Das lange Warten auf einen Neuanfang: Der Amateurfußball, seit mehr als drei Monaten in der Zwangspause, kann wohl bestenfalls noch die Hinrunde beenden.

Rems-Murr: Thomas Rennet (ren)

Fellbach - Anfang Januar hatte sich Ioannis Tsapakidis trotz der Covid-19-Pandemie und anhaltender Zwangspause in dieser Saison noch eine ordentliche Portion an Fußball erhofft. Dem Rest der Hinserie sollten sich nach neuem Plan zwar keine Rückspiele mehr anschließen, aber doch, je nach Platzierung, eine Auf- und Abstiegsrunde. „Das wäre für alle Beteiligten die beste Variante“, sagte der Trainer und Sportliche Leiter des Verbandsliga-Elften SV Fellbach. Nicht so lecker fand er den Gedanken an eine bloß noch überschaubare Portion Fußball mit allein den verbliebenen Begegnungen der ersten Saisonhälfte. „Das wäre das schlechteste Modell“, sagte Ioannis Tsapakidis. Einen Monat später ist der Teamsport – und nicht nur der Teamsport – bei den Regierenden allerdings immer noch so weit außen vor wie direkt nach dem Jahreswechsel. Es schaut gerade nicht mehr nach einer ordentlichen Portion Fußball aus. Das vormals schlechteste Modell ist nun vielleicht das bestmögliche.

 

Kaum mehr Hoffnung auf eine ordentliche Portion Fußball

Der Lockdown erfährt eine Verlängerung nach der anderen. Im Moment ist er bis zum 14. Februar fortgeschrieben. Kaum davon auszugehen mangels direkt hilfreicher Lösungsansätze, dass die Restriktionen danach ein schnelles Ende finden werden. Daher kann wohl auch der Amateursport so bald keinen Neuanfang finden. Die Idee war, im Februar zum Training auf die Fußballplätze zurückzukehren und im März das Ligageschehen aufzunehmen. Diese Idee wird sich schwerlich umsetzen lassen. Ebenso nach Lage der Dinge die Idee von der Auf- und Abstiegsrunde. „Zugegebenermaßen benötigt man eine große Portion Optimismus, um zum jetzigen Zeitpunkt an diese Variante zu glauben“, sagt Matthias Schöck, der Präsident des Württembergischen Fußballverbandes (WFV), und verweist auf das realistische Minimalziel, das bei fortgesetzten Beschränkungen noch zu verfolgen wäre: „Den sportlichen Abschluss der Hinserie.“ Die Tabelle danach wäre dann ausschlaggebend für Auf- und Abstieg. Könnten nicht wenigstens 50 Prozent der Teams 50 Prozent ihrer Ligaspiele absolvieren, würde die gesamte Saison 2020/2021 annulliert. Unverändert ginge es ins nächste Spieljahr.