), 2:0 Wengerek (90. +7)

Besonderes:

TSV Jahn Büsnau – SV Sillenbuch 1:1

Für die einen ein Punktgewinn im Topspiel, für die anderen zwei Punkte verloren. „Aufgrund der zweiten Hälfte war es ein glücklicher Punkt für uns“, sagt Sillenbuchs Co-Trainer Nico Hering, der dadurch mit dem Unentschieden gut leben kann. „Büsnau hatte Chancen, bei denen sie selbst wahrscheinlich nicht wissen, wieso sie die nicht machen“, sagt Hering.

Eben die Chancenverwertung bleibt das Manko des auf Platz fünf abgerutschten TSV Jahn Büsnau. „Wir haben es nicht geschafft, uns für die richtig gute Leistung zu belohnen“, sagt Lehnhardt. Mit einem Traumtor von Amadeus Hahn, der den Ball mit dem Vollspann in den Winkel schoss, ging Sillenbuch überraschend in Führung. Anschließend hatte Büsnau mehrere klare Chancen, konnte aber nur durch einen verwandelten Foulelfmeter von Torjäger Cedric Hornung ausgleichen.

Mit dem Blick auf die Tabelle und die anderen Spiele ärgert man sich in Sillenbuch dann doch. Mit einem Sieg hätten sie die Tabellenführung übernehmen können. Bleiben so aber zwei Punkte hinter dem GFV Ermis Metanastis auf Platz zwei. Büsnaus Spielertrainer Lehnhardt bleibt hingegen weiter entspannt. Hat er und seine Mannschaft es doch selbst in der Hand. Mit einer Partie weniger liegen sie drei Punkte hinter dem Tabellenführer. Im letzten Spiel vor der Winterpause geht es zudem Ende November noch gegen den direkten Konkurrenten Plieningen. „Wenn wir weiter so spielen wie bisher, dann wird es sehr, sehr schwer, uns zu schlagen“, sagt Lehnhardt.

Tore: 0:1 Hahn (17.), 1:1 Hornung (75., Foulelfmeter)

Besonderes:

SV HNK Slaven Stuttgart – TSV Dagersheim II 3:0 (Urteil)

Schlusslicht Dagersheim sagte am Samstag die Partie aufgrund von Spielermangel ab. Die drei Punkte gehen damit spielfrei an den SV HNK Slaven Stuttgart, der laut Trainer Igor Kantar diesmal endlich vollständig gewesen wäre. In der kommenden Woche hat der Tabellenvierte aus Stuttgart erneut spielfrei, ehe es gegen die Spvgg Stetten geht.

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