N.A.F.I. Stuttgart kommt beim FC Germania Bargau verdientermaßen mit 1:5 unter die Räder.

Zuffenhausen - Es ist noch gar nicht so lange her, da begeisterte die Landesligamannschaft von N.A.F.I. Stuttgart ihre Fans und zumeist auch ihre Gegner mit technisch hochwertigem Kombinationsfußball und einer Vielzahl an – größtenteils schönen – Toren. Doch seit der Winterpause ist vom einstigen spielerischen Glanz nicht mehr besonders viel übrig. Das zeigte sich bei den Niederlagen in den Spitzenspielen bei der TSG Hofherrnweiler und gegen den SV Bonlanden, die aus dem potenziellen Titelkandidaten aus Stuttgart einen Ex-Titelkandidaten werden ließen. Was folgte, war eine interne Aussprache. „Als Weckruf“, wie N.A.F.I.-Abteilungsleiter Halis Özcan betont. Doch dieser Weckruf verhallte schnell. Denn in der Partie beim 1. FC Germania Bargau, zu diesem Zeitpunkt noch Tabellenschlusslicht, hat die einstige Zaubertruppe aus Stuttgart eine neue Bestmarke im Minusbereich gesetzt. Das Team mit dem immer noch besten Angriff der Liga ging bei dem Team mit der miesesten Abwehr im Klassement sang- und klanglos unter.

 

Aber beginnen wir doch mit etwas Erfreulichem, zumindest aus der Sicht von N.A.F.I.: In der 79. Spielminute beendete der eingewechselte Kaan Demir nach einem präzisen Pass des ebenfalls eingewechselten Talha Kavak mit seinem Treffer eine seit Dezember andauernde und rekordverdächtige 267 Pflichtspielminuten lange Torflaute bei den Stuttgartern. Die Freude bei der Mannschaft um Spielertrainer Damir Bosnjak fiel allerdings sehr verhalten aus. Denn zu diesem Zeitpunkt hatten die Stuttgarter bereits fünf Gegentore kassiert.

Der gesamte Spielverlauf aus Sicht der Gäste lässt sich eigentlich in drei Wörtern zusammenfassen: Engagiert, unsortiert, abserviert. In der Anfangsphase der Begegnung machte N.A.F.I. durchaus den Eindruck, dass das Team die Pleiten gegen die TSG und Bonlanden verarbeitet und abgehakt. Zudem standen in Franco Petruso und Emre Yildizeli wieder zwei Leistungsträger in der Startformation, die zuletzt schmerzlich vermisst worden waren. Jedenfalls zeigte sich schon früh, welche Marschroute die beiden Kontrahenten verfolgten. Die Gäste setzten auf ihre bewährten Kombinationen, der FC Germania auf schnelles Umschaltspiel. Wobei letzteres die bessere Wahl war – erst recht, nachdem der früh einsetzende Regen den ohnehin nicht gerade ebenen Platz in eine Rutschbahn verwandelt hatte. Schon in den ersten zehn Minuten musste N.A.F.I.-Schlussmann Hüsrev Kop zwei Möglichkeiten der Platzherren vereiteln, ehe Ali Parhizi mit einem Versuch aus der Distanz das erste Lebenszeichen der Stuttgarter sendete, das Spielgerät dabei aber direkt in die Arme von FC-Torwart Andreas Krieg beförderte.

Doch der dritte ernsthafte Angriff der Gastgeber brachte die Führung. Semih Ses beendete einen schnellen Angriff mit einer Flanke auf Christian Kreutter, dessen Volleyabnahme zum 1:0 im Tor der Stuttgarter landete. Die Bargauer hatten bis zur Pause noch weitere gute Torchancen, vergaben sie aber. Das sollte sich in Durchgang zwei ändern. Innerhalb von neun Minuten besiegelte der FC gegen eine völlig orientierungslos agierende Gästemannschaft deren Niederlage. Kevin Hegele, erneut Kreutter, Tobias Klotzbücher und Ses trafen zwischen der 57. und 66. Minute für die Bargauer. Und dies jedes Mal nach dem selben Schema: Ballverlust N.A.F.I:, überfallartige Angriffswelle des FC, Tor. Erst in den letzten Minuten der Partie fanden die Stuttgarter, zu ihrer Linie, was aber lediglich zum 1:5-Ehrentreffer durch Kaan Demir führte.

„Das war ein reines Kampfspiel. Das hatte mit Fußball nichts zu tun. Und Bargau hat leider mehr Willen gezeigt als wir“, urteilte N.A.F.I-Spielertrainer Damir Bosnjak. Der Lohn des FC: Der Club ist zwar immer noch der mit der schlechtesten Abwehr, aber nun nur noch Vorletzter.