Dank einer phasenweise starken Offensivleistung gewinnt der TSV Ehningen gegen den wackeren FV Neuhausen mit 4:2 (2:1) und steht nun auf dem zweiten Tabellenplatz.
Auch wenn Ehningens Trainer Johannes Pfeiffer nach dem zweiten Saisonspiel in der Fußball-Landesliga, Staffel II, „etwas angefressen und nicht ganz zufrieden war“, kann sich die makellose Bilanz mit maximaler Punktausbeute sehen lassen. „Das fühlt sich natürlich sehr gut an“, gab der TSV-Coach zu, hatte aber beim 4:2-Sieg gegen den FV Neuhausen ein paar Dinge zu kritisieren.
Zum Beispiel die Phase, wie seine Mannschaft nach der 2:1-Führung aufgetreten ist: „Immer, wenn es sich zu sicher anfühlt, wird es schwierig“, meinte Pfeiffer, „da haben wir uns zu sehr ausgeruht.“ Gleichzeitig war der Ehninger Trainer zufrieden, dass sich sein Team eine ganze Reihe von hochkarätigen Chancen herausspielte und in den entscheidenden Momenten in der Lage war, eine Schippe draufzulegen.
Zunächst aber führte ein Ehninger Stockfehler zu einem Konter der Gäste und zum 0:1-Rückstand durch Luis Herzog (23.). „Ich erwarte, dass wir die Fehler am Ball minimieren“, sagte Pfeiffer. Doch seine Mannschaft hatte die passende Antwort parat, und so hellte sich Pfeiffers Gesichtsausdruck in den nächsten Minuten schlagartig auf. Erst bediente Lars Jäger den nimmermüden Tino Dannecker, der sich von nichts und niemandem aufhalten ließ und überlegt ins lange Eck traf (26.).
Sieben Minuten später tauschte das Offensivduo die Rollen. Dannecker spielte millimetergenau in den Strafraum auf Jäger, gegen dessen trockenen Abschluss kein Kraut gewachsen war. Die Hausherren lagen in Front – nicht nur in Sachen Tore, sondern auch bei den verwehrten Elfmetern. Weder ein Foul an Jäger in der Anfangsphase noch eines an Gökhan Akyüz kurz vor dem Seitenwechsel wertete Schiri Seidl als elfmeterreif, ganz im Gegensatz zum TSV-Anhang.
Nach dem Seitenwechsel hätte Akyüz den Deckel vorzeitig drauf machen können (56.), zeigte aber Nerven. Zudem ließen die Ehninger jetzt nach, womöglich im Glauben, dass sie das Spiel schon nach Hause schaukeln würden – was Pfeiffer auf der TSV-Bank mehrfach granteln ließ. Und als hätte es der Ehninger Coach geahnt: Nach 67 Minuten traf Ammar Memic aus kurzer Distanz per Kopfball zum 2:2. Offenbar der notwendige Weckruf für die TSV-Elf.
Die Ehninger zeigten die passende Reaktion, erspielten sich Chancen im Minutentakt und drängten auf die erneute Führung. Die fiel in der 76. Minute: Nach einem weiten Einwurf reagierte TSV-Kapitän Marcel Berberoglu am schnellsten und vollendete am Fünfmeterraum knallhart zum 3:2. Nun wollten die Gastgeber getreu der Devise „Angriff ist die beste Verteidigung“ noch mehr – mit Erfolg. Dem eingewechselten Armin Zukic (81.) blieb es, nach einem gelungenen Auftritt auf der linken Seite mit dem 4:2 die letzten Zweifel an einem letztendlich mehr wie verdienten Dreier zu beseitigen.
„Wir müssen uns weiter finden“, sieht Johannes Pfeiffer sein Team auf einem guten Weg. In der Offensive griff oft ein Rädchen ins andere, was man von der Defensive aber nicht unbedingt behaupten konnte. „Da war ich nicht immer einverstanden“, stellte Johannes Pfeiffer klar.
Über die optimale Ausbeute von sechs Punkten zum Auftakt können sich außer dem TSV Ehningen noch drei andere Teams freuen. Alle anderen zwölf Konkurrenten haben schon mindestens eine Niederlage auf dem Konto. TSV Ehningen: Böhmler, Sautter, Bildl, Berberoglu, Boughanmi (54. Nothacker), Özcan (66. Zukic), Grausam, Sigloch, Dannecker (85. Dagli), Akyüz (62. Dreher), Jäger (81. Tschomgouo) .Tore: 0:1 (23.) Herzog, 1:1 (26.) Dannecker, 2:1 (33.) Jäger, 2:2 (67.) Memic, 3:2 (76.) Berberoglu, 4:2 (81.) Zukic. Zuschauer: 150.
