Fußball-Oberliga: Calcio Leinfelden-Echterdingen Vorfreude aufs Kräftemessen mit einem einstigen VfB-Bundesliga-Profi

Hier noch im VfB-Trikot, nun für den Oberligisten VfR Mannheim am Ball und Calcio-Gegner: Alexander Esswein. Foto: Archiv/ Baumann/Hansjürgen Britsch

Nach der Beendigung seiner Durststrecke will der Aufsteiger Calcio nun „einen Großen ärgern“. An diesem Samstag geht es zum Tabellenvierten VfR Mannheim, der vor der Saison mit dem Transferkracher schlechthin der Staffel aufhorchen lassen hat.

Lokalsport : Franz Stettmer (frs)

War das der Befreiungsschlag? Geht es nun überhaupt in die Erfolgsspur zurück? Ja, folgt dem schwarzen September womöglich sogar ein goldener Oktober? Fakt ist: Nachdem die Oberliga-Fußballer von Calcio Leinfelden-Echterdingen am vergangenen Spieltag mit einem 4:1 gegen den FV Ravensburg ihre Durststrecke beendet haben, wollen sie an diesem Samstag (15.30 Uhr) auswärts nachlegen. Auch wenn die zu lösende Aufgabe größer wird. Gegner ist der Tabellenvierte VfR Mannheim – der Verein, der vor dieser Saison mit dem Transferkracher schlechthin der Staffel aufhorchen lassen hat.

 

Gestatten: Alexander Esswein. 196 Bundesliga-Spiele für den VfL Wolfsburg, den 1. FC Nürnberg, den FC Augsburg, Hertha BSC – und, nicht zu vergessen: den VfB Stuttgart. 2019 gehörte der heute 34-Jährige noch zu jener Mannschaft mit rotem Brustring, für die am Ende unter dem Interimscoach Nico Willig der bittere Absturz in die zweite Liga stand. Inzwischen lässt Esswein es gar vier Spielklassen tiefer ruhiger angehen. Die Zusage in Mannheim bedeutete für ihn die Rückkehr in seine Rhein-Neckar-Heimatregion. Seit Juli schnürt er die Kickstiefel für den einstigen deutschen Meister aus der Quadratestadt. Und nicht nur in dessen Reihen, sondern auch bei der Konkurrenz, freut man sich somit auf eine wöchentliche Attraktion. In welchem Abwehrrecken weckte es keinen zusätzlichen Ehrgeiz, sich im direkten Duell zu beweisen?

Da machen auch die Echterdinger keine Ausnahme. „Das wird für uns ein sehr schweres Pflaster“, ahnt deren Sportdirektor Ioannis Tsapakidis. Doch ist er überzeugt: „Wenn unsere Mannschaft ihre Stärken verinnerlicht und ihr Spiel auf den Rasen bringt, dann hat es jeder Gegner in der Liga schwer, gegen uns zu gewinnen.“ Seine Hoffnung ist, „dass wir nun einen Großen ärgern können“. Den hierfür nötigen Stimmungswandel von ersten Selbstzweifeln zum wieder breiten Selbstvertrauen hat bereits der Erfolg vor Wochenfrist bewirkt. Nicht nur das: auch ein zumindest vorläufiges Ersticken aller etwaigen Trainerdiskussionen.

Dass im Mannschaftsumfeld nach zuvor vier Niederlagen in Serie kritische Stimmen aufgekommen waren, kommentiert Tsapakidis so: „Leute, die von Außen ihren Senf dazugeben.“ Die Coaches um deren Chef Francesco Di Frisco verrichteten „gute Arbeit“ – „wir tun gut daran, an ihnen festzuhalten." Freilich: Auch er selbst hatte durchaus Kritik durchklingen lassen. Und wobei „von Außen“ relativ ist. Der Geldgeber Propizio Sirignano etwa gilt auch ohne offiziellen Funktionärsposten nach wie vor als der eigentlich mächtige Mann im Verein.

Eine personelle Kontinuität auch beim Spielerpersonal könnte nun zur weiteren Beruhigung der Situation beitragen. Abzuwarten bleibt, ob Calcio erstmals in dieser Saison zweimal nacheinander mit derselben Elf ins Rennen geht. Aus Tsapakidis’ Sicht „spricht einiges dafür“. Insgesamt verrichtete das Team um den herausragenden Yilmaz Daler einen guten Job. Letzterem attestiert Tsapakidis nach seiner Drei-Tore-Gala: „Er ist explodiert.“ „Er hat mit seiner Performance gezeigt, dass wir ihn zurecht geholt haben.“ Wie berichtet war der 25-Jährige im Sommer nach acht Türkei-Profijahren zum Filderclub gewechselt.

In der internen Echterdinger Schützenliste steht Daler nun zusammen mit dem voraussichtlich weiterhin krank fehlenden Jovan Djermanovic auf Platz eins. Beide haben insgesamt je viermal getroffen. Zumindest in der Hinsicht besser als ein gewisser Alexander Esswein. Für den Star des aktuellen Gegner steht der Zähler erst bei drei.

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