Die Mannschaft von Trainer Daniel Riffert kehrt mit einem 2:2 (2:1) vom FV Löchgau zurück, dabei hätte es durchaus ein wichtiger Auswärtssieg werden können.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Es gibt solche Unentschieden, die sind nicht Fisch nicht Fleisch. Die lösen bei den Beteiligten keinen Frust, aber auch keine Freude aus. Die sind irgendwie ein fußballerisches Neutrum. So in der Art ist das 2:2 (2:1) des Landesligisten TSV Heimerdingen beim FV Löchgau einzuordnen. Eine Punkteteilung, die keinem der beider Mannschaften etwas nützte, um den Rückstand auf den Relegationsplatz zu verkürzen, den der TSV Crailsheim aktuell belegt. „Ich denke, dieses Resultat geht in Ordnung“, sagte Daniel Riffert, der Coach des TSV aus Heimerdingen, „wir können damit ganz gut leben, es fühlt sich gerecht an.“ Damit liegen die Heimerdinger bei einem Spiel weniger aber stolze sechs Punkte hinter Rang zwei, allerdings stehen für den TSV noch elf Partien aus.

 

Es hätten aber auch nur noch vier sein können; Daniel Riffert hätte durchaus einen guten Grund gehabt, sich nach dem Schlusspfiff in Löchgau mächtig die Haare zu raufen. Denn Haris Gudzevic stürmte, als der Schiedsrichter seine Trillerpfeife schon für den Schlusspfiff im Mund hatte, mutterseelenallein auf FV-Schlussmann Sven Altmann zu, hatte das 3:2 auf dem Fuß – doch der Mann im Löchgauer Trikot rettete seinem Team den einen Zähler. Heimerdingen setzte den ultimativen K.-o.-Schlag nicht, die Punkte wurden gerecht geteilt. „Die Löchgauer stehen ja auch nicht ohne Grund da vorn auf Platz drei“, sagte Riffert, „die können schon auch Fußball spielen.“

Ausgeglichen war die Partie zuvor verlaufen, mal war die eine Mannschaft am Drücker, mal die andere. Den besseren Start hatten die Hausherren erwischt, die bereits nach fünf Minuten zum ersten Mal jubeln durften, es handelte sich dabei um ein „ziemlich komisches Tor“, wie Riffert meinte. Nach einem Befreiungsschlag, der tief ins Gelände des TSV flog, rutschte Torhüter Maik Riesch ganz unglücklich aus, sodass der Löchgauer Tim Falk sozusagen ohne Gegenwehr zum 1:0 einschieben konnte.

Leistungseinbruch nach der Pause

Doch von diesem Tiefschlag erholte sich die Truppe um Heimerdingens Spielführer Michele Ancona erstaunlich zügig – sie übernahm das Kommando auf dem Feld und drängte auf den Ausgleich. Der Kapitän höchstpersönlich machte schließlich das hoch verdiente 1:1 (18.). Christian Stagel Alberto hatte den Ball erobert, Robin Reichardt ihn nach Art eines behänden Kellners mustergültig nach innen serviert, wo Ancona mit dem langen Bein vollendete. Nun schwammen die Heimerdingen oben auf der Welle, sie arbeiteten erstklassig gegen den Ball und ließen nichts zu, was hätte für Gefahr im eigenen Strafraum sorgen können. „Unser Defensivverhalten hat mir bis zur Pause sehr gut gefallen, das ist das, was ich von der Mannschaft verlange“, bemerkte der TSV-Coach. Auch in der Offensive gelangen ein ums andere Mal sehenswerte Aktionen.

Die Chance auf Platz zwei sind intakt

Wie beim 2:1-Führungstreffer. Eine gelungene Kombination schloss Pascal dos Santos Coelho mit einem fulminanten Dropkick aus 20 Metern unter die Latte ab – in der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatten die Heimerdinger die Löchgauer zu Boden ausgeknockt. Doch die standen noch mal auf, Tim Falk machte schnell das 2:2 (56.). Nach der Pause gelang den Gästen keine der dominanten Ballbesitzphasen mehr, die Aktionen von Ancona und Co. waren nicht mehr so bissig, so giftig und so griffig wie noch vor dem Seitenwechsel, die Zweikämpfe wurden nicht mehr in der höchsten Intensität angenommen, und so war das Remis irgendwie ein logisches Ergebnis. Gudzevic hätte es ändern können, doch das hat Daniel Riffert längst abgehakt. „Die Chancen auf Platz zwei sind nach wie vor intakt“, betonte der Coach. TSV Heimerdingen: Riesch – Muratlar (71. Gudzevic), Fota, Reichardt, Bortel, Coelho, Alberto (86. Henneh), Veselaj, Ruckh, Pellegrino, Ancona.