Fußball
Landesligist SC Stammheim wähnt sich für den Kampf um den Klassenverbleib gerüstet

Stammheim - Ärmel hochkrempeln und dann gehen wir das an – mit dieser löblichen Einstellung war der Aufsteiger SC Stammheim in die Fußball-Landesligasaison 2015/2016 gegangen. Es sollte ein Start nach Maß werden, dem allerdings bald eine gewisse Ernüchterung folgte. Nun steht für die Mannschaft von Trainer Thomas Oesterwinter der zweite Teil der Runde an. Und schon jetzt ist zu sagen: Der Elan ist zurück. Dazu kommen noch eineinhalb Königstransfers, mit denen sich der Club verstärkt. Entsprechend zuversichtlich ist auch der SC-Coach: „Wenn meine Mannschaft so bleibt, wie sie ist, dann können wir mit den Großteil der Liga mithalten.“

 

Das Wörtchen „bleiben“ bezieht sich auf zwei Dinge. Da wäre zunächst die Einstellung, mit der die Mannschaft zu Werke geht. Denn die Moral und der Kampfgeist des SC war einer der Schlüsselpunkte, dass das Team nach den ersten fünf Saisonspielen zehn Punkte auf dem Konto hatte. Doch nach der unglücklichen, weil vermeidbaren 0:3-Pleite in Geislingen hatte das Selbstvertrauen der Stammheimer einen Knacks abbekommen. Das gipfelte schließlich in einer Pleitenserie, die erst nach sechs weiteren Niederlagen mit dem 3:2-Erfolg beim Abstiegskonkurrenten TSGV Waldstetten endete. Kurz vor der Winterpause wechselten bei den Nord-Stuttgartern Licht und Schatten. Zwar punktete der SC in Köngen, verlor aber am letzten Spieltag des Jahres 2015 bei dem bis dahin erst zweimal siegreichen Schlusslicht SV Ebnat.

Doch wie erwähnt: In der Vorbereitung zeigte das SC-Team wieder die Tugenden, welche es zu Beginn der Saison stark gemacht haben. Der Stammheimer Coach hatte sich ausschließlich starke Testspielgegner ausgesucht. „Wir haben schließlich nach der Winterpause mit Calcio, Bad Boll und Bonlanden ein verdammt hartes Auftaktprogramm“, begründet Oesterwinter, der mit der Leistung seiner Kicker in der Vorbereitungsphase durchaus zufrieden war. Gegen die Spvgg 07 Ludwigsburg, im vorderen Tabellenteil der Landesliga-Stafel 1 angesiedelt, gab es ein 1:1-Remis. Dem Oberligisten SV Stuttgarter Kickers II unterlag der SC mit 1:3. Und im letzten Test behaupteten sich die Stammheimer mit 3:2 gegen den Verbandsligisten VfL Nagold.

Das führt zum zweiten Punkt, von dem sich Oesterwinter wünscht, dass er doch bitteschön so bleibt, wie er derzeit ist: die personelle Besetzung. Denn die bereits erwähnten eineinhalb Königstransfers haben in der Vorbereitungsphase gezeigt, dass sie dem Club weiterhelfen können. Da wäre zunächst der ehemalige Regionalligaspieler Ugur Yilmaz, der in der vergangenen Spielzeit den GSV Maichingen mit 34 Saisontoren in die Landesliga schoss. „Er ist zwar noch nicht ganz austrainiert, aber er hilft uns extrem weiter“, sagt Oesterwinter über den Angreifer. „Nicht nur, weil er in der Spitze die Bälle halten und verteilen kann, sondern weil er viel Persönlichkeit auf den Platz bringt. Wenn er spielt, dann trauen sich die anderen auch mehr zu.“ Der damit noch übrige „halbe“ Königstransfer ist nur deshalb ein halber, weil Alexander Herzog schon zu Saisonbeginn zum SC kam. Allerdings tat sich Herzog in der ersten Halbserie extrem schwer. Wenn er spielte, wirkte er wie ein Fremdkörper im Stammheimer Team. Doch das ist Vergangenheit. In der Vorbereitung auf die Rückrunde trumpfte Herzog wie in besten Zeiten als schnelle und torgefährliche Fachkraft auf der Außenbahn auf.

„Das ist eine ganz andere Mannschaft“, lobt Oesterwinter seine Schützlinge. Wobei das Lob auch für andere gilt: Etwa Routinier Thomas Quast, der zusammen mit Patrick Griebel im Mittelfeld überzeugte. Oder das Innenverteidiger-Duo Vadim Kromm und Jens Peringer, die nach einem kurzfristigen Ausfall von Abwehrchef Michael Unger gute Leistungen zeigten. Die Leistungsentwicklung einzelner Akteure erlaubt dem Trainer wiederum eine größere taktische Flexibilität. „Wir haben uns ziemlich viele Variationsmöglichkeiten erarbeitet, die in der Vorbereitung alle funktioniert haben“, sagt Oesterwinter. Und es könnte sogar noch eine Alternative dazukommen. Marco Schwalb ist nach auskuriertem Kreuzbandanriss wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen.