Dass Thomas Müller ein Gaudibursch ist, der gerne redet, ist schon länger bekannt. Sein ehemaliger Trainer bei den Bayern-Amateuren, der Kultcoach Hermann Gerland, taufte ihn deshalb mal flugs in „Radio Müller“ um. Jahrelang sendete Radio Müller in der Dauerschleife. Ob in der Kabine, vor den Reportern oder auch mal auf dem Platz: Müller gab den Clown. Das macht er jetzt auch noch – allerdings hat er auch einen Reifeprozess durchlebt. Müller ist nicht mehr nur für den Spaß zuständig – er übernimmt auch Führungsaufgaben. Und das auf seine ureigene, auf die lockere Müller-Art. Nach wie vor lustig, aber auch mal auf den Punkt ernst, wenn es drauf ankommt. Müller mischt ein Lächeln mit einer klaren, kantigen Ansage. Philipp Lahm, Müllers Mitspieler und Kapitän beim FC Bayern, bringt es auf den Punkt: „Thomas ist gefordert, die Truppe auf seine Art zu führen – das macht er vorbildlich.“ Der Fall ist klar: Dieser Mann muss Schweinsteigers Nachfolger werden. (Marco Seliger)