Ein Brüderpaar folgt beim Fußball-Oberligisten auf den scheidenden Coach Tomislav Zoric. Im Liga-Alltag geht es zum aktuellen Vize.
Die U 19 des SV Fellbach hatte in der Verbandsstaffel in dieser Runde bislang einmal das Vergnügen mit dem FSV 08 Bietigheim-Bissingen. Das torreiche Spiel endete 3:3. An der Seitenlinie gab beim FSV das Trainerduo Kiriakos und Nico Gountoulas den sportlichen Ton an. Am 22. Juni trifft der SVF-Nachwuchs erneut kurzfristig auf den FSV und das Brüderpaar. Danach könnte für den ein oder anderen im Team vom Max-Graser-Stadion die Begegnungen dauerhafter mit den beiden Gountoulas-Brüdern werden, sofern sie den Sprung in der Kader der ersten Mannschaft schaffen: Der 34-jährige Kiriakos und der zwei Jahre jüngere Nico treten nämlich die Nachfolge des zum Sommer scheidenden Trainers Tomislav Zoric an. Zoric hatte bereits vor Wochen seinen Rückzug aus beruflichen Gründen bekanntgegeben.
Die in Esslingen geborenen und aufgewachsen und seit gut zehn Jahren im Rems-Murr-Kreis lebenden Brüder blicken auf eine langjährige Erfahrung unter anderem beim TV Nellingen, dem FSV Waiblingen und aktuell eben in Bissingen zurück. Wobei, ihr Handlungsfeld war bisher ausschließlich im Jugendbereich, dort von der „Bezirks- bis zur Regionalliga alles“, sagt Kiriakos Gountoulas, aber eben noch nicht im aktiven Bereich. Bedarf es also einer Umstellung? Keineswegs, so Kiriakos Gountoulas, zwar habe man es nun natürlich mit gestandenen Männer zutun, aber Fußball werde auch in der Jugend gespielt und da gebe es keine Unterschiede. Zumal die beiden viele Spieler aus dem aktuellen Oberliga-Kader trainiert haben. Unter anderem seien dies Thomas und Leon Bauer, Leon Leuze, Kapitän Matteo Binner, Benjamin Causevic und Ibrahim Nije.
Den Zuschlag in Fellbach haben die Gountoulas-Brüder bekommen, weil „sie unsere absolute Wunschlösung waren, ihre Vision für den SV Fellbach hat uns begeistert“, wie der Sportliche Leiter Janni Falbo in der Presseerklärung des Vereins zitiert wird. Und wie sieht sie aus, besagte Vision? „Wir wollen frechen und mutigen Fußball zeigen und in Fellbach längerfristig etwas aufbauen“, erklärt Kiriakos Gountoulas. Dabei spiele es auch keine Rolle, ob in der Ober- oder in der Verbandsliga. Vor dem Spiel am Freitag (19 Uhr) beim Tabellenvize TSG Balingen zeigt die Tendenz aber eher Richtung Verbandsliga, wobei die beiden dennoch einen sehr guten Eindruck vom Team haben. Auch nach der jüngsten 1:2-Niederlage gegen Hollenbach, bei der sie live vor Ort waren. „Eine junge Mannschaft, die Potenzial hat, aber aktuell kein Spielglück.“ Wer jedoch den beiden Neuen zur Verfügung stehen wird, wird sich zeigen, sind sie doch erst diese Woche intensiv in die Kaderplanungen eingestiegen. Fest stehe bislang nur: „Wir wollen mindestens die Hälfte der Akteure halten und ein junges, hungriges Team formen, das mit vier, fünf routinierten Spielern als Stützen ergänzt wird“, sagt Kiriakos Gountoulas.
Bevor das Brüderpaar übernimmt, ist Tomislav Zoric noch für das Team verantwortlich. Dieser musste sich samt seiner Spieler nach der Hollenbach-Niederlage erst mal schütteln, weil „durch die Niederlage der Klassenverbleib aus eigener Kraft nicht mehr möglich ist“, sagt er. Zumal der SVF beim Tabellenzweiten TSG Balingen vor einer Herkulesaufgabe steht. „Wir müssen leiden, viel arbeiten und viele Zweikämpfe gewinnen, um eine Chance zu haben “, weiß Zoric. Notwendig auch deshalb, um nicht wie in der Vorrunde mit 0:7 unterzugehen. Wegen einer Schulterprellung wird vom Aufgebot der Vorwoche Stürmer Sirin Durmus fehlen.
