Der Oeffinger Trainer Haris Krak plant in der Landesliga zumindest bis zur Winterpause ohne Emin Velic und Daniel Juric: „Man muss sich benehmen können.“ Beim SV Fellbach geht Nikola Jelic nicht nur als Torschütze voran.

Fellbach/Oeffingen - Das war ein aufregendes Spiel für die Fußballer des SV Fellbach – und im Besonderen für Nikola Jelic. Der Mittelfeldakteur war an fast allen entscheidenden Fellbacher Aktionen beteiligt, und doch musste er die Schlussphase von der Seitenlinie aus verfolgen, weil er nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Rasenplatz gegangen war. Das Verbandsliga-Team um den Trainer Giuseppe Greco gewann am Samstag beim VfB Neckarrems mit 2:1 (2:1), auch weil Nikola Jelic bei Eckbällen und Freistößen zuvor immer wieder Tormöglichkeiten schuf. So wie in der 18. Spielminute, als der Ball im Gewusel des gegnerischen Strafraums auf dem Kopf von Micha-Colin Läubin landete und von dort im Netz – ein Eigentor. Nach dem Ausgleichstreffer von Carmine Pescione trug Nikola Jelic sich dann selbst in die Torschützenliste ein, per Weitschuss markierte er in der 30. Spielminute die 2:1-Führung für die Gäste. Zu diesem Zeitpunkt war es kaum vorstellbar, dass in dieser umkämpften Begegnung kein Treffer mehr gelingen sollte. Stattdessen folgten unter anderem noch der Platzverweis für Timo Marx (42.) und ein vergebener Elfmeter von Nikola Jelic (72.). Selbst in Unterzahl brüllte er seine Mitspieler an, spornte sie an, weiterzukämpfen für diesen Auswärtssieg. „Jetzt erst recht, das haben die Jungs verstanden“, sagte Giuseppe Greco. Auch und vor allen Nikola Jelic hatte es verstanden, er ist deshalb unser Spieler des Tages – auch wenn er das Ende der Begegnung gar nicht mehr auf dem Platz miterleben durfte. Für den Trainer Haris Krak hat das Fußball-Wochenende nicht erst mit dem 2:0-Sieg seiner Landesliga-Mannschaft am Sonntag gegen die Gäste vom TSV Schwaikheim begonnen. Bereits am Samstag war er als Zuschauer in fremdem Stadion zugegen. Wobei ihm der Rasenplatz des VfB Neckarrems so fremd ja überhaupt nicht ist, schließlich trug er vor gut zehn Jahren selbst das Trikot dieses Vereins. Damals stürmte Haris Krak in der Oberliga, am Samstag schaute er eine Spielklasse tiefer zu, als die Gastgeber das Team des SV Fellbach empfingen. Die Mannschaft um den Trainer Giuseppe Greco gewann diese Begegnung mit 2:1. Und was er da sah, hat dem Oeffinger Trainer gut gefallen: „Das Spiel in der Verbandsliga ist schneller als bei uns, es wird mit weniger Ballkontakten gespielt, die Mannschaften sind noch disziplinierter, die Spieler achten mehr auf ihre Positionen. Bei uns geht es noch etwas wilder zu, da gibt es mehr Zweikämpfe.“ Mit ihrem Sieg am Sonntag haben die Fußballer des TV Oeffingen den Anschluss an die vorderen Tabellenplätze in der Landesliga gehalten. Nach ganz oben blickt Haris Krak allerdings nicht. „Dafür fehlt uns schon noch ein bisschen.“ Was der Mannschaft noch fehlen könnte, um auch weiter oben bestehen zu können, das hat er in Neckarrems hautnah miterleben können.

 

Unter anderem die Disziplin der Verbandsliga-Fußballer hat der Trainer des TV Oeffingen nach seinem Besuch in Neckarrems gelobt. Disziplin ist aktuell auch auf dem Tennwengert ein großes Thema. Seit einigen Tagen gehören Daniel Juric und Emin Velic nicht mehr zum Kader des Landesligisten. „Sie waren unzufrieden, weil sie nicht gespielt haben, das darf jeder Spieler sein, aber man muss sich benehmen können“, sagt Haris Krak. Weil die beiden, die als B-Junioren in der Bundesliga spielten, das nicht konnten, gehören sie bis zur Winterpause zum Kader der zweiten Formation in der Kreisliga B. „Die Mannschaft steht hinter dieser disziplinarischen Maßnahme“, sagt der TVOe-Trainer, der davon ausgeht, dass es bei beiden auf einen Wechsel in der Winterpause hinausläuft. „Aber ich bin offen für alles, vielleicht gibt es noch Gespräche.“ Keinen allzu großen Gesprächsbedarf gibt es beim Thema Spieler des Tages: Der Torwart und Kapitän Mario Peric war der solide Rückhalt beim TVOe und hielt mit gutem Stellungsspiel und feinen Paraden den Sieg gegen den TSV Schwaikheim fest.