Der SVF zieht aus seiner Überlegenheit zu wenig Nutzen und muss in Gaisbach noch den Ausgleich hinnehmen.

Rems-Murr: Thomas Rennet (ren)

Gaisbach - Als die erste Fußball-Mannschaft des SV Fellbach zum bis dahin letzten Mal einem Gegner den Sieg überlassen musste, waren die Sommerferien kaum mehr als zur Hälfte vorbei. Am 19. August missriet ihr das erste Saisonspiel in der Landesliga. Seit jenem schon sehr fernen 1:2 beim SV Germania Bietigheim haben die Auftaktverlierer mittlerweile tatsächlich zehn Begegnungen ohne eine weitere Niederlage absolviert. Das ist eine ziemlich bemerkenswerte Serie, weil der SV Fellbach in den Jahren davor nie auch nur annähernd so lange eine weitere Niederlage vermieden hatte. Die ziemlich bemerkenswerte Serie hat dem Trainer Giuseppe Greco am Samstag allerdings keinen nennenswerten Trost bieten können. Sein Team kam zwar auch zum Ende der Herbstferien, beim SSV Gaisbach, um eine zweite Niederlage in dieser Landesliga-Runde herum, nicht aber um den Ausgleichstreffer zum 1:1 in der 93. Spielminute. „Das muss ich erst einmal verdauen“, sagte der 38-Jährige nach dem spät verhinderten Erfolg: „Wir haben dem Spiel den Stempel aufgedrückt und nicht gewonnen – das tut weh.“

 

Philipp Minder trifft in der Nachspielzeit zum Ausgleich

Giuseppe Greco und die ihm Anvertrauten erfahren im Abteilungsumfeld gerade viel positive Resonanz. Die Mannschaft sei im Soll, hört der Trainer. So etwas will er aber gar nicht hören, zumal ja auch der Abstand zu den abstiegsgefährdeten Ligakonkurrenten nach wie vor nicht besonders groß ist. Und er will schon gar nicht, dass die Spieler solche Stimmen hören. „Das muss aus den Köpfen raus“, sagte Giuseppe Greco. Genügsamkeit schätzt der Vordenker an der Seitenlinie überhaupt nicht auf dem Fußballplatz, und am Samstagnachmittag hat er mit anschauen müssen, wie der Fellbacher Verbund in den abschließenden 15 Spielminuten die letzte Konsequenz missen ließ. „Wir haben zu viele Bälle vertändelt und Unruhe aufkommen lassen“, sagte der Chefanleiter der Gäste: „Wir haben uns dann nach dem Schlusspfiff gesehnt und sind dafür bestraft worden.“ In Gestalt von Philipp Minder, der dem Aufsteiger SSV Gaisbach nach starker Vorarbeit und einem Abschlussversuch des eingewechselten Klasseangreifers Kevin Alankus vor den 200 Zuschauern noch einen unverhofften Punkt rettete.

Samuel Wehaus erzielt Führung für die Fellbacher

So haben die Fußballer des SV Fellbach in Gaisbach noch den vollen Ertrag verpasst, obschon sie über 75 Spielminuten hinweg das Geschehen bestimmt hatten. Weil in diesen 75 Spielminuten Filip Jaric, Oguz Dogan, Jamie Miller oder Claudio Paterno Torchancen ungenutzt ließen, blieb der weithin überlegenen Mannschaft bloß der feine Treffer des jungen Offensivspielers Samuel Wehaus (60.). Dieser eine Treffer war am Ende nicht genug. „Für uns ist das 1:1 zu wenig“, sagte Giuseppe Greco. Ungeachtet der bemerkenswerten Tatsache, dass sein Team seit dem Saisonstart am 19. August, seit mehr als elf Wochen also, nicht mehr verloren hat. SV Fellbach: Weizel – Bauer, Plaste, Weiß, Hörterich (59. Miller), Paterno, Yildiz, Strohm, Jaric (76. Gashi), Dogan (91. Njie), Wehaus (83. Nakamura).