Der deutsche Fußball kommt den Fans entgegen, die Sport und keinen Event sehen wollen. Eine Analyse von Peter Stolterfoht.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Peter Stolterfoht (sto)

Stuttgart - Der schnellste Weg, sich bei deutschen Fußballfans unbeliebt zu machen, führt über Dubai. Dort serviert der türkische Edelmetzger Nusret Gökce seinen Gästen für 1200 Dollar ein mit Blattgold überzogenes Steak. Bislang letzter Gast aus der Bundesliga im Restaurant Nusr-Et war in der Winterpause Jadon Sancho, was Borussia Dortmunds Jungstar natürlich auch auf einem Videofilmchen festhalten ließ – wie zuvor schon der ehemalige Bayern-Spieler Franck Ribéry. Und identisch fiel in beiden Fällen auch die Reaktion in Fußball-Deutschland aus. Eine solche zur Schau gestellte Dekadenz altrömischen Ausmaßes kommt bei einem Großteil der Anhänger überhaupt nicht gut an, wie in den sozialen Medien überall nachzulesen ist.